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Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Titel: Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05
Autoren: Gail Carriger
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den Augen. Ungeniert las Alexia über den Arm ihres Mannes hinwegspähend mit.
    Mein verehrter Sir,
    Ich habe keine Möglichkeit, Ihnen Wiedergutmachung zu leisten. Selbst eine Entschuldigung würde eher einer Beleidigung gleichkommen, dessen bin ich mir sehr wohl bewusst.
    Ich habe den jungen Biffy ausgebildet, so gut ich es vermochte. Er wird einen ausgezeichneten Beta abgeben, obwohl sich bei ihm, wie Sie vermutlich bereits gewittert haben, die Anubis-Gestalt manifestiert hat.
    Ich dachte, Sie könnten es vielleicht übernehmen, ihn für seine nächste Rolle auszubilden, nämlich die, Ihre Nachfolge anzutreten, wenn Sie uns zu gegebener Zeit verlassen, um in Ägypten Ihren wohlverdienten Ruhestand zu nehmen …
    Als Alexia das las, fragte sie: »Woher wusste er von deinen Plänen? Du hast das doch nicht vorzeitig mit ihm besprochen, oder?«
    »Nein, aber du kennst ja Randolph.«
    Sie widmeten sich wieder dem Brief.
    Unser Biffy ist Teil dieses modernen Zeitalters. Die sich wandelnden Zeiten erfordern einen Londoner Dandy für ein Londoner Rudel. Versuchen Sie nicht, ihn mit Ihren eigenen Fähigkeiten als Alpha zu vergleichen, werter Lord; er wird niemals diese Art von Wolf sein.
    Ich glaube, er ist dennoch das, was unser Rudel in Zukunft brauchen wird …
    Alexia blickte hoch und sah Biffy an. Dass Professor Lyall sie verlassen hatte, schien bei dem jungen Werwolf intensivere Gefühle auszulösen, als man hätte meinen mögen. Was war geschehen, während sie in Ägypten gewesen waren?
    »Biffy«, fragte Alexia, »ist zwischen Ihnen und Lyall irgendetwas Bedeutsames vorgefallen, während wir fort waren?«
    Biffy ließ den Kopf hängen. »Er hat versprochen, dass er zu mir zurückkommen wird. Irgendwann, wenn wir alle dafür bereit sind. In zehn, zwanzig Jahren, sagte er. Keine besonders lange Zeit für einen Unsterblichen, sagte er.«
    Alexia nickte und kam sich auf einmal alt vor. Ach, junge Liebe.
    Der Brief ging weiter:
    Er ist bereit zu lernen, wie man ein Rudel führt, und Sie, Mylord, werden ihm ein ausgezeichneter Lehrmeister sein.
    Trotz allem verbleibe ich als Ihr treuer Freund,
    Professor Randolph Lyall
    Alexias Blick wanderte zwischen den zwei Gentlemen hin und her, die beide die Augen niedergeschlagen hatten. »Das ist eine elegante Lösung«, sagte sie schließlich.
    »Er war schon immer gut darin, elegante Lösungen zu finden«, meinte Lord Maccon. Dann riss er sich zusammen. »Nun, junger Biffy, ich nehme an, mit Ihnen als meinem Beta werde ich wohl nie mehr ohne Halsbinde das Haus verlassen dürfen.«
    Biffy war entsetzt. »Ganz gewiss nicht, Mylord!«
    »Dann weiß ich ja, woran ich bin.« Conall grinste den jungen Mann liebenswürdig an.
    Rumpet streckte den Kopf herein. Er war aus dem Ruhestand zurückgeholt worden, um Floote als Butler des Rudels zu ersetzen. Er hatte sich in Pickering als Gastwirt niedergelassen, nachdem Woolsey von den Vampiren übernommen worden war, hatte aber sofort bereitwillig die Gelegenheit ergriffen, wieder in seine alte Stellung zurückzukehren. Wie sich herausstellte, hatten Pickering und das Gastwirtschaftsgewerbe nicht ganz gehalten, was er sich erhofft hatte.
    »Lady Maccon, da ist ein Gentleman, der Sie sprechen möchte.« Der Butler verzog die Oberlippe auf eine Art und Weise, die einen gewissen Herrn andeutete.
    »Ah, führen Sie ihn in den vorderen Salon. Wenn Sie mich bitte entschuldigen würden, Biffy, ich bin sicher, Sie und mein Gemahl haben viel zu besprechen, was auch sicherlich Channing mit einschließt.«
    »Oh, verdammt«, murmelte Lord Maccon. »Channing …«
    Alexia schlüpfte hinaus.
    Lord Akeldama wartete im vorderen Salon auf sie, ein in Seide gekleidetes Bein lässig über das andere geschlagen, die blauen Augen strahlend und leicht vorwurfsvoll blickend. An diesem Abend trug er Erbsengrün und Lachs, ein angenehmer Wirbel aus Frühlingsfarben, um dem grauen Wetter entgegenzuwirken, das sie in letzter Zeit erlebten.
    »Alexia, mein liebstes Knebelknöpfchen!«
    »Mylord, wie geht es Ihnen?«
    »Ich bin hier, um meine allerliebste kleine Tochter abzuholen.«
    »Selbstverständlich, selbstverständlich. Rumpet, würden Sie bitte Prudence bringen, wenn Sie so freundlich wären? Sie schläft im hinteren Salon. Hat sie Ihnen gefehlt, Mylord?«
    »Wie einem Hut die Federn, Darling ! Die Drohnen- Schätzchen und ich haben uns völlig beraubt gefühlt. Völlig beraubt, sage ich dir!« Dann wollte er wissen: »Und Matakara? Sind die Gerüchte
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