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Sei lieb und büße - Thriller

Sei lieb und büße - Thriller

Titel: Sei lieb und büße - Thriller
Autoren: Loewe
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die Riks Smartphone in der Hand hält.
    »Holt ihr doch einen Krankenwagen? Ich glaube, ihn hat’s ziemlich erwischt. Ich weiß nicht, ob er von allein wieder auf die Beine kommt.«
    »Spinnst du?« Laureen schaut mich entgeistert an. »Willst du mit einem anonymen Anruf die Aufmerksamkeit der Bullen wecken?«
    Bessy tippt auf dem Handy herum. »Du glaubst nicht, was ich eben gefunden habe … Zum Glück musste ich noch die SMS löschen, die ich Rik geschickt habe, um mich mit ihm zu verabreden, sonst wär uns das durch die Lappen gegangen. Hier, check mal.«
    Sie reicht mir Riks Smartphone und ich spiele die letzte Nachricht auf der Mailbox ab. Sinas Stimme ertönt. » … dass du nach dem Treffen zu mir kommst … wegen der Sache, über die wir vorhin geredet haben. Vielleicht weiß ich eine Lösung und auch, an wen du dich wenden könntest …«
    »Dieser Idiot!«, keift Bessy in die Stille.
    »Er hat ihr von unserem Treffen erzählt.« Laureen schüttelt den Kopf so heftig, dass ihr Zopf wie eine Rute hin- und herpeitscht. »Sina! Wie kommt er denn auf die?«
    »Sie ist in der Schulmannschaft«, sagt Bessy.
    Ich nicke. »Ich hab sie zusammen gesehen. Heute Nachmittag. Ich sag’s euch: Zwischen den beiden läuft was.«
    Was hast du ihr erzählt, Rik? Wolltest du dich wichtigmachen? Sina beeindrucken? Rik Superheld gegen die böse Stimme aus dem Nichts?
    Plötzlich knackt es. Ich fahre herum. Wieder ein Knacken. Lauter diesmal. Es kommt aus dem Wald. Ich schaue angestrengt durch die dicht stehenden Baumstämme, versuche, die Quelle des Geräuschs ausfindig zu machen. Ein Tier? Ein Spaziergänger? Hat jemand gesehen, was wir getan haben? Werden wir beobachtet?
    Meine Nackenhaare stellen sich auf. Zeit abzuhauen.
    »Wir müssen herausfinden, was er ihr erzählt hat. Und zwar pronto.« Laureen wirft ihren Zopf über die Schulter auf den Rücken.
    »Und wie?«, frage ich.
    Bessy wischt mit einem Tuch über Riks Smartphone. Einmal, zweimal, dreht es, poliert die Rückseite, bis garantiert keine Fingerabdrücke mehr da sind. Dann läuft sie zu Rik und schmettert es neben ihm auf die Straße. Gemächlich schlendert sie zu uns zurück. »Wie wohl?«
    Ich blicke von Bessy zu Laureen. Manchmal machen sie mir Angst. Ich kenne das Glitzern in ihren Augen. »Oh nein!«
    »Oh doch!«, antworten sie im Chor.
    »Nur weil Adrian mit ihrem Bruder befreundet ist?«
    Laureen nickt. »Erfasst. Du bist Sinas neue beste Freundin. Sie weiß es nur noch nicht.«

MITTWOCH, 6.   JUNI 2012
    6
    »Hallo, Sina.«
    Wie aus dem Nichts steht Tabea plötzlich neben ihr.
    »Hallo!« Sina nickt ihr zu und sucht die letzten Münzen in ihrem Geldbeutel zusammen.
    »Cooles Top.«
    Sina schaut an sich hinunter. Hat Tabea das gerade tatsächlich zu ihr gesagt?
    »Danke.« Sie wirft die erste Münze in den Schlitz. Soll sie Tabea auch ein Kompliment machen? Oder wirkt das zu aufgesetzt? Los, sag was . Etwas, aus dem sich eine Unterhaltung entwickeln kann. Die letzte Münze rattert durch den Automaten und sie zieht eine Packung Schokokekse heraus. Dann tritt sie zur Seite, um Tabea an den Automaten zu lassen. »Willst du nichts?«
    Tabea schüttelt den Kopf, lächelt. »Ich wollte dich was fragen.«
    »Mich?« Sina hört das Kieksen ihrer Stimme. Versau’s jetzt nicht! Endlich die Gelegenheit, mit Tabea ins Gespräch zu kommen. Tabea ist cool. Manchmal ist sie wie Melle. Lässt sich nicht einschüchtern. Sagt, was sie denkt. Auch wenn sie deswegen Ärger bekommt. Sprich sie auf Adrian an. Sag irgendwas Nettes über ihren Bruder.
    »Würdest du das Deutschreferat mit mir machen?«
    »Deutsch? Ich dachte, das hast du schon mit Laureen erledigt?« Sina reißt die Kekspackung auf, zu heftig und zu weit. Geschickt rettet sie den obersten Keks vor einem Sturz auf den Boden und bietet ihn Tabea an.
    »Wir haben angefangen, aber Laureen ist das Thema zu langweilig.« Sie nimmt nickend den Keks entgegen. »Du bist doch fit mit den Sturm-und-Drang-Dichtern, oder nicht?«
    Sina folgt Tabea auf den Pausenhof. Ist sie das? Nicht wirklich. Aber es ist ihre Chance, Tabea besser kennenzulernen. Mit etwas Glück ihre erste Freundschaft in Kranbach zu schließen. »Versprich dir nicht zu viel.«
    »Super! Du wirst sehen, wir sind ein ideales Team. Wie unsere Brüder. Wenn du willst, kannst du mich ja mal besuchen kommen.«
    So oft schon hat sie sich das gewünscht, wenn sie Ben zu Adrian gebracht hat. Wenn da nicht Laureen und Bessy wären, undurchdringbar wie eine
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