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Seidenfessel - Maeda, K: Seidenfessel

Seidenfessel - Maeda, K: Seidenfessel

Titel: Seidenfessel - Maeda, K: Seidenfessel
Autoren: Kira Maeda
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Es waren eindeutig mehr als damals und Isabelle fühlte ihr Herz heftig und laut klopfen. Es wunderte sie, dass die anderen es nicht hörten.
    Sie wollte Toshi folgen, der mit Hi und Tsuki weiter in den Raum ging, als eine schmale Hand sie zurückhielt. Isabelle sah sich erschrocken um und direkt in Tomos lächelndes Gesicht. „Isa-chan, komm mit!“
    Isabelle klappte den Mund auf und wieder zu, ließ sich aber einmal mehr von der temperamentvollen Japanerin mitziehen. Sie hatte selbst nicht richtig gewusst, was sie sagen sollte. Die letzte Begegnung mit Tomo, von der diese nichts wusste, war Isabelle noch zu deutlich im Gedächtnis. Immerhin hatte ihre Freundin sich zu diesem Zeitpunkt von zwei Männern gleichzeitig nehmen lassen.
    Tomo zog sie in einen Seitenraum und schloss die Tür hinter ihnen. Es handelte sich dabei um einen kleinen Salon. Tomo schaltete das Licht an und wandte sich Isabelle zu. „Ich dachte schon, ihr kommt gar nicht mehr“, lachte Tomo. „Kamo hat mir gesagt, ich soll dir alles zur Verfügung stellen, was du brauchst. Alle warten nur auf dich!“
    Isabelle musste nun doch angesichts Tomos Energie und ihrem nie still stehenden Plappermaul schmunzeln. „Stopp“, sagte sie und hob die Hände. „Sag mir erst einmal, was du hier tust?“
    Tomo grinste. „Erinnerst du dich an meinen neuen Freund, den ich mal erwähnt habe? Der, der so auf Bondage steht?“
    Isabelle merkte, wie es in ihrem Kopf einrastete. „Das ist doch nicht ...“
    „Doch, genau der, Yuki Kamo. Mittlerweile hat er mich doch herumgekriegt“, bestätigte ihre Freundin grinsend. „Und als er mir erzählte, dass du heute deine kleine Vorführung abhältst, dachte ich, ich komme vorbei und spiele mit.“
    Isabelle sackte auf einem der Stühle zusammen und begann zu lachen.
    „Glaub mir, das ist die beste Nachricht, die ich an diesem Abend bekommen habe“, kicherte sie. „Wenn du dabei bist, kann nichts mehr schiefgehen.“
    „Doch, wenn du mir nicht schleunigst sagst, was du brauchst“, zwinkerte Tomo und zog Isabelle wieder auf die Füße. Sie öffnete einen Schrank, in dem sich mehrere Fächer aus Plastik befanden. In jedem lagen säuberlich aufgerollt verschiedene Seile in mehreren Farben und aus unterschiedlichen Materialien.
    „Also, womit kann ich dich glücklich machen? Yuki sagt mir ständig, dass mir grüne Seile besonders gut stehen würden.“
    Isabelle nahm die lindgrünen Seile, die Tomo ihr reichte, und nickte lächelnd. „Er hat recht. Die Farbe passt ausgezeichnet zu dir.“ Isabelle wanderte mit den Fingern über die Plastikfächer. „Aber dazu passt sicher noch ... das!“
    Sie zog zwei seidene Tücher in einem dunkleren Grün hervor. Tomo legte den Kopf schief und betrachtete die Kombination. Ein Lächeln malte sich auf ihre kirschrot geschminkten Lippen auf eine ganz verträumte Art. „Isachan“, sagte sie feierlich, „ich weiß nicht, was Yukis erlauchte Gesellschaft von dir halten wird, aber wenn du mich damit fesselst, wird er dir zu Füßen liegen.“
    Toshi spürte Unruhe in sich aufsteigen. Er hasste das Gefühl, konnte sich aber nicht dagegen wehren. Kamo Sensei hatte ihn informiert, dass Isabelle sich noch mit ihrem Modell besprach und gleich kommen würde. Kamos Gäste zeigten auch erste Anzeichen von Ungeduld. Ihnen war ein Neuling angekündigt worden, wie es ihn bisher noch nicht im Kreis von Kamos Schülern gegeben hatte. Dementsprechend hoch waren die Erwartungen - und auch die Neugierde wuchs. Es war selten, dass sich ein neuer Bewerber in ihren Kreis einreihen durfte, und viele versagten bei der Aufgabe, sich in der Kunst des Shibari zu bewähren. Wenn Kamo Sensei nun jemanden auf diese Weise ankündigte, verhieß das ein aufregender Abend zu werden.
    „Hat deine Gaijin sich ausreichend erholt, um diesen Abend zu bestreiten? Alle setzen hohe Erwartungen in sie“, erklang Yusuris Stimme hinter Toshi. Er drehte sich nicht um, aber Yusuri ließ sich nicht so einfach ignorieren. Sie strich über seinen Oberarm und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm ins Ohr zu flüstern: „Ich hatte gehofft, dass du mir ihren Anblick zumindest hier ersparst. Aber vielleicht wird es doch amüsanter, als ich gehofft hatte.“
    Toshi schüttelte ihre Berührung wie ein lästiges Insekt ab. Er sah weiter nach vorn, wo einige Helfer Kamos verschiedene große Kissen auf einer niedrigen Bühne verteilten. „Trägst du mein Abschiedsgeschenk noch? Deutlich genug müsste es ja noch zu sehen
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