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Seelenprinz

Seelenprinz

Titel: Seelenprinz
Autoren: J. R. Ward
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müssen.«
    Nun ja, eigentlich entschuldigte er sich für etwas ganz anderes.
    Es war ja nicht so, dass er Qhuinn oder Layla oder ihrem Kind etwas Böses wünschte. Aber vielleicht führte diese Misere Beth vor Augen, mit wie vielen Risiken eine Schwangerschaft verbunden war, von Beginn an bis zum Ende.
    Scheiße. Das klang wirklich mies. Es war mies. Er wünschte Qhuinn keinen Kummer und wollte auch nicht, dass seine Shellan traurig war. Doch leider hatte er nun einmal absolut kein Interesse daran, sie mit seinem Samen zu befruchten– niemals .
    Und diese verzweifelte Entschlossenheit ließ ihn unverzeihliche Gedanken denken.
    In einem Anflug von Panik überschlug er die Jahre seit ihrer Transition– etwas über zwei. Nach seinem Kenntnisstand setzte die erste Triebigkeit rund fünf Jahre nach dem Wandel einer Vampirin ein und kehrte dann im ungefähren Abstand von zehn Jahren wieder. Also müssten sie eigentlich noch eine Weile davon verschont bleiben…
    Andererseits konnte man sich bei einem Halbblut wie Beth nie sicher sein. Wenn sich Vampir und Mensch vermengten, war alles möglich, und Wrath hatte durchaus Grund zur Sorge. Schließlich hatte Beth schon ein- oder zweimal das Thema Kinder zur Sprache gebracht.
    Aber das hatte sie sicher rein hypothetisch gemeint.
    » Dann wirst du Qhuinns Initiation verschieben?«, fragte sie.
    » Ja. Saxton hat die Gesetze auf den neuesten Stand gebracht, aber angesichts der Sache mit Layla ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, um ihn in die Bruderschaft aufzunehmen.«
    » Das finde ich auch.«
    Sie verstummten, und als Wrath jetzt in sein Herz blickte, konnte er sich unmöglich ein Leben ohne sie vorstellen.
    » Weißt du was?«, fragte er.
    » Nein, was?« Aus ihrer Stimme klang ein Lächeln, als ahnte sie schon, was er sagen würde.
    » Ich liebe dich über alles.«
    Seine Königin lachte und streichelte ihm über die Wangen. » Das hätte ich nie erraten.«
    Zur Hölle, selbst er bemerkte, wie sein Bindungsgeruch aufwallte.
    Als Antwort umfasste er ihr Gesicht, beugte sich auf sie zu, suchte ihre Lippen und küsste sie erst sanft– und bald schon drängender. Mann, so war es immer mit ihr. Eine Berührung genügte, schon wurde er hart und war bereit.
    Scheiße, er wusste nicht, wie die Menschenmänner es ertrugen. Soweit er informiert war, mussten sie sich jedes verdammte Mal beim Sex fragen, ob ihre Frauen fruchtbar waren. Offensichtlich nahmen sie die leichten Geruchsveränderungen an ihren Partnerinnen nicht wahr.
    Das würde ihn in den Wahnsinn treiben. War eine Vampirin in der Triebigkeit, wussten wenigstens alle Bescheid.
    Beth verlagerte ihr Gewicht auf seinem Schoß und drückte dabei auf seinen Ständer, sodass er aufstöhnte. Normalerweise nahm er dies als Zeichen dafür, George zur Flügeltür zu geleiten und für eine Weile nach draußen zu verbannen. Doch nicht so heute. Sosehr Wrath sie begehrte, die Trauerstimmung im Haus dämpfte seine Libido.
    Und dann war da noch die Triebigkeit von Autumn. Und jetzt die von Layla.
    Er würde sich nichts vorlügen, die Sache machte ihn nervös. Es war kein Geheimnis, dass herumschwirrende Hormone in einem Haus voller Vampirinnen ansteckend wirken und eine Triebigkeit nach der anderen auslösen konnten, vorausgesetzt, die Betroffenen waren ihrer Zeit einigermaßen nahe.
    Wrath strich über Beths Haar und drückte ihren Kopf zurück an seine Schulter.
    » Du willst nicht…«
    Als sie verstummte, ergriff er ihre Hand und fühlte den schweren Rubin der Nacht, den die Königin der Vampire immer schon getragen hatte.
    » Ich möchte dich einfach nur im Arm halten«, sagte er. » Das genügt mir im Moment.«
    Sie schmiegte sich noch enger an ihn. » Das ist auch schön.«
    Ja, das war es.
    Doch irgendwie beängstigend.
    » Wrath?«
    » Ja?«
    » Alles klar bei dir?«
    Es dauerte einen kleinen Moment, ehe er antworten konnte, bis er darauf vertrauen konnte, dass seine Stimme ruhig und gelassen klang und nicht aufgebracht. » Oh, ja, alles bestens. Alles gut.«
    Er streichelte ihren Arm, fuhr mit der Hand ihren Bizeps auf und ab und betete, dass sie ihm glaubte… und schwor sich, dass sie niemals ein solches Drama ereilen würde, wie es sich gerade eine Tür weiter den Gang hinunter abspielte.
    Nein. Dieses Schicksal würden sie beide nicht teilen.
    Der Jungfrau der Schrift sei Dank.

J. R. Wards
    BLACK DAGGER
    wird fortgesetzt in:
    SOHN DER DUNKELHEIT
    Leseprobe
    Qhuinn erwachte mit einem Ständer.
    Er lag auf dem Rücken,
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