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Seelensturm

Seelensturm

Titel: Seelensturm
Autoren: Any Cherubim
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signalisierte mit erhobenem Daumen, dass auch sie den Crash unbeschadet überstanden hatten.
    Das Flughafengelände tauchte in der Ferne vor uns auf.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass wir die so leicht abschütteln können«, bemerkte ich voller Bewunderung für Luca.
    »Hast du vergessen, wer ich bin? «, fragte er selbstsicher.
    Eine Weile sah ich ihn an, »Du bist kein Taluri mehr!«, grinste ich. Er schaute mich ernst an und warf dann einen Blick in den Rückspiegel.
    »Frag deine Schwester, ob euer Onkel laufen kann«, sagte er, als ich schon die erste Absperrung erkennen konnte. Ich drehte mich um, sah nach Onkel Finley und befürchtete schon, dass er sein Bewusstsein verloren hatte.
    »Kann er laufen?«, brüllte ich. Mr. Chang gab mir ein Zeichen, dass alles in Ordnung sei.
    »Ruf den Piloten an und sag ihm, er soll die Motoren starten und zwar sofort.«
    Sofort tat ich, was er von mir verlangte. Zum Glück kannte ich unseren Piloten von einigen Flügen persönlich und hatte seine Nummer eingespeichert. Schnell war der Anruf erledigt, als Luca direkt vor dem alten Tower mit einer Vollbremsung anhielt. Eilig stiegen wir aus. Mr. Chang hielt sein Schwert an Matteos Hals. Luca, Amy und ich stellten den verletzten Onkel Finley auf seine wackligen Beine.
    Ein Lichtkegel erhellte den Himmel, mein Herz blieb fast stehen. »Los, da kommt neuer Ärger und diesmal könnte es eng werden«, sprudelte es aufgeregt aus Luca, »Jade, wir zwei stützen deinen Onkel, Chang, Sie halten Matteo in Schach.«
    Onkel Finley stöhnte auf, konnte sich aber einigermaßen selbst auf den Beinen halten. Wir liefen am meterhohen Maschendrahtzaun entlang, in der Hoffnung, ein Schlupfloch zu finden. Luca entdeckte einen Eingang, doch dieser war verschlossen. Betreten verboten, stand in fetten Buchstaben auf dem roten Warnschild.
    Davon ließ er sich natürlich nicht beirren. Unbeeindruckt schoss er mit einer Pistole auf das Schloss, bis die Tür aufsprang. Genau in dem Augenblick tauchte der Sportwagen auf. Luca drängte uns aufs Flugfeld und schubste uns in Richtung einer einsam dastehenden Maschine mit der Aufschrift „Carol“, dem Namen meiner Mutter.
    Wir rannten los. Wir rannten um unser Leben. Es waren nur noch wenige Meter, die Luke öffnete sich, ich konnte schon die Sitze erkennen.
    Mr. Chang feuerte auf die Taluris, die uns hinterher rannten, während er Matteo bei sich behielt. Ich sah mich kurz um und bemerkte, dass dieser alles über sich ergehen ließ. Er schien bereitwillig mitzukommen, er wehrte sich nicht und sah gelassen zu, wie Mr. Chang auf die Taluris schoss. Der Feuerhagel wurde auch von der Gegenseite her eröffnet und wir können von Glück sprechen, wenn wir nicht getroffen wurden.
    »Bückt euch!«, schrie Luca, aber da war es schon geschehen. Amy schrie auf und fiel, was zur Folge hatte, dass wir alle stehen blieben.
    »Amy!«, schrie ich und sah zu ihr, wie sie mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Asphalt lag, Blut sammelte sich am Hosenbein.
    »Kannst du aufstehen?«
    »Nein, kann ich nicht. Das tut so weh!« schrie sie hysterisch.
    »Bitte Amy, versuch es! Es ist nicht mehr weit, dann haben wir es geschafft.«
    Die Taluris kamen immer näher und meine Ornamente glühten weißgolden auf. Mr. Chang stellte sich mutig dem ersten in den Weg und hielt ihn uns vom Leib, während Luca mich weiter zum Flugzeug ziehen wollte.
    »Amy, komm bitte!«, schrie ich verzweifelt.
    Endlich stand sie auf und unter großen Schmerzen hüpfte sie so schnell es ging weiter. Allerdings war sie einfach viel zu langsam und gleich hatte ein Taluri sie eingeholt. Dann würde ich eben kämpfen müssen. Ich hatte es geschworen. Sie zu schützen war meine Aufgabe und Mr. Chang hatte mir viel beigebracht. Vielleicht konnte ich erreichen, dass sie es wenigstens zum Flugzeug schaffte. Ich ließ Onkel Finley los.
    »Was tust du da?«, fragte Luca erschrocken, als er den schweren Körper allein trug.
    »Ich muss ihr helfen!«
    »Bist du verrückt?«
    Schon wurden die Schüsse mehr und ich hatte unglaubliches Glück, dass ich nicht getroffen wurde. Mr. Chang stand nun bei Amy und schützte sie.
    »Jade, geh ins Flugzeug, ich werde deine Schwester tragen«, rief Matteo plötzlich.
    Erst als ich sah, dass seine Pupillen völlig normal waren und er mir einen vielsagenden Blick zuwarf, wagte ich es und rannte die letzten Meter zu Luca.
    Da hörte ich Mr. Chang schreien. »Matteo, kämpfe!« Er ließ Amy hinunter und prügelte tatsächlich auf einen
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