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Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)
Autoren: Corina Bomann
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erkennen.
    Einen Moment lang sahen wir uns schweigend an, und mir war, als hätte er durch die wenigen Tropfen Blut meine Gefühle spüren können. Er lächelte mich an, und ich kam nicht umhin, sein Lächeln zu erwidern.
    Erst als er den Blick wieder abwandte, bemerkte ich den Effekt, den mein Blut auf ihn hatte. Es war erstaunlich.Seine Verletzungen heilten in Windeseile, auch die größeren. Ich streckte die Hand nach einer von ihnen aus und fuhr mit dem Finger über das rosafarbene Wundmal, das langsam blasser wurde.
    »Wir sollten verschwinden«, wandte nun Belemoth ein, während er mich beinahe ehrfürchtig ansah. Die ganze Zeit über hatte er Malkuth im Auge behalten.
    »Eigentlich müssten wir diesem Bastard den Kopf abschlagen«, murmelte Gabriel, während er mitleidlos auf den sich krümmenden Emir blickte. »Aber ich weiß, dass Sayd ihn persönlich erledigen will. Ich will ihm nicht den Spaß verderben.«
    Als ich Fenrir unter der Sitzbank hervorholte und in seine Klinge blickte, sah ich meine Augen wie Amethyste leuchten. Es war die gleiche Farbe wie bei Ashala.
    »Gehen wir«, sagte ich, dann stürmten wir drei nach draußen.

35
    N achdem sie mehrere Tage damit zugebracht hatten, das Lager unauffällig nach Halbmenschlichen zu durchkämmen, trafen sich die Assassinen um Sayd wieder auf der Anhöhe. Die Belagerung dauerte noch immer an. Der Geruch von Blut und Pech waberte in der Luft, die von der Hitze flimmerte.
    Mittlerweile hatte man Belagerungstürme herbeigerollt, Ungetüme aus Holz und Eisen, die den Zweck hatten, Saladins Männer auf die Mauern der Stadt zu bringen. Der Widerstand war noch immer vorhanden, wurde aber immer schwächer. Den Menschen ging nicht nur die Nahrung aus, sondern auch der Mut.
    »Es ist seltsam, dass Malkuth sich noch nicht eingemischt hat«, bemerkte David, während er aus dem Sattel stieg. »Eigentlich hätte er jetzt die beste Möglichkeit. Saladin steht mitten im Schlachtgetümmel. Ein gegen ihn gerichteter Pfeil könnte ihn leicht töten. Oder ein Dolchstoß.«
    »Wahrscheinlich ist ihm etwas anderes wichtiger«, gab Sayd zurück. Die Sorge um Laurina hatte ihn in keinem Augenblick verlassen. War sie inzwischen erwacht? Oder hatte das Elixier die Oberhand behalten? Er wünschte sich so sehr, dass Allah ihm wieder eine Vision schicken würde, doch sein Gott hielt sich weiterhin bedeckt.
    »Du meinst Laurina«, sprach Jared seinen Gedanken aus.
    »Ja, Laurina. Wollen wir hoffen, dass ich keinen Fehler begangen habe, indem ich nur Belemoth und Gabriel bei ihr ließ.«
    Sayd tätschelte die Mähne seines Goldfuchses und wollte ihm gerade die Zügel über den Kopf ziehen. Da erstarrte er in seiner Bewegung. Ein Bild tauchte plötzlich vor seinenAugen auf. Es zeigte Saladin tot auf einer Bahre inmitten eines zerstörten Jerusalem. So schnell, wie es gekommen war, verließ es ihn wieder, doch Sayd wusste nun nicht nur, dass er auch den Tod eines Menschen sehen konnte, er war sich auf einmal auch bewusst, wer Saladin diesen Tod bringen würde.
    »Hakim!«, rief er plötzlich aus und schwang sich ohne eine weitere Erklärung auf seinen Goldfuchs.
    Mit geschlossenen Augen preschte er ins Lager. Sayd fürchtete weder Pfeile noch hörte oder sah er etwas vom Kampfgetümmel. All seine Sinne hatten sich auf die eine Präsenz gerichtet, die er zu finden hoffte. Nach einer Weile sah er den Assassinen. Hakim war sich seiner Sache dermaßen sicher, dass er keinerlei Vorsicht walten ließ. Schnurstracks marschierte er auf ein Zelt zu, in dem sich wahrscheinlich der Sultan befand.
    Sayd riss seine Augen auf und noch während der Goldfuchs lief, sprang er aus dem Sattel. »Hakim!«, rief er ihm zornig zu und zog dann seine beiden langen Krummdolche aus dem Gürtel.
    Der Gerufene erstarrte augenblicklich in seiner Bewegung. Eigentlich hätte ihn nichts von seinem Auftrag abbringen sollen, doch mit dem Auftauchen Sayds hatte er nicht gerechnet. Langsam wandte er sich um, wobei seine Augen wie zwei zugefrorene Seen leuchteten.
    Sayds goldener Blick war voller Zorn. »Hast du wirklich gedacht, ich lasse dich Malkuths Plan verwirklichen?«, fragte er, während er seine Dolche zog.
    Hakim lächelte siegessicher. »Und denkst du wirklich, dass ich mich von dir aufhalten lasse, alter Mann?«
    »Wenn nennst du hier alt?«, fragte Sayd lachend. »Glaubst du wirklich, ich wäre eitel wie sterbliche Männer? Mir macht das Alter nichts aus. Mittlerweile müsstest du das wissen.«
    Hakim musterte ihn
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