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Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Titel: Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05
Autoren: Gail Carriger
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bist du dir auch ganz sicher?«
    »Es gefällt dir hier, nicht wahr, Liebes?«
    Alexia neigte den Kopf. »Nun, es ist warm, und das Essen schmeckt lecker.«
    »Dann wäre das also geklärt.«
    Lady Maccon war niemand, der so einfach nachgab. »Wir werden eine ganze Menge Tee mitbringen müssen, wenn wir herziehen.« In diesem Punkt war sie ziemlich fest entschlossen.
    »Wir könnten eine Teehandelsgesellschaft gründen«, schlug ihr Gatte vor. »Etwas, das dich auf deine alten Tage beschäftigt.«
    »Ein Gewerbe! Wirklich, ich weiß nicht …«
    Madame Lefoux, die sie bis zu diesem Augenblick völlig vergessen hatten, sprang von dem Thronsockel, um sich zu ihnen zu gesellen. »Das ist sehr romantisch, dass er mit Ihnen sterben will.«
    »Das sagen Sie .«
    »Kann ich mich Ihnen ebenfalls anschließen?« Sie rückte näher an Alexia heran und zwinkerte ihr zu.
    »Genevieve, Sie wissen einfach nicht, wann es Zeit ist aufzugeben, oder?«
    Conall trug eine sehr amüsierte Miene zur Schau.
    »Können Sie sich vorstellen, welche neuen Gerätschaften ich ohne die Einmischung durch Übernatürliche oder seitens der Regierung erschaffen könnte?«
    »Gütiger Himmel, was für ein erschreckender Gedanke. Sie dürfen uns besuchen, Genevieve, aber das ist auch alles.«
    »Spielverderberin.«
    »Wollen wir?« Conall deutete zum Ausgang.
    Nacheinander gingen sie hinaus. Alexia blieb noch einmal stehen und betrachtete das nun verlassene Vampirhaus nachdenklich. Vielleicht konnte es ihnen noch von Nutzen sein. Immerhin war Alexandria eine Hafenstadt. Wenn sie tatsächlich Tee importierten … »Ach, herrje, Prudence, ich denke schon wie eine Geschäftsfrau.«
    »Nein«, sagte Prudence.
    Conall trat als Letzter auf die Straße hinaus. Alexia überlegte kurz, ob sie ihren Gatten daran erinnern sollte, dass er nackt war, unterließ es dann aber. In Alexandria würden sie ein Spektakel abgeben, was und wie immer sie es auch taten.
    Sie nahm ihre Tochter auf den anderen Arm. Die Augen der Kleinen waren halb geschlossen, und sie döste ein nach dieser sehr aufregenden Nacht. »Na dann komm, Prudence, Liebes.«
    »Nein«, murmelte Prudence leise.
    »Haben Sie eigentlich je in Betracht gezogen, dass sie deshalb immer Nein sagt, weil sie ihren Namen nicht mag?«, fragte Madame Lefoux. »Sie sagt nie Nein, wenn Sie einen Kosenamen benutzen.«
    Völlig verblüfft über diesen Gedanken blieb Alexia wie angewurzelt stehen. »Glauben Sie? Ist das wahr, mein kleines Möpschen?«, fragte sie und benutzte Lord Akeldamas Lieblingskosenamen für Prudence.
    »Ja«, sagte Prudence.
    »Prudence?«
    »Nein!«, sagte Prudence.
    »Du liebe Güte, Genevieve. Wie, denken Sie, sollen wir sie dann nennen?«
    »Nun, sie hat schließlich bereits eine übergroße Anzahl von Namen. Warum warten Sie nicht einfach, bis sie ein wenig älter ist? Dann kann sie sich selbst entscheiden. Nicht wahr, meine Süße?«
    »Ja«, sagte Prudence äußerst kategorisch.
    »Da, sehen Sie? Kommt schon ganz nach ihrer Mutter.«
    »Was wollen Sie denn damit sagen?«, fragte Alexia verschmitzt.
    »Setzt gern den eigenen Kopf durch, oder etwa nicht?«
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung, wovon Sie sprechen«, entgegnete Lady Maccon mit sehr viel Würde.
    Mit diesen Worten marschierte sie in forschem Tempo davon und behielt dabei die ziemlich beeindruckende Rückansicht ihres Gatten im Auge, der unter der abnehmenden Sichel des ägyptischen Mondes vor ihr die Straße entlangwanderte.

20

    Die Zeiten wandeln sich
    N ach einer Seereise, die sich nur in geringem Maße weniger aufregend gestaltete als die erste, erreichten Lord und Lady Maccon, ihre Tochter, die Tunstells und ihre Zwillinge, die Schauspieltruppe, ein Kindermädchen, fünf Vampire und sieben Drohnen an einem stürmischen Tag im späten April des Jahres 1876 den Hafen von Southampton.
    Ihre Schar hatte einen Großteil des Schiffs in Beschlag genommen und ergriff in bemerkenswert guter Verfassung nach einer so ausgedehnten Reise ebenso Besitz von dem Zug nach London.
    London war auf eine solche Invasion schlecht vorbereitet. Es war außerdem nicht mehr ganz dasselbe London, das sie verlassen hatten. Als beispielsweise Lord Maccon zu seinem Rudel zurückkehrte, musste er feststellen, dass sein ehemaliger Beta nach Schottland in nicht näher definierte Leibeigenschaft ausgewandert war und ein junger Dandy von einem Alpha schüchtern an dessen Stelle wartete.
    Biffy reichte ihm einen Brief von Professor Lyall, mit Tränen in
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