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Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)
Autoren: Corina Bomann
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weiterhin mit eisiger Miene. »Nun, wenn dir das Alter nichts ausmacht, dann vielleicht der Umstand, dass ich mir deinen Kopf holen werde!« Damit riss er sein Schwert in die Höhe und stürmte auf Sayd zu.
    Als ihre Klingen gegeneinanderschlugen, sprühten Funken durch die Dunkelheit. Für einen kurzen Augenblick maßen die beiden Männer ihre Kräfte, dann stießen sie sich gegenseitig zurück, um sogleich wieder anzugreifen.
    Hakim schwang das Schwert vor seiner Brust, um seinem Gegner das Herankommen unmöglich zu machen. Sayd blieb zunächst nichts anderes übrig, als zurückzuweichen. Als Hakim das sah, lachte er auf und drang weiter vor.
    Nach zwei Schritten stolperte Sayd und fiel zu Boden.
    »Was tust du jetzt, alter Mann?«, spottete Hakim und riss sein Schwert hoch.
    Sayd duckte sich unter dem raschen Hieb weg und riss dann blitzschnell seine Dolche hoch. Beide Klingen drangen von unten in Hakims Brust ein und ließen ihn markerschütternd aufschreien.
    Sayd verlor keine Zeit. Da er wusste, dass sich die Wunden in Windeseile schließen würden, riss er die Dolche wieder heraus. Die tödliche Stelle hatte er verfehlt, aber das würde beim nächsten Mal nicht mehr der Fall sein. Sogleich sprang er auf die Füße. Doch in dem Augenblick schwang Hakim mit wütender Entschlossenheit sein Schwert auf den Hals seines Gegners zu …
    Während seine Kämpfer weiterhin gegen die Tore von Jerursalem anrannten, traf sich Saladin in seinem Zelt mit seinen Adjutanten, um die momentane Lage zu besprechen. Die Männer waren zuversichtlich, dass die Stadt ihren Widerstand bald schon aufgeben würde.
    Seit man König Guy gefangen genommen hatte, war dieStadt praktisch führerlos. Der Graf von Tripolis war nicht in der Nähe, einzig Balian von Ibelin befand sich mit seinen Getreuen noch in den Mauern der Stadt. Die Nachricht, dass Saladin Renaud de Chatillon mit eigener Hand den Kopf abgeschlagen hatte, hatte die Bevölkerung in Angst versetzt. Die Christen fürchteten nun, dass es ihnen ebenso ergehen würde, wenn die Muslime einmarschierten.
    Die Furcht war es dann auch, die die Menschen dazu brachte, sich weiterhin erbittert zu wehren. Trotz hoher Verluste dachte Jerusalem nicht daran, sich zu ergeben. Doch wie lange noch?
    »Balian von Ibelin schlägt sich tapfer, aber er hat nicht mehr genug Männer«, berichtete einer der Emire. »Es geht die Rede, dass er jedem noch so jungen oder alten Mann eine Waffe in die Hand gedrückt hat und selbst die Frauen bewaffnen lässt. Ja, er soll sogar die einfachsten Männer zu Rittern ernannt haben. Wenn wir der Stadt noch eine Weile zusetzen, wird es keine Verteidiger mehr geben. Schon jetzt müssen sie über Leichenberge steigen.«
    Saladin seufzte. »Ich hasse es, Menschenleben zu verschwenden. Besonders das Leben von Frauen und Kindern. Besitzt Balian denn kein Ehrgefühl, dass er die Frauen dem Tod in der Schlacht preisgibt?«
    »Er ist verzweifelt, Herr …«
    Plötzlich wurde die Zeltplane zurückgeschlagen und ein Mann trat ein, den die Männer hier noch nie gesehen hatten. Sein Gesicht war vermummt, sodass man nicht einmal seine Augen erkennen konnte. In einer Hand hielt er ein Schwert, in der anderen den blutüberströmten Kopf eines Mannes.
    Sogleich rissen die Emire ihre Schwerter hervor und wollten sich auf ihn stürzen, doch Saladin hielt sie zurück.
    »Was willst du hier? Schickt dich der Alte vom Berge?«
    Der Vermummte schüttelte den Kopf. »Es gibt keinen Herrn, der mich schicken könnte«, gab er zurück. »Und ich habe nicht die Absicht, Euch etwas anzutun, Erhabener. Auch wenn es nicht so scheint, ich komme in Frieden und möchte Euch ein Geschenk machen.«
    »Ein recht seltsames Geschenk«, sagte der Sultan noch immer ruhig und deutete auf den Kopf in der Hand seines Gegenübers.
    »Es ist der Kopf des Mannes, der sich in Euer Lager geschlichen hat, um Euch zu töten. Alles Weitere sollten wir aber unter vier Augen besprechen.«
    »Mein Herr, traut diesem Mann nicht!«, rief sogleich einer der Emire aus. »Er könnte Euch töten, sobald wir Euch mit ihm allein lassen.«
    Der Vermummte stieß ein leises Lachen aus. »Wenn es mir darum gegangen wäre, euch zu töten, hätte ich das längst getan. Also, was ist nun, wollt Ihr Euer Geschenk oder nicht?«
    »Geht«, beschloss Saladin und beendete den Protest seiner Getreuen mit einer knappen Handbewegung. Den Emiren, die ihre Hände auf ihren Schwertknäufen hielten, blieb nichts anderes übrig, als dem Befehl
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