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Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition)

Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition)

Titel: Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition)
Autoren: Martin Stefan Burkhardt
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ab, der auf eine geschlossene Holztür mit einem eingefassten Mosaikglas zuführte.
    Helles Licht fiel durch das Glas. Peter öffnete die Tür, und sie traten in das Esszimmer. Obwohl Maren diese Prozedur bereits oft genug mitgemacht hatte, fand sie es nach wie vor komisch, wie selbstverständlich in eine fremde Küche zu spazieren und sich an den Tisch zu setzen.
    Wolfgang saß vor seinem Holzbrett. Hannelore schien noch schlechter gelaunt zu sein als sonst. Als Peters Mutter die Aufschnittplatte auf den Tisch stellte, ging die Tür zum Flur erneut auf.
    Lackner kam in den Raum geschlürft und steuerte zielstrebig einen Stuhl am Kopfe des Tisches an. Der Alte aß heute also wieder einmal mit. Das tat er manchmal, obwohl sich seine Wohnung hier irgendwo im Dorf befand. Soweit Maren wusste, war Karl Gustav Lackner ein Freund von Peters Großeltern gewesen, über die aber niemand in der Familie sprach. Peter hatte ihr vor Monaten erzählt, dass seine Oma in einem Heim am Hamburger Stadtrand wohne und dass sein Opa inzwischen sicherlich tot sei. Ganz genau könne man das jedoch nicht sagen, da sein Opa vor siebenundzwanzig Jahren, kurz vor Peters Geburt, spurlos verschwunden sei.
    Lackner gab Wolfgang die Hand und nickte Hannelore zu, während sein Blick bereits auf die Aufschnittplatte gierte. Umständlich schob er seinen Stuhl zurück und setzte sich hin. Für Maren hatte der Alte keinen Blick übrig. Aber das war nichts Neues. Hatte der Kerl ihr überhaupt schon einmal in die Augen gesehen?
    Maren nahm einen Schluck Tee und seufzte leise. Auf Dauer ging das so nicht weiter. Warum konnten Peter und sie nicht allein essen? In ihrem Haus und zu den Zeiten, die ihnen passten?
    Bisher hatte sie stets vermieden, ihn auf das Thema anzusprechen. Sie wusste, wie wichtig Peter die Traditionen waren.
    Lackner faltete sorgfältig die Papierserviette auseinander. Was war bloß mit dem Alten los? Peter gegenüber verhielt Lackner sich auffallend merkwürdig. Er taxierte ihn auf eine ganz besondere Weise und warf ihm lange, schmierige Seitenblicke zu. Was erwartete Lackner? Dass aus Peters Nasenlöchern jeden Augenblick winzige Fledermäuse kriechen könnten? Erstaunlich, dass Peter selbst anscheinend nichts davon mitbekam.

4
    Verschlafen lehnte Peter am Waschbecken. Sein Kopf brummte, und er hätte gut und gerne noch einige Stunden mehr im Bett verbringen können.
    Die Badezimmertür ging auf.
    Maren stand an der Schwelle und lächelte ihn an.
    »Du siehst toll aus«, sagte er anerkennend, und sein Blick wanderte ihren Körper hinauf.
    Seine Freundin trug eine äußerst figurbetonte blaue Bluse mit Flügelärmeln und einen grauen kurzen Rock.
    »Ich muss los«, sagte Maren und kam auf ihn zu.
    Während sie einen Arm um seine Schulter legte, spürte er ihre andere Hand an seiner Körpermitte. Ihre Finger strichen zunächst sanft über seinen Slip, bevor ihr Griff fester wurde. Peter stöhnte und ließ sich gegen die geflieste Wand drücken.
    »Bist du geladen?«, hauchte sie, und ihre Hand fing an, sich schneller zu bewegen.
    Peter lächelte und erinnerte sich an ihr stürmisches Liebesspiel am Vorabend.
    »Nach gestern Nacht kann es eine Weile dauern«, flüsterte er in ihr Haar.
    Maren seufzte. »Schade. So viel Zeit habe ich nicht.«
    Ihr Griff wurde lockerer, doch bevor seine Freundin sich wegdrehen konnte, hielt Peter ihre Arme fest.
    »Aber vielleicht ist noch genug übrig. Probiere es einfach mal.«
    Augenblicklich schlossen sich ihre Finger wieder stärker um seine Männlichkeit. Peter atmete laut aus, und ein angenehmes Kribbeln breitete sich in seinem Körper aus.
    Dann war ihm plötzlich kalt.
    Seine Hand tastete nach dem Thermostat der Heizung, als ein gewaltiger Knall seine Ohren betäubte. Sekunden später flog ihm etwas ins Gesicht. Es war nass und weich.
    Aufgewirbelter Schnee. Jemand schoss auf ihn.
    Peter brachte sich in Deckung, indem er sich auf den Boden fallen ließ. Obwohl der Schnee leicht und federnd war, tat sein linkes Knie beim Aufprall höllisch weh. Direkt vor ihm befand sich ein eilig aufgeschütteter Wall aus dicken Tannenästen. Dann ereignete sich zwei Ampellängen vor dem Damm die nächste Detonation. Es sah aus, als würde ein kleines Ufo mit ungebremster Lichtgeschwindigkeit in die Erde rasen.
    »Achtung, Granaten!«, schrie jemand aus ihren Reihen.
    Peter spürte eine Hand auf seiner Schulter. Der Zwirbelbart lag neben ihm und lächelte beruhigend.
    »Sie haben uns nicht gesehen. Das ist nur
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