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Sei mein Mörder: Thriller (Sommerferienpreis nur wenige Tage!) (German Edition)

Sei mein Mörder: Thriller (Sommerferienpreis nur wenige Tage!) (German Edition)

Titel: Sei mein Mörder: Thriller (Sommerferienpreis nur wenige Tage!) (German Edition)
Autoren: Volker Ferkau
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erneut schießen, als Rieger sich wie ein Blitz auf ihn stürzte. Verwegen. Ohne Furcht vor einer zweiten Kugel. Voller Wahnsinn!
    Rieger war schnell wie ein Geist, geschwind wie ein Monster aus einem Horrorfilm. Die Geschmeidigkeit und Furchtlosigkeit, mit der der Arzt kämpfte, war erstaunlich.
    Dann ging alles ganz schnell.
    Als Will dachte, Rieger mit einem Schlag gefällt zu haben, traf ihn ein Tritt des Mannes zwischen die Beine. Der Schmerz war höllisch, wohingegen er die Klinge des kleinen Messers in seinem Oberarm kaum wahrnahm.
    Rieger sprang weg wie ein Wiesel, dann war er wieder heran und ein harter Ruck fuhr durch Will. Er begriff jetzt, warum man von einem Strom schlag sprach, denn als mehrere tausend Volt durch seine Adern schossen, durch seine Muskeln, durch seine Nerven, setzte alles aus. Auf der Stelle. Es schmerzte den Bruchteil einer Sekunde, dann war es vorbei.
    Der Schocker!
    Rieger hatte den Schocker bei sich gehabt.
    Und ihn benutzt!
    Will brach zusammen. Als er auf die Knie fiel, drückte der Wahnsinnige noch einmal die Kontakte an Wills Hals.
     

46
     
    Will erwachte kurz darauf. Ein Elektroschocker verursachte keine lange Bewusstlosigkeit, dafür legte er die Muskeln und Nerven lahm. Was Rieger getan hatte, war scheußlich. Der mehrfache Gebrauch eines Schockers konnte zu Herzrhythmusstörungen führen, sogar zum Tod.
    Will ächzte und versuchte, sich aufzurichten, doch es gelang ihm nicht. Er war hilflos wie ein Fisch auf dem Trockenen.
    Ein gelähmter Beobachter.
    Er lag auf der Seite und sah mit verschwommenem Blick den Psychologen. Er hörte jedes Wort, während sein Körper regenerierte.
    »Wir haben keine Zeit mehr, junge Dame«, sagte Rieger.
    Sie nickte.
    »Keine Zeit zum Häuten, keine Zeit für Kreativität. Es bleibt nur noch der Tod.«
    »Ja.«
    NEIN!, kreischte es in Will. Er konzentrierte sich, versuchte, sich zu bewegen, doch sein Körper spielte nicht mit.
    »Mach’s gut, Kussmund.«
    »Mmmhggg ...«, stöhnte Will.
    Er tötet sie gnadenlos. Und sie will es? Janine will sterben? Das ist also der Weg, den sie geht und bei dem ich ihr nicht folgen kann? Das ist doch purer Irrsinn!
    »Nein«, stieß Will hervor, kaum hörbar. »Ich ... ich liebe ... dich. Janine ...«
    »Halten Sie das Maul, Will, sonst gibt es einen Nachschlag mit Mr. Schocker.« Marks Augen waren groß und glühten wie Kohlen.
    »Bitte, ich flehe Sie an. Tun Sie es nicht. Bitte nicht, Mark.« Jedes Wort war eine Qual.
    Mark Rieger drückte ihren Kopf zurück, blickte sie fast mitfühlend, auf subtile Weise freundschaftlich an und führte mit einer schnellen, gnadenlosen Bewegung das Sushimesser aus japanischem Stahl über ihre Kehle. Ein zweites, grinsendes Maul öffnete sich, Haut platzte auseinander und Blut schoss aus der Wunde.
    NEEEEEIIIN!, kreischte Will nach innen, denn über seine Lippen kamen nur noch Grunzlaute und seine Muskeln versagten ihm noch immer den Dienst.
    Janines Kopf fiel zur Seite, ihr gefesselter Körper zuckte im Todeskampf. Während das Blut dickflüssig aus ihr pumpte, über ihren Oberkörper lief, als senke sich ein roter Vorhang, hob sie noch einmal den Kopf und blickte Will an. Ihre Augen waren weit, ihr Gesicht friedlich, sie sah fast so aus, als erlebe sie einen Sinnesrausch, aber schweigend. Ein Blick voller Glück und Erhabenheit, voller Erfüllung.
    Will weinte. Er konnte nicht aufhören zu weinen, denn sie waren sich so nahe und doch so weit entfernt.
    »Ich liebe dich«, formte er mit seinen Lippen, ohne die Worte sprechen zu können. Seine wenigen ausgestoßenen Worte hatten ihm jede Kraft genommen.
    Ihr Mund zog sich breit, es sah grauenvoll schön aus. Ihre brauenlosen Brauen hoben sich. Und dann bewegten sich auch ihre Lippen. Zitterten, als wolle sie sprechen, versuchten Worte zu formen, und ihr Kopf sank zur Seite.
    Der Vorhang war gefallen.
    Eva, die nun Janine hieß, war erlöst vom Grauen eines Lebens, das sie nie wirklich gelebt hatte, das geendet hatte, als sie zwölf geworden war, als sie Vater und Bruder verloren hatte. Sie schloss flatternd die Augen, während ihre Lippen bebten, dann war sie ganz still.
    Will konnte nicht aufhören zu weinen.
     
     
    »Und am Ende ist alles Schweigen«, zitierte Rieger Shakespeare. »Sie hat alle Menschen bestraft, die ihr Leid zugefügt haben, sogar an sich selbst Rache genommen, doch vielleicht hat sie in den letzten Sekunden ihres Lebens begriffen, dass sie davon erlöst wird. Vielleicht hat sie sogar den Regenbogen
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