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Sein mit Leib und Seele - Band 07

Sein mit Leib und Seele - Band 07

Titel: Sein mit Leib und Seele - Band 07
Autoren: Olivia Dean
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mitangehört!‘
    „Monsieur Lechevalier, ich …“
    Und dann sehe ich Alice, da in dem anderen Taxi, durch die Scheiben, mir gegenüber. Sie sieht mir geradewegs in die Augen!
    „Eine Sekunde, Monsieur Lechevalier, ich bin gleich wieder da.“
    Alice deutet mir, dass ich das Fenster herunterlassen soll. Ich öffne es in aller Eile und mit schlechtem Gewissen, aber mit dem unschuldigsten und scheinheiligsten Lächeln, zu dem ich fähig bin.
    Ich schreie hinüber, damit sie mich trotz des Regens hören kann:
    „Madame Duval! Wie geht es Ihnen? Was für eine Überraschung, Sie hier zu treffen! Was für ein Regen, nicht wahr? Monsieur Lechevalier hat mir gerade erzählt, dass Sie Ihre Suche beendet haben?“
    „Das stimmt, Emma, in der Tat. Nach langen Jahren voller Bedenken habe ich mich endlich festgelegt. Es war nicht einfach, aber jetzt bin ich mir sicher.“
    „Das freut mich sehr, Madame Duval. Ich soll Ihnen übrigens herzliche Grüße von Monsieur Lechevalier ausrichten. Wie auch immer, ich stehe stets zu Ihrer vollkommenen Verfügung.“
    „Gewiss, Emma, ich weiß“, sagt sie mit einem eindeutigen und wenig liebenswerten Lächeln.
    „Haben Sie noch meine Nummer?“
    „Ich weiß, wo ich Sie finden werde, Emma, machen Sie sich keine Gedanken.“
    ,Diese Frau jagt mir einen Schauder über den Rücken …‘
    Sie spricht weiter:
    „Bis sehr bald, Emma, daran zweifle ich nicht.“
    Ich habe keine Zeit, ihr zu antworten, denn ihr Taxi nutzt eine kleine Bewegung im Verkehr, um sich durch den Ameisenhaufen von Autos vor uns hindurchzuschlängeln.
    Ich nehme das Telefonat wieder auf:
    „Monsieur Lechevalier, Madame Duval ist …“
    „Sehr zufrieden, ich weiß. Das habe ich sehr gut über Ihr Telefon hören können! Verraten Sie mir, wie Sie es schaffen, so viel Lob von unseren Kunden zu bekommen, obwohl Sie diese Arbeit so sehr von oben herab behandeln?“
    „Monsieur Lechev…“
    „Lassen Sie’s, Emma. Madame Duval hatte nur Gutes über Sie und Ihre Professionalität zu sagen, und unsere Kunden sind sich einig darüber, dass wir mit Ihnen eine exzellente Mitarbeiterin haben. Und trotz Ihrer Unverschämtheit und Ihrer latenten Nachlässigkeit mag ich Sie gern, Mademoiselle Maugham. Seien Sie nur ein wenig ernsthafter, und Sie werden es weit bringen.“
    „Äh … Ja, Monsieur Lechevalier. Danke, Monsieur Lechevalier. Ich werde darauf achten, Monsieur Lechevalier.“
    „Ich schicke Ihnen die notwendigen Information für den Termin heute Vormittag auf Ihr Handy. Machen Sie das Beste daraus. Bis nachher in der Agentur.“
    Klick! Aufgelegt.
    Nie hätte ich eine solche Wendung der Dinge zum Guten für möglich gehalten! Während ich warte, werde ich nicht untätig rumsitzen, man hat mich auf dem Kieker!

4. Guillaume, der Eroberer
    Die Besichtigungen vom Vormittag verliefen eher schlecht. Eine Herzogin Chose, die aus reiner Langeweile, und weil ihr Hund ausgeführt werden muss, außergewöhnliche Hotels besichtigt. Dann ein Geschäftsführer, der den Termin mit dem Handy am Ohr verbringt, um seinen Angestellten hinterherschreien zu können, und jedesmal mit einem Kopfnicken oder -schütteln antwortet, wenn ich ihm ein neues Zimmer zeige. Er hat sich nicht mal verabschiedet …
    ,Männer sind wirklich alle Flegel!‘
    Selbst die Immobilien haben mich etwas enttäuscht. Langsam langweilen mich diese Marmorarbeiten, die alten Holztäfelungen, diese „vor-züüüg-lichen“ Extras, wie die Herzogin immer sagt. Diese Extravaganzen der Besitzer wie der Hunde-Whirlpool, der Halbgeschoss-Lift, um die Aussicht zu genießen, das Wein-Schlafzimmer, der horizontale Lift gegen Ermüdungen … Kurz: Ich will in mein Dienstmädchenzimmer! Na gut, vielleicht nicht gerade dahin, aber sagen wir mal, in das Apartment von Charles. Da gibt es wenigstens keinen schlechten Geschmack mit all diesem Kitsch, der die Prinzessin von Wales vertreiben würde.
    ,Und es gibt Charles darin.‘
    Aber schnell beiseite mit diesen deprimierenden Gedanken! Ich muss unbedingt in die Agentur, um die Schlüssel für die Nachmittagsbesichtigungen zu holen.
    Ich hüpfe vor dem Fenster aus dem Taxi. Keine Zeit, um den Regenschirm zu öffnen oder nass zu werden. Ich springe in den Eingang und freue mich, Diane wiederzusehen. Endlich ein freundliches, beruhigendes Gesicht. Sie deutet auf den Warteraum, wo jemand mit dem Rücken zu mir in einem Sessel à la Napoleon III. sitzt. Bitte keinen Termin in letzter Minute! Das sollte doch meine
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