Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sein letztes Tabu

Sein letztes Tabu

Titel: Sein letztes Tabu
Autoren: Cherry Adair
Vom Netzwerk:
Bett. Und ich muss vor dem großen Ereignis morgen noch etwas schlafen.”
    “Persönlicher” kann es ja eigentlich nicht werden, dachte er. Er war vollkommen nackt, sie noch halb angezogen. Er war so verrückt nach ihr gewesen, dass er es nicht bemerkt hatte.
    “Darf ich wenigstens noch zu Atem kommen?” Es muss mir doch einfach etwas einfallen, dachte er, womit ich die Situation für dich erleichtern kann.
    “Natürlich. Ich gehe schon mal duschen. Bis morgen dann.”
    Bis morgen. Er hörte, wie sie über den Teppich tappte, dann fiel die Badezimmertür zu. Auch ihm war zum Heulen zumute. Normalerweise war er doch ein besserer Liebhaber. Warum hatte er sich bei ihr so grob benommen? Er wusste genau, warum. Er hatte sich so sehr nach ihr gesehnt, dass er seine Leidenschaft nicht mehr zügeln konnte, als es endlich so weit war. Aber das war keine Entschuldigung. Er hätte sich zügeln müssen.
    Und dabei hatte er sie die ganze Nacht in den Armen halten, sie immer wieder lieben wollen. Stattdessen hatte er sich wie ein Sechzehnjähriger verhalten, der das erste Mal mit einer Frau zusammen war. Was eigentlich kein Wunder war. Die letzten Wochen mit Cat hatten seine Selbstbeherrschung auf eine harte Probe gestellt, waren im Grunde so etwas wie ein lang andauerndes Vorspiel gewesen. Und als er sie dann endlich in den Armen hielt …
    Wie gern würde er sie da jetzt aus dem Badezimmer holen, sie aufs Bett legen und lieben, diesmal sanft und zärtlich. Vielleicht könnte er sie dann davon überzeugen, dass er der Richtige war.
    Aber das war Unsinn. Es kam auf Cats Gefühle an, nicht auf seine. Er kannte Cat nur zu gut.
    Plötzlich richtete Luke sich kerzengerade auf und starrte auf die geschlossene Badezimmertür. Er schlug sich an die Stirn. Natürlich kannte er Cat in- und auswendig. Dann musste ihm auch klar sein, dass Cat nie mit jemandem ins Bett gehen könnte, den sie nicht liebte.
    Wieso war er vorher nicht auf diese Idee gekommen?
    So wenig Selbstbewusstsein Cat auch hatte, sie hätte nie mit ihm geschlafen, wenn sie ihn nicht liebte.
    Und noch etwas. Er hatte sich so sehr darum bemüht, nicht mit ihr zu flirten, dass er gar nicht bemerkt hatte, wie sie ihn nach allen Regeln der Kunst verführte. Und das seit Wochen.
    Plötzlich war ihm wieder ganz leicht ums Herz.

13. KAPITEL
    B lind vor Tränen lehnte Cat sich gegen den Waschtisch. Sowie sie die Tür hinter sich zugeschlagen hatte, versuchte sie, sich das zerknüllte Kleid über den Kopf zu ziehen, das sich um ihre Taille gewickelt hatte. Sie fühlte sich zu Tode beschämt.
    Diese Demütigung war besonders schwer zu ertragen, weil sie wusste, dass sie selbst dafür verantwortlich war. Hatte sie sich nicht fest vorgenommen, dass diesmal alles von Luke ausgehen sollte? Und was hatte sie stattdessen getan?
    Sie schluchzte und versuchte, sich aus dem Kleid zu winden. Aber die hinteren Knöpfe hatten sich in ihrem Haar verfangen, und sie konnte nicht vor und nicht zurück.
    Auch das noch. Wer weiß, in achtundneunzig Jahren würde sie darüber vielleicht lachen können. Wieder zerrte sie an dem Stoff. Aber sie kam nicht frei. Und je mehr sie zerrte, desto stärker zogen sich die Knöpfe fest. “Verdammter Mist!”
    Die Tür ging auf. “Kann ich dir helfen?”
    Cat schrie auf. “Raus, Van Buren. Ich bin fast nackt!”
    “Hm. Das sehe ich. Ein sehr interessanter Anblick.”
    Sie war außer sich vor Zorn und Frust. “Hol mir eine Schere und dann raus!”
    “Hat sich dein Haar irgendwo verfangen? Soll ich nicht versuchen, dich freizubekommen?”
    “Nein”, stieß sie zwischen den Zähnen hervor. “Ich will nicht, dass du mir nahe kommst. Geh weg.” Das würde alles nur noch schlimmer machen. Sie liebte ihn. Er mochte sie, das war alles. Sie würde ihn irgendwann vergessen können, in hundert Jahren vielleicht. Aber wie sollte sie damit beginnen, wenn sie seine Hand auf ihrer Hüfte fühlte?
    “Du sollst mich nicht anfassen”, sagte sie und bemühte sich um einen entschlossenen Tonfall.
    “Soso.” Er nahm sie einfach auf die Arme, so wie Rhett Butler in “Vom Winde verweht”, als er Scarlett O’Hara die Treppe hochtrug. Er war nackt! Warum hatte er sich nichts übergezogen?
    “Lass mich runter! Verdammt, Luke, das meine ich ernst. Lass mich run…”
    Er ließ sie auf das Bett fallen, und wieder traten ihr die Tränen in die Augen. Sie fühlte genau, dass er sie von oben bis unten musterte. “Ich hasse dich!”, sagte sie mit Nachdruck, “geh
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher