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Sehnsucht und Erfüllung

Sehnsucht und Erfüllung

Titel: Sehnsucht und Erfüllung
Autoren: Sheri Whitefeather
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mit Frühstücken fast fertig, als das Telefon im Schlafzimmer klingelte. Es war Tom, der Shane sprechen wollte.
    “Was gibt’s, Dad?” Shane sah auf den Wecker und fluchte leise. “Tut mir leid. Ich habe nicht gemerkt, dass es schon so spät ist. Ich komme gleich.”
    “Ich muss Dad helfen, den Anhänger zu beladen”, erklärte er Kelly, sobald er aufgelegt hatte. “Wir müssen die Tische und Bänke zum Verleih zurückbringen.”
    “Verstehe. Sind deine Mutter und ihr Freund schon weg?”
    “Ja, sie sind noch gestern Abend losgefahren.”
    Kaum hatte Shane sich verabschiedet, da klingelte das Telefon erneut. Kelly, die gerade an Briannas Bettchen im Vorderzimmer stand, rannte zurück ins Schlafzimmer. Offenbar war Shanes Dad heute sehr ungeduldig.
    “Tom”, sagte sie in den Hörer. “Keine Sorge, er ist schon auf dem Weg.”
    “Was? Wer ist Tom?”, fragte eine Männerstimme.
    Kelly wäre fast das Herz stehengeblieben. Sie erkannte die Stimme augenblicklich. “Jason?”
    “Hallo, Kelly. Deine Mutter hat mir deine Telefonnummer gegeben. Du bist also in Texas?”
    “Ja.” Er klang so ruhig, sie dagegen zitterte. “Hast du die Testergebnisse bekommen?”
    “Deshalb rufe ich ja an. Ich möchte mich gern mit dir treffen. Wann kommst du nach Ohio zurück?”
    “Nächste Woche.”
    “Würdest du mich dann anrufen?”
    “Ja, natürlich.”
    “Wir könnten uns zum Lunch verabreden. Nur wir beide.”
    Und Brianna, dachte sie. “Das ist schön, Jason.”
    “Dann also bis nächste Woche.”
    Er verabschiedete sich gelassen und legte auf. Seine Ruhe verwirrte Kelly völlig. Sie schlief mit einem Mann und hatte ein zwei Monate altes Baby von einem anderen. Plötzlich kam sie sich unmoralisch vor. Schmutzig.
    Nach Atem ringend setzte sie sich auf die Bettkante. Sie musste Shane sehen. Wollte von ihm umarmt werden, von ihm hören, dass er sie liebte. Sie wollte, dass er ihre Ängste zerstreute, bestätigte, dass ihre Beziehung nicht nur auf Sex beruhte.
    Liebe ist nichts Unmoralisches, beruhigte sie sich. Und Shane liebte sie, genau wie sie ihn. Sie hatten es sich bloß noch nicht eingestanden.
    Mit diesem tröstlichen Gedanken machte sie sich daran, den Frühstückstisch abzuräumen. Shane würde ihr wegen Jason einen Rat geben, und er würde es verstehen, wenn Jason an Briannas Leben teilhaben wollte.
    Gerade als Kelly Wasser in die Spüle laufen ließ, fing Brianna zu weinen an. Sie nahm die Kleine aus ihrem Bettchen und wiegte sie hin und her, sodass sie sich sofort beruhigte. Es würde noch Stunden dauern, ehe sie Shane von Jasons Anruf erzählen konnte.
    “Wir werden uns die Zeit schon vertreiben”, sagte sie zu Brianna, die sie mit ihren blauen Augen, die sie von Jason hatte, ansah. Plötzlich lächelte sie, und dieses Lächeln erinnerte Kelly an Shane. Manche Merkmale, dachte sie, haben nichts mit Vererbung zu tun. Überhaupt nichts.
    Gegen Abend parkte Kelly vor Shanes Haus und nahm Brianna aus ihrem Babysitz. Sie hatte ihren Besuch telefonisch angekündigt, und Shane wartete auf der Veranda bereits auf sie. Er sah müde aus. Aber er hatte ja auch einen langen Arbeitstag hinter sich.
    Shane stand auf, um sie zu begrüßen, und Brianna konnte es kaum abwarten, dass er sie auf die Arme nahm.
    Kelly setzte sich neben Shane auf einen der verwitterten Stühle.
    “Was gibt es denn?”, fragte er, aber es klang, als wisse er es längst.
    “Jason hat sich gemeldet.” Sie schüttelte die Angst, die Shanes Ton plötzlich bei ihr ausgelöst hatte, ab. Shane liebte sie. Er würde alles richten. “Er rief heute Morgen an, als du gerade weg warst.”
    “Ich habe damit gerechnet. Und viel darüber nachgedacht.” Er strich Brianna übers Haar, und es sah aus, als scheue er die zärtliche Geste beinah. “Was hat er denn gesagt?”
    “Ich soll ihn anrufen, sobald ich wieder in Ohio bin, weil wir zusammen zu Mittag essen wollen.” Irgendetwas stimmte nicht. Ganz und gar nicht. Shane war doch ihr bester Freund, ihr Geliebter, aber ihr Gespräch verlief so gezwungen.
    “Das ist gut. Du solltest schon eher zurückfliegen. Es hat keinen Sinn, bis nächste Woche zu warten.”
    Kelly verspürte einen heftigen Stich in der Brust. Keinen Sinn? “Was soll das heißen?”
    “Es ist vorbei, Kelly. Das, was wir miteinander erlebt haben, ist jetzt nicht mehr wichtig.” Er sah sie eindringlich an. “Es ist Zeit für uns beide weiterzugehen. Brianna gehört zu Jason, genau wie du.”
    Nur mit Mühe hielt Kelly ihre
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