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Sehnsucht und Erfüllung

Sehnsucht und Erfüllung

Titel: Sehnsucht und Erfüllung
Autoren: Sheri Whitefeather
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Tränen zurück. Sie liebte Jason nicht. Sie wollte Shane – den Mann, der ihr eben das Herz gebrochen hatte. Wusste er, wie sehr sie litt? Oder war es ihm egal?
    “Jason hat nicht mal nach seiner Tochter gefragt. Oder auch nur nach ihrem Namen.”
    Shane wiegte Brianna automatisch hin und her. “Den kennt er doch schon vom Testergebnis. Und ihretwegen hat er schließlich angerufen. Um alles in Ordnung zu bringen.”
    Kelly sah in den Sonnenuntergang, und plötzlich hasste sie es, dass er so atemberaubend schön war. Und am liebsten hätte sie auch Shane gehasst. Er hatte sie benutzt, und nun kam sie sich billig und unmoralisch vor. Sie sollte ihr Baby nehmen und auf und davon laufen. Aber sie liebte ihn doch.
    “Kelly?”
    “Ja?”
    “Falls Jason dich bittet, ihn zu heiraten, versprich mir, darüber nachzudenken. Brianna verdient es, dass ihre Geburt für ehelich erklärt wird.”
    Sie erstarrte innerlich. “Bitte lass es meine Sorge sein, was das Beste für meine Tochter ist.”
    “Entschuldige. Ich will nur, dass ihr beide glücklich seid und das bekommt, was euch zusteht.”
    “Wie nobel von dir”, erwiderte sie bitter. “Uns so leicht gehen zu lassen.”
    “Das ist unfair.” Er verzog das Gesicht, doch sein Ton blieb ruhig. “Es ist nicht leicht für mich, Kelly. Ich …” Ihm versagte die Stimme, und Kellys Herz machte einen Freudensprung.
    Sag, dass du mich liebst. Bitte, Shane, sag es endlich, flehte sie stumm.
    “Es ist nicht leicht”, wiederholte er, wieder gefasst. “Wir wussten beide, dass es keine Zukunft für uns geben würde. Jason stand immer zwischen uns. Er ist dein Schicksal, nicht ich. Er ist Briannas Vater.”
    “Und was warst du die ganze Zeit, Shane?”
    “Ein Freund. Nur ein guter Freund.”
    Nein, für sie war er mehr. Sie liebte ihn und wollte, dass er Teil ihres Lebens wurde – ihr Geliebter, ihr Ehemann, Briannas Stiefvater. Doch plötzlich schien ihr Traum unmöglich.
    Wo war der Mann, der sie noch letzte Nacht voller Leidenschaft geliebt hatte? Jeder zärtliche Augenblick kam ihr jetzt wie eine Lüge vor.
    Shanes entschlossene Miene machte ihr die Wahrheit schmerzlich bewusst. Er konnte sich so leicht von ihr und Brianna abwenden, weil sie nur ein Ersatz für Tami und Evan gewesen waren, die beiden, die er wirklich liebte.
    Sie nahm ihre Tochter an sich. “Ich muss gehen.”
    Mit gestrafften Schultern ging sie zu ihrem Leihwagen. Shane blieb auf der Veranda stehen, doch sie drehte sich nicht mehr um. Jetzt hatte sie nur noch ihren Stolz. Ihren Stolz und ein Töchterchen, das zu weinen begonnen hatte.
    Shane hatte Kelly und Brianna zwei Tage lang nicht gesehen, und nun reisten sie ab.
    Nervös ging er im Wohnzimmer auf und ab und sah zum hundertsten Mal auf seine Uhr. Kelly war sicher beim Packen. Er holte tief Atem. Unfähig, auch nur einen Moment länger allein im Haus zu bleiben, fuhr er zu Kellys Blockhütte hinüber.
    Ihre Haustür stand offen, genau wie damals, als er Kelly zum ersten Mal besucht hatte und sie in der Küche stand, im achten Monat schwanger, und ihre Spüle schrubbte.
    So nah sie sich auch gekommen waren, er hatte ihr längst nicht alles über sich gesagt. Zum Beispiel, dass er sich vor Spinnen ekelte oder dass er …
    Sein nächster Gedanke schnürte ihm fast das Herz ab. Er hatte ihr nicht gesagt, dass er sie liebte.
    Trotz der offenen Tür klopfte er an und fragte sich dabei, warum er eigentlich hergekommen war. Er konnte sie nicht bitten, zu bleiben. Er war nicht der richtige Mann für sie, denn er war nicht der Vater ihres Babys.
    “Ich habe Tom erwartet”, begrüßte Kelly ihn überrascht.
    “Tut mir leid, dass nur ich es bin.” Er trat nicht ein, und sie bat ihn auch nicht hinein. “Mein Dad ist noch unterwegs, aber er wird es bestimmt schaffen herzukommen, ehe du wegfährst.”
    “Ich bin noch beim Packen.” Sichtlich befangen strich sie dabei über ihr Kleid.
    Shane gefiel einmal mehr ihr langes, seidig weiches Haar, ihr geblümtes Sommerkleid. Ob sie es auch in Ohio tragen würde? Es hatte einen Touch von Westernstil, denn es stammte aus dem Kaufhaus in der Stadt.
    Wie lange würde es dauern, bis sein Schmerz abklang? Bis er nicht mehr an sie denken musste, wenn er eine Wildblume oder Wolken über den Himmel ziehen sah?
    Warum nur hatte er Kelly ermutigt, Jason zu heiraten? Warum kämpfte er nicht um sie?
    Wegen Brianna. Sie war Jasons Kind, und das machte die drei zur Familie. Er selbst war für Brianna nur ein
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