Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sehnsucht nach Geborgenheit

Sehnsucht nach Geborgenheit

Titel: Sehnsucht nach Geborgenheit
Autoren: Suzanne Carey
Vom Netzwerk:
und ihr das Donna-Caren-Kostüm und die Seidenbluse darunter auszog, um die leidenschaftliche Frau zum Vorschein zu bringen, die sich so sehr nach ihm sehnte.
    Sollte ihr Traum jemals Wirklichkeit werden, würden seine und ihre Eltern sie beide vermutlich verstoßen. Das Vernünftigste wäre es, sich auf gar nichts einzulassen und sich von Jack fernzuhalten. Anders als ihre arme Schwester hatte sie noch ein langes Leben vor sich. Anstatt sich nach einem Mann zu verzehren, den sie nicht bekommen konnte, sollte sie sich einen suchen, der sie ein wenig glücklich machen und ihr Sicherheit bieten konnte.
    Während Liz an der Westküste damit beschäftigt war, für ihren Mandanten eine außergerichtliche Einigung zu erzielen, kam sie nicht dazu, Zeitung zu lesen oder viel fernzusehen. Als sie nichts von Jack hörte, erklärte sie es sich damit, dass der Streit mit der Adoptionsvermittlung zu seinen Gunsten entschieden worden war. Ihr Leben konnte so weitergehen wie bisher. In den über fünf Jahren, in denen sie ihren Schwager jetzt kannte, war es zwar noch nicht geschehen, aber irgendwann würde sie einem Mann begegnen, der sie mit seinen blitzenden Augen und einem sexy Lächeln Jack vergessen ließ.
    In Washington hatte Jack sich in der Zwischenzeit geweigert, Kassie an die Adoptionsvermittlung zu übergeben. Deren Direktor verklagte ihn. Da Jack schon viele Väter vor Gericht vertreten hatte und ein bekannter Anwalt war, griffen die Medien die Geschichte des Witwers, der um sein Kind kämpfte, sofort auf.
    „Man könnte sagen, hier geht es um einen Arzt, der sich selbst heilt", kommentierte der Moderator einer Nachrichtensendung.
    „Aber in Baby Kassandras Fall handelt es sich nicht um medizinische, sondern um rechtliche Probleme. Die Frage lautet, ob Spitzenanwalt Jack Kelleher sich das Sorgerecht erstreiten kann, wie er es für so viele Väter getan hat."
    Zehn Tage nachdem Liz nach Kalifornien geflogen war, fand die Anhörung vor Richter Barnes statt. Jack war nervöser als bei seinem allerersten Fall.
    Er trug einen einreihigen Anzug mit
    Nadelstreifen und versuchte, sich nicht in den Vordergrund zu drängen. Er spürte, dass Larry Barnes ihn mochte, aber er wusste, dass der Richter sich von niemandem die Schau stehlen ließ.
    Er erklärte, dass er verheiratet gewesen war, als er und seine Frau beantragt hatten, Kassie zu adoptieren. Es war nicht seine Schuld, dass er jetzt Witwer war. Wäre die Adoption vor Sharons Tod rechtskräftig geworden, hätte die Vermittlung kein Recht, ihm Kassie wegzunehmen.
    „Zweifellos haben mehrere leibliche Kinder durch den Absturz, der meine Frau das Leben kostete, einen Elternteil verloren", sagte er ruhig, aber nicht ohne Gefühl. „Doch soweit ich weiß, hat noch niemand behauptet, dass die überlebenden Väter oder Mütter plötzlich unfähig sind, ihre Kinder allein großzuziehen.
    Eine derartige Behauptung wäre undenkbar und würde, wenn Euer Ehren dem folgen, was die Klägerin beantragt, großes Leid über die Hinterbliebenen des tragischen Unglücks bringen."
    Er sah den Richter an. „Ich bitte Euer Ehren, mir zu glauben, dass ich meine Tochter so liebe, als hätte ich ihr das Leben geschenkt. Wir haben sie zu uns genommen, weil wir uns ein Kind wünschten und weil Kassie uns dringend brauchte. Ich bin ihr auch heute der gute Vater, der ich ihr vor dem Absturz war.
    Die bisherigen Berichte der Vermittlung, die ich meiner Klageerwiderung beigefügt habe, sprechen von einer starken Bindung zwischen Vater und Tochter. Sollte dieses Band zerrissen werden, würde ich sehr darunter leiden, aber das ist nicht das Wichtigste."
    Jack machte eine Pause, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. „Das Wichtigste ist, dass auch Kassandra leiden würde. Wie Euer Ehren möglicherweise wissen, wurde sie als Neugeborenes am Straßenrand in Seoul gefunden. Die ersten schweren Monate ihres Lebens verbrachte sie in einem überfüllten Waisenhaus. Jetzt hat sie die einzige Mutter verloren, die sie jemals kannte. Ich bin ihre letzte verbleibende Bezugsperson auf dieser Welt, der einzige Mensch, auf dessen Liebe sie sich bisher verlassen konnte. Entreißt man sie mir, um sie Fremden zu übergeben, richtet man gewaltigen seelischen Schaden bei ihr an."
    Erwartungsgemäß wiesen die gegnerischen Anwälte darauf hin, dass es die bewährten Regeln der Adoptionsvergabe umstoßen würde, wenn bei Jack Kelleher eine Ausnahme gemacht würde, und dass viele sich in Zukunft auf diesen Fall berufen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher