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Sehnsucht nach Geborgenheit

Sehnsucht nach Geborgenheit

Titel: Sehnsucht nach Geborgenheit
Autoren: Suzanne Carey
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du hältst mich auf dem laufenden."
    Er würde sie nicht anrufen, sondern sie unter irgendeinem Vorwand persönlich aufsuchen. „Verlass dich darauf, Liz."
    Sie kehrten zum Haus zurück. Als Jack an der Hintertür Irish losband, damit der Hund sie hineinbegleiten konnte, hörten sie Kassie weinen. Was war los mit ihr? Vorhin hatte sie noch friedlich geschlummert.
    Eloise hatte sie nach unten gebracht. Die Kinderfrau und Rosemary versuchten vergeblich, das Baby zu beruhigen. Auch als Jack sie auf den Arm nahm, kullerten ihr noch immer Tränen über die rosigen Wangen.
    Vielleicht spürt sie, was heute geschehen ist, und trauert wie wir anderen, dachte Liz. Aber wahrscheinlich zahnte sie nur. Was immer die Ursache war, Liz ertrug es nicht, ihre Nichte leiden zu sehen. „Lasst mich es mal versuchen", sagte sie und streckte die Arme aus. „Als ich das letzte Mal hier war, bin ich einfach mit ihr nach draußen gegangen ... und siehe da, Sie strahlte wieder."
    Bei ihrem letzten Besuch auf der Kelleher-Farm war Liz'
    Schwester noch am Leben gewesen. Jack war in einem besonders schwierigen Fall unterwegs. Während Liz draußen mit Kassie spielte, nahm Sharon in ihrem Schlafzimmer einen Anruf entgegen und erschien anschließend mit ungewöhnlich zufriedener Miene auf dem Rasen. Liz hatte sie ein wenig beneidet, denn Sharon besaß alles, was eine Frau sich nur wünschen konnte.
    Jetzt war sie fort, gestorben mit zweiunddreißig.
    „Gute Idee", meinte Jack.
    Da der Partyservice dabei war, die leeren Gläser, Teller und Tassen abzuräumen, gingen er, Rosemary und Eloise mit ins Freie.
    Bald griff Kassie fröhlich lachend nach den umherschwirrenden Schmetterungen und den jungen Kirschblüten. Die
    Schmetterlinge entkamen ihr mühelos, und Liz zeigte ihr behutsam, wie sie an den Blüten schnuppern und sie sanft berühren konnte, ohne sie zu beschädigen.
    Kassie konnte bereits auf ihren Beinchen stehen, und Liz half ihr, einen Spaziergang über den Rasen zu machen. Sie strahlte über das ganze Gesicht, als ihre Tante sie zu Eloise brachte. Was für eine großartige Mutter Liz doch wäre, dachte Jack wehmütig, während sie dem Baby einen Kuss auf die Wange gab. Leider war sie mit ihrem Beruf verheiratet. Ihm war klar, dass er diese Gedanken niemals laut aussprechen durfte, denn Liz würde ihn sofort als altmodischen Macho beschimpfen.
    Rosemary verkündete, dass sie aufbrechen wollte.
    „Dann muss ich auch gehen, da du mich in deinem Wagen mitgenommen hast", sagte Liz und war froh, Jacks beharrlichen Überredungsversuchen nicht länger ausgesetzt zu sein.
    „Wenn du zum Abendessen bleiben möchtest, fahre ich dich nachher heim", bot er an.
    Rasch schüttelte sie den Kopf. „Danke. Aber ich bekomme keinen Bissen herunter. Außerdem muss ich heute Abend noch arbeiten. Dabei fällt mir ein ... Ich werde die nächsten zwei Wochen in Los Angeles sein. Ruf MacDonald Royer in der Kanzlei an, falls du mich erreichen musst. Er wird wissen, wo ich abgestiegen bin."
    An diesem Abend in ihrem gemütlichen Reihenhaus in
    Georgetown und am Tag darauf während des langen Flugs an die Westküste versuchte Liz noch einmal die Argumente
    durchzugehen, die sie für ihren Mandanten vorbringen wollte, Zu ihrem Leidwesen fiel es ihr schwer, sich darauf zu konzentrieren.
    Immer wieder musste sie an ihren attraktiven Schwager und seinen überraschenden Heiratsantrag denken.
    Während das Flugzeug hoch über den südlichen Rocky
    Mountains flog, stellte sie sich vor, wie Jack und sie seinen Plan tatsächlich ausführten. Sie wurden sich von einem
    Friedensrichter trauen lassen und das Gericht davon in Kenntnis setzen, dass Jack ein verheirateter Mann war. Natürlich würden sie unter einem Dach wohnen müssen.
    Die Vermittlung würde Sozialarbeiter auf die Farm schicken, um zu überprüfen, ob sie nicht nur eine Scheinehe geschlossen hatten. Aber auch die konnten nicht wissen, ob Jack und sie wirklich ein Bett miteinander teilten.
    Genau darauf könnte es allerdings hinauslaufen. Wenn sie monatelang zusammenlebten, würden sie eines Tages vielleicht auch ein Liebespaar werden. In einem schwachen Moment würde Jack sein Verlangen nicht mehr zügeln können, und sie würde ihn, gefangen in ihren Gefühlen, nicht abweisen. Aber er wird mich nie Heben, dachte Liz betrübt, ich bin Sharon einfach nicht ähnlich genug.
    Sie legte das Gesicht an das winzige Kissen, das sie zwischen Sitz und Fenster geklemmt hatte, und malte sich aus, wie Jack sie küsste
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