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Seifenblasen kuesst man nicht

Seifenblasen kuesst man nicht

Titel: Seifenblasen kuesst man nicht
Autoren: Elisabeth Herrmann
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näher.
    Â»â€¦ meistens nennen wir dich den Spinner aus Nummer 9.«
    Damit ließ sie ihn stehen. Sie spürte, dass David ihr mit Blicken folgte, und hörte dann, wie hinter ihrem Rücken eine Tür zuschlug, der Wagen startete und in die Garage fuhr.
    Asta strahlte sie an. »Wie nett, dass Sie noch einmal zurückgekommen sind. – War das David?«
    Coralie und reichte die Zeitung über den Zaun. »Ja. Er hätte mich wieder beinahe überfahren. Hat er eigentlich einen Führerschein?«
    Die alte Dame warf einen nachdenklichen Blick in Richtung Nachbarhaus. »Das weiß ich, ehrlich gesagt, gar nicht. Er ist Rennfahrer.«
    Â»Rennfahrer?«
    Â»Wie sein Vater«, murmelte Asta leise.

5.
    Â»Eine komische Familie.« Coralie lief neben Laura den Gang zum Chemieraum hinunter. »Der Vater sitzt im Rollstuhl, und der Sohn nietet alles um, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Ich hoffe wirklich, dass das eine nicht mit dem anderen zusammenhängt.«
    Â»Rumer«, wiederholte Laura den Namen, den Coralie ihr gerade gesagt hatte. »Irgendwas war da. – Sag mal, meinst du, ich kann Caisha und den Irreversibler einreichen?«
    Laura wollte bei einem Manga-Wettbewerb irgendwo in Kyoto mitmachen, schaffte es aber nicht. Immer, wenn sie eine Geschichte zusammenhatte, befielen sie Zweifel, und sie begann noch einmal von vorne. Coralie hatte das Drama schon mehrere Male miterlebt.
    Â»Klar. Die Story ist großartig. Kriegen sich Caisha und Jimi eigentlich?«
    Â»Jimi?«, japste Laura entsetzt.
    Â»Sorry, ist mir nur so rausgerutscht. Keine Ahnung, wie ich darauf komme. Also, kriegen sich Caisha und der große, geheimnisvolle, umwerfend coole Unbekannte noch?«
    Laura blieb stehen. Die Schüler um sie herum eilten in den Raum und achteten nicht auf die beiden Mädchen.
    Â»Das ist es ja.« Vorsichtig sah Laura über die Schulter. Bei dem allgemeinen Lärmpegel konnte sie niemand belauschen. »Jedesmal fangen meine Figuren an, irgendwie zu leben und nicht das zu tun, was ich will.«
    Â»Wie meinst du das?«
    Ihre Freundin hob in einer Geste gelinder Verzweiflung die Schultern. »Es ist wie verhext. Ich will, dass sie sich küssen. Stattdessen haut sie ihm eine runter.«
    Â»Moment. Du musst doch nur aufschreiben, was sie tun!«
    Â»Das reicht nicht. Sie fangen richtig an zu leben in meinem Kopf. Und irgendwie wollen sie nicht zusammenkommen. Sie findet, er ist ein Loser. Und er findet, sie ist eine Zicke.«
    Â»Kann es sein, dass die beiden einfach nur einen beschissenen Start hatten? Schließlich war er als blinder Passagier im Raumschiff und hat ihr heimlich die gesamten Vorräte weggegessen, unter anderem auch noch die letzte Packung Sour-Cream-Chips. Und da versteht Caisha keinen Spaß, wie wir alle wissen. Nimm Haferkekse.«
    Â»Was?«
    Â»Selbst gebackene Haferkekse, die Caishas Mutter in ihrer fürsorglichen Art vor dem Start ins Raumschiff geschmuggelt hat und die das Letzte sind, was noch zum Essen übrig bleibt. Ich wette, dein geheimnisvoller Unbekannter läuft Amok.«
    Â»Sag mal …« Laura musterte sie mit einem rätselhaften Blick. »Was ist denn mit dir passiert?«
    Â»Nichts. Ich will dir nur helfen. Schließlich soll ja auch ein Manga in sich logisch sein. Bau Haferkekse und Kräutertee ein und du hast die Lizenz zum Töten. Dann musst du nur noch den Anfang umschreiben.«
    Â»Nur«, stöhnte Laura. »Das habe ich bereits gefühlte dreihundert Mal getan. Außerdem sollen sie sich ja nicht gegenseitig umbringen.«
    Â»Nicht?«
    Der Flur leerte sich. In letzter Sekunde huschten die beiden Mädchen ins Klassenzimmer und auf ihre Plätze.
    Â»Du solltest mal wieder ausschlafen«, sagte Laura. »Ich kenne keinen Manga, in dem Haferkekse vorkommen. Wie sieht er denn aus?«
    Â»Wer?«
    Â»Der Typ, der dich so auf die Palme gebracht hat.«
    Coralie überlegte einen Moment. Im Grunde genommen sah David Rumer besser aus, als die Polizei erlaubte. »Schwer zu sagen. Er trägt seine Sonnenbrille sogar noch in der Garage.«
    Â»Auch eine Antwort.« Laura grinste.
    Diese letzten Schultage fielen Coralie unendlich schwer. Sie konnte sich nicht erinnern, den Beginn der Sommerferien sehnlicher herbeigewünscht zu haben. Jeden Nachmittag kam sie nur für eine kurze Mahlzeit nach Hause – ihre Mutter kochte immer für die gesamte
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