Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Seelensturm

Seelensturm

Titel: Seelensturm
Autoren: Any Cherubim
Vom Netzwerk:
»Ich brauche mehr Munition!«
    Er lenkte den Wagen ruckartig, was den Typen erneut auf die Ladefläche krachen ließ. Ich sah zu ihm und blickte in tiefschwarze, seelenlose Augen.
    Onkel Finley versuchte, den Ballast schlingernd hinter uns loszuwerden, was jedoch nicht so einfach war. Der Kerl hielt sich verbissen fest.
    Im Augenwinkel sah ich noch, wie Mr. Chang den Kampf gewonnen hatte. Er war zwar verletzt, aber noch fähig zu rennen und er versuchte, auf den Pick-Up zu springen. Onkel Finley verlor beinahe die Kontrolle über den Wagen, als er das Lenkrad herumriss. Dabei schleuderte es den Taluri brutal gegen das Führerhaus. Der Wagen kam kurz zum Stehen, was Mr. Chang nutzte, um auf die Ladefläche zu springen. Er packte den Taluri, der gerade dabei war, langsam wieder aufzustehen, und schlug ihm mit seinem Schwert den Kopf ab.
    Entsetzt sah ich mit an, wie der Körper kopflos zusammenbrach und Mr. Chang ihm einen letzten Tritt versetzte, der ihn vom Pick-up beförderte.
    »Wie viel Zeit haben wir noch?«, rief Mr. Chang atemlos.
    Onkel Finley sah auf die Uhr. »Noch 5 Minuten«, sagte er, legte den Gang ein und wollte gerade losfahren, als auf uns geschossen wurde. Sofort gingen wir in Deckung, als die Kugeln das Metall des Wagens trafen. Jetzt endlich nahm Onkel Finley die Patronen aus seiner Tasche und riss mir die Pistole aus der Hand. Mit fiebrigen Fingern versuchte er, sie zu laden, während ich zurückblickte, um zu sehen, wer auf uns schoss.
    Mr. Chang, der in die Hocke gegangen war, klopfte wild auf das Dach. »Worauf warten Sie? Fahren Sie endlich los«, schrie er.
    Die Pistole war geladen und er legte den Gang ein und gab Vollgas. Zwei Taluris rannten über die Garageneinfahrt und gleich würden sie bei uns sein. Ich erkannte Matteo, gefolgt von Luca.
    Mein Herz machte einen Satz und ich schrie seinen Namen, was er jedoch nicht hören konnte. Matteo hatte aufgeholt und war auf Höhe der Beifahrertür, er zielte auf Onkel Finley und schoss. Voller Schrecken erkannte ich, dass er ihn getroffen hatte, als dieser zur Seite einsackte.
    »Mein Gott!« Aber er atmete noch. Ich hielt ihn fest, mit der anderen Hand griff ich ins Lenkrad und zog ruckartig die Handbremse, sodass der Wagen zum Stehen kam.
    Amy schrie panisch, sie konnte sich nicht beruhigen.
    »Wir schaffen das!«, rief ich ihr aufmunternd zu und wollte es selbst gerne glauben. Luca hatte Matteo eingeholt und sprang auf ihn. Sie fielen beide zu Boden.
    »Chang!«, schrie Luca, »Chang, helfen Sie mir, den Spy rauszunehmen.« Luca hatte Mühe, Matteo festzuhalten. Ob das am nicht mehr vorhandenen Obsensium lag? Die unnatürliche Kraft würde schwinden, das hatte Mr. Chang erklärt.
    Mit einem kurzen Satz war Mr. Chang von der Ladefläche gesprungen. Ich wendete den Blick ab, da Onkel Finley laut stöhnte, er hielt seine Augen geschlossen. Mit zittrigen Händen zog ich schnell mein T-Shirt aus und versuchte, die Blutung bei Onkel Finley zu stoppen. Fest drückte ich den Stoff gegen seine Wunde.
    »Jade, wir werden Matteo und deinen Onkel auf die Ladefläche hieven, damit wir von hier wegkommen«, rief Mr. Chang mir zu. Das konnte doch nicht sein, dass er das wirklich von mir verlangte, der hatte schließlich versucht, meinen Onkel zu töten.
    Die Zeit drängte. Wenn das Haus in die Luft flog, würden wir von der Druckwelle erfasst und ich rechnete damit, das nicht zu überleben. Ich bettete Onkel Finley aufrecht in den Fahrersitz und kletterte aus dem Wagen.
    Luca und Mr. Chang hielten Matteo am Boden, der sich wild dagegen wehrte. Schnell öffnete ich die Seitenklappe, die mit einem Ruck herunterfiel.
    »Ich denke, ich kann ihn alleine halten, Luca. Hilf lieber den Mädchen, Finley auf die Ladefläche zu heben und beeilt euch, unsere Zeit ist gleich abgelaufen!« brüllte Mr. Chang hysterisch.
    »Amy, komm, du musst uns helfen«, rief ich. Ihr Gesicht war vom Weinen total verquollen. Doch sie reagierte, als ich mit ihr sprach. Sie rutschte rüber zu Onkel Finley, und während Luca und ich ihn vorsichtig aus dem Sitz hievten, stöhnte er laut auf. Blut sickerte erneut aus seiner Wunde, was ich jedoch sofort wieder mit Druck stoppte, als er auf der Ladefläche lag.
    »Jade, hilf mir, Matteo auch auf die Ladefläche zu heben, uns bleiben nur noch Sekunden«, brüllte Mr. Chang. Ich erstarrte, während Amy vor sich hin wimmerte und voller Entsetzen in Matteos Gesicht blickte. Sie musste ihn vom Collections her erkannt haben.
    Der Gedanke, Matteo zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher