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Sehnsucht erwacht auf Mallorca

Sehnsucht erwacht auf Mallorca

Titel: Sehnsucht erwacht auf Mallorca
Autoren: Carole Mortimer
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im gleichen Maße erwidert wurde. Das überraschte sie nicht, schließlich hatte sie diesen Mann in den letzten sechs Wochen erbittert bekämpft.
    Doch es war etwas völlig anderes, ob sie akzeptierte, dass dieser Mann ein Recht auf seinen Sohn hatte, oder ob sie zuließ, dass er den Jungen einfach den Menschen wegnahm, die ihn liebten.
    Desinteressiert hob Alejandro die breiten Schultern. „Es ist mir gleichgültig, ob Sie Miguel nach Mallorca begleiten oder nicht, Miss Sullivan“, erwiderte er abweisend.
    „Ich bin sicher, dass es Ihnen nicht egal ist“, gab sie unbeirrt zurück. Ihre Wangen waren immer noch gerötet.
    „Doch falls Sie sich dazu entschließen, sollten Sie morgen früh um zehn Uhr ebenfalls reisefertig sein“, schloss er kühl.
    Er war so unversöhnlich. Und so unglaublich arrogant!
    Nur der Gedanke, noch einen weiteren Monat mit Michael zusammen sein zu können, brachte Brynne überhaupt dazu, die Gegenwart dieses Mannes noch länger zu ertragen. Sie sollte ihn abgrundtief verabscheuen, doch stattdessen bekam sie weiche Knie, wenn sie ihn ansah, und ihr Puls begann zu rasen.

2. KAPITEL
    „Hast du den Swimmingpool gesehen, Tante Bry? Und den Strand? Tante Bry, hast du den Strand gesehen?“, fragte Michael aufgeregt. Er öffnete eine der beiden großen gläsernen Flügeltüren, die von seinem Zimmer auf den Balkon hinausführten. Alejandro hatte ihm erklärt, dass dies sein Zimmer sei, solange sie auf Mallorca blieben. Brynnes Zimmer lag direkt nebenan. „Ich kann das Meer sehen, Alej … äh, Vater“, verbesserte Michael sich verlegen, als er seinen neuen Vater ansprach, der mit ihnen nach oben gekommen war. „Das Meer ist ganz türkis, und der Sand ist fast weiß. Und …“
    „Geh nicht zu nah an die Brüstung, Michael“, sagte Brynne automatisch, als sie dem Jungen nach draußen folgte.
    Die Hitze der mallorquinischen Julisonne brannte auf sie nieder. Vor ihnen lag ein terrassenförmig angelegter Orangenhain, der sich bis zum Meer erstreckte. Eine schmale Treppe führte an den Orangenbäumen vorbei zu einer kleinen Bucht. Der weiße Sandstrand wurde von schroffen Felsen geschützt, an denen sich die Wellen des Mittelmeeres brachen. Eine sanfte Brise trug den Duft wilder Kräuter herauf.
    Es war nicht schwer, Michaels Begeisterungsstürme nachzuvollziehen. Wenn sie mit dem Kind ihre Ferien hier verbrächte, würden die Landschaft und die Villa sie ebenso bezaubern. Aber das Wissen, dass sie in einem Monat allein wieder abfahren musste, dämpfte ihre Freude an der luxuriösen und farbenprächtigen Umgebung.
    Sie hätte sich denken können, was für ein Domizil sich ein spanischer Millionär auf Mallorca auswählte. Dabei hatte sie schon nach dem Flug im Privatjet gedacht, dass sie nichts mehr überraschen konnte. Das Flugzeug hatte zwölf Sitze, die eher bequemen Liegestühlen glichen, und ein junger Mann hatte ihnen einen Lunch serviert, der in den besten Londoner Restaurants nicht zu bekommen war.
    Doch diese Villa war einfach unglaublich. Auf jedem Stockwerk führten breite Flügeltüren auf Terrassen und Balkone heraus. Rankende Bougainvilleen und Clematis, Oleander und Rosenstöcke bildeten ein Blütenmeer, das einen intensiven Duft verströmte. Im Inneren des Hauses sorgten Marmorböden für eine angenehme Kühle, und die weiße Einrichtung verstärkte noch den Eindruck der Frische. Am Rand der großen Terrasse glitzerte einladend ein Swimmingpool. Es war eine verlockende Alternative zu der kleinen Bucht und dem türkis schimmernden Wasser des Mittelmeers.
    Michael war zunächst etwas ängstlich gewesen, doch das hatte sich rasch gelegt, nachdem sie den Privatjet bestiegen hatten. Anfangs hatte Alejandro ihn eingeschüchtert, weil er Brynne und Michael komplett ignoriert und sich sofort in seine Papiere vertieft hatte, die er aus seinem Aktenkoffer zog. Doch sobald sie in der Luft waren, kannte die Faszination des kleinen Jungen keine Grenzen mehr.
    Brynne wünschte, sie könnte sein Vergnügen teilen, doch anders als Michael konnte sie Alejandro Santiagos Gegenwart während des gesamten Fluges nicht vergessen, und noch weniger, als er mit ihnen im Fond der großen Limousine saß, die auf dem Flugplatz von Mallorca auf sie wartete. Der Weg führte sie quer durch die dünn besiedelte Serra de Tramuntana, einen Gebirgszug an der Westküste der Insel bis in die Nähe von Banyalbufar, einem kleinen Dorf direkt am Meer. Hier in den Bergen regnete es häufiger als im Süden der Insel,
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