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Sensation in der Manege

Sensation in der Manege

Titel: Sensation in der Manege
Autoren: Tina Caspari
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ich mit Black Arrow trainiere, bin ich jedenfalls los. Bei Johnny ist er bestens aufgehoben... Oh, Telefon, entschuldigt mich bitte.“
    Bille sprang auf und lief in den Flur hinaus.
    „Grüß ihn schön“, rief ihr Onkel Paul grinsend nach. Aber es war nicht Simon.
    „ Klönke hier!“ meldete sich eine forsche Männerstimme. „Ist Paul da, gnä ’ Frau? Entschuldigen Sie die späte Störung, aber ich müßte ihn dringend mal sprechen.“
    „Einen Moment bitte, ich hole ihn.“
    Bille ging ins Wohnzimmer zurück und sah ihren Stiefvater schmunzelnd an.
    „Irrtum, mein Lieber, es ist für dich. Ein Herr namens Klönke ..und der Hintergrund hört sich ziemlich nach Stammtisch an.“
    Onkel Paul erhob sich ärgerlich grunzend. Mutsch benutzte die Gelegenheit, ein anderes Programm im Fernsehen einzuschalten.
    „ Klönke ..., das ist doch der mit dem großen Kaufhaus in Neukirchen, das sie gerade renoviert haben“, murmelte sie. „Du, sieh doch mal nach, wo der Marilyn-Monroe-Film kommt.“
    „Der war im dritten Programm. Ist gerade vorbei.“
    „Typisch, wenn ich schon mal was sehen will Draußen im Flur lachte Onkel Paul dröhnend. Dann kam eine Weile nur ,ja’ und ,nein’. Aber plötzlich horchte Bille auf.
    „Vierspännig? Da muß ich mal mit ihr reden. Doch, ja, das müßte zu machen sein. Nicht schlecht, die Idee... Ja, ist gut. Ich rufe dann zurück. Tschüs so lange.“
    „Na?“ fragten Bille und Mutsch gleichzeitig.
    „Ja, du hast recht, die sitzen in der Post zusammen und beschnacken die Feier zur Wiedereröffnung des Kaufhauses. Sind schon ganz schön in Stimmung, scheint mir. Und da ist Klönke auf die Idee gekommen..., weil das mit dem Weinkonsum bei uns im Norden noch nicht so hinhaut... Man könnte unter anderem so etwas wie eine Wein-Werbe-Woche machen und sie mit einem Umzug der Weinkönigin eröffnen. Geschmückte Kutsche — Vierspänner — , ein hübsches Mädchen, das Wein ausschenkt, Musik... Und Klönke meinte, weil du doch mit so was Erfahrung hast...“
    „Bille als Weinkönigin?“ Mutsch sah ihre Tochter skeptisch von der Seite an. „Also, die stelle ich mir anders vor.“
    „Ach was, Bille soll die Kutsche fahren! Und als Weinkönigin ...“
    „... nehmen wir Bettina, ist doch klar!“ fiel ihm Bille ins Wort. „Die sieht doch sowieso aus wie Schneewittchens Tochter. Warte, ich rufe sie gleich an.“
    Bille war Feuer und Flamme. So eine Eröffnungsfeier war eine lustige Abwechslung im grauen Schulalltag. Es gab gut zu essen und zu trinken, Musik und Tanz und ganz sicher auch ein gutes Honorar für ihre Mitarbeit! Und das konnte man jetzt vor Weihnachten besonders gut gebrauchen. „Wann soll das große Ereignis denn steigen?“
    „Nächsten Samstag. So ab zehn glaube ich. Sie wollen ein Festzelt aufbauen, mitten auf dem Rathausplatz, gegenüber vom Haupteingang zum Kaufhaus, damit die Leute vom Einkäufen direkt ins Zelt rennen. Und ihr sollt vorher ein bißchen in der Stadt rumfahren und die Leute auf das große Ereignis aufmerksam machen.“
    „Vierspännig?“ brummte Mutsch. „In dem Lärm und Betrieb? Mitten in der Stadt! Wenn das nur gutgeht! Weinkönigin bei uns im Norden! Eine Schnapsidee.“
    „Was ist paradox? Wenn eine Weinkönigin eine Schnapsidee ist“, blödelte Onkel Paul. „Laß man, ich finde das gar nicht schlecht! Ein schönes Mädchen neben einem großen Faß reicht Weinproben herum und winkt lächelnd in die Menge..., ein hübscher junger Kutscher in Livree auf dem Bock, vier geschmückte Pferde vor dem Wagen, Musik, jubelnde Menschen...“
    „Spinner“, sagte Mutsch trocken. „Und die Autos? Der Benzingestank?“
    „Ach was. Sollst mal sehen, das wird ein Erfolg! Und am Ende geht unser Weinumsatz in Leesten auch in die Höhe. Man muß die Leute auf den Geschmack bringen!“
    Bille war bereits am Telefon und sprach mit Bettina. „Du, das wird ein Riesenjux! Endlich mal wieder ein großer Auftritt!“
    „Meinst du?“ fragte Bettina zögernd. „Na ja, lustig kann das schon werden, aber..., kannst du denn überhaupt vierspännig fahren?“
    „Klar! Das haben wir doch schon gemacht. Denk an Huberts Hochzeit!“
    „Das war im Dorf — und einer hat die vorderen Pferde geführt.“
    „Na und? Ich übe eben vorher noch ein bißchen. Mit den Ponys ist so was gar kein Problem. Mehr als Schritt fahren tun wir doch in der Stadt sowieso nicht!“
    „Also gut, dann rede meinetwegen mit diesen Leuten. Wer weiß, ob sie mich überhaupt als
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