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Sehnsucht und Erfüllung

Sehnsucht und Erfüllung

Titel: Sehnsucht und Erfüllung
Autoren: Sheri Whitefeather
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Jason nahm eine Visitenkarte aus seiner Tasche und reichte sie Shane. “Hier ist die Telefonnummer meines Anwalts. Die Einzelheiten können Sie mit ihm besprechen.”
    Völlig perplex starrte Shane auf das Kärtchen. Das war alles? “Wollen Sie denn gar nichts über mich wissen? Interessiert es Sie nicht, womit ich meinen Lebensunterhalt verdiene? Ob ich meine Steuern zahle? Was für einen Ehemann und Vater ich abgeben werde?”
    “Nein, eigentlich nicht. Wenn Sie Kelly wollen, dann können Sie sie haben. Die Kleine auch.”
    Um die Ruhe zu bewahren, atmete Shane tief durch. “Sehen Sie, Sie sind erst vierundzwanzig. Eines Tages, wenn Sie älter sind, werden Sie sich vielleicht Gedanken über Ihre Tochter machen. Ich würde es verstehen, wenn Sie mit ihr in Verbindung bleiben möchten.”
    “Ich bin fünfundzwanzig. Und Kinder interessieren mich nicht.”
    Eingebildeter Affe, dachte Shane. “Dann hören Sie mir einfach nur zu, okay? Ich werde alles tun, um ein guter Vater zu sein, aber ich werde Brianna nicht verschweigen, wer ihr leiblicher Vater ist. Denken Sie Ihr Leben lang daran, dass es ein kleines Mädchen mit Ihren Genen auf dieser Welt gibt, und eines Tages wird sie Sie vielleicht aufsuchen.” Er beugte sich über den Tisch und fixierte Jason mit seinem Blick. “Und falls sie das je tut, dann sollten Sie lieber nett und freundlich zu ihr sein.”
    Damit stand Shane auf. Auf dem Weg zur Tür begegnete er der Serviererin mit Jason Colliers Lunch. Er nickte ihr zu, dann steckte er die Visitenkarte des Anwalts ein, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Müde und froh, dass ihr Arbeitstag gleich zu Ende war, stand Kelly an der Kasse und bongte Lebensmittel für eine Kundin, die sie vom Sehen kannte.
    Als sie hochsah, um die letzte Kundin in der Schlange zu bitten, die Absperrung hinter sich zu schließen, wäre ihr fast das Herz stehen geblieben. Ihr wurden die Knie weich, und die Packung Cornflakes, die sie in der Hand hatte, rutschte ihr am Scanner vorbei.
    Ein großer, gebräunter Mann mit einem blonden, rosigen Baby wartete am Ende der Schlange.
    Shane und Brianna.
    Er hatte seine Hemdsärmel hochgekrempelt und trug Brianna in ihrem Babytragebeutel vor der Brust.
    Er suchte ihren Blick, dann lächelte er. Doch statt sein Lächeln zu erwidern, zog Kelly die Packung Cornflakes über den Scanner, bongte die restlichen Artikel und kassierte.
    Warum war er hier? Wie konnte er ihre Gefühle mit Füßen treten und dann eine Woche später in ihren Supermarkt spazieren und hinreißend und topfit aussehen?
    Kelly nahm sich zusammen, und sobald ihre letzte Kundin bezahlt hatte, bat sie Shane höflich, die Absperrung zu schließen. Er tat es und sah ihr erneut in die Augen.
    “Deine Mom sagte mir, du brauchst eine Mitfahrgelegenheit nach Hause”, meinte er, als sie sich gegenüberstanden.
    Er kam den ganzen Weg aus Texas, um sie nach Hause zu fahren? “Das stimmt. Mein Auto ist in der Werkstatt.”
    Weil sie Kellys Stimme gehört hatte, wandte Brianna das Köpfchen. Shane nahm sie aus dem Tragebeutel. “Da ist deine Mommy, Sonnenschein.”
    Die Kleine lächelte, und Kellys Herz schmolz dahin. Sie streichelte ihrem Töchterchen die Wange, und dabei wurde sie sich Shanes Nähe überbewusst, die Nähe, die sie so vermisst hatte.
    “Warum bist du hergekommen?”
    “Um mit dir zu reden. Können wir dazu woanders hingehen?”
    Liebevoll hielt er Brianna in den Armen, und Brianna schien sehr gern bei ihm zu sein.
    “Ich kann noch nicht weg. Ich muss erst noch meine Kasse abrechnen.”
    “Okay. Wir warten am Ausgang.”
    Diesmal war sein Lächeln etwas unsicherer, und Kelly ahnte, dass er wegen des bevorstehenden Gesprächs nervös war. Und das machte sie selbst ruhiger.
    Eine Viertelstunde später saß sie neben Shane in dessen Leihwagen und wusste nicht recht, ob sie gekränkt sein sollte, verärgert, besorgt oder voller Hoffnung …
    Shane schlug vor, in den Park ganz in der Nähe zu fahren.
    “Einverstanden.” Zum Glück war es nicht mehr so heiß wie tagsüber. “Wann bist du angekommen?”
    “Heute Morgen.”
    Wenig später hatten sie den Park erreicht und suchten sich ein schattiges Plätzchen unter einem Baum. Shane nahm eine Decke aus der Babytasche, breitete sie auf dem Gras aus und legte Brianna darauf. Sie schlief sofort ein.
    “Es tut mir schrecklich leid”, sagte er, nachdem er sich zu Kelly auf die Wiese gesetzt hatte, “dass ich dir wehgetan habe.”
    Kelly war noch immer völlig
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