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Seelenprinz

Seelenprinz

Titel: Seelenprinz
Autoren: J. R. Ward
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geht es um die Tochter der Königin.«
    Ein Hoffnungsschimmer regte sich bei Trez, als iAm nachdenklich die Stirn in Falten legte, um es unter diesem Aspekt zu betrachten.
    » Ich weiß nicht«, sagte er dann. » Es könnte sogar funktionieren, aber damit hättest du Ihre Majestät noch immer um ein begehrtes Gut betrogen. Solltest du in ihren Augen verdorben sein, entscheiden sie am Ende, dich zur Strafe zu töten.«
    Und wenn schon. Dazu mussten sie ihn erst einmal erwischen.
    In einem Anflug von Zorn senkte Trez das Kinn und funkelte unter finsteren Brauen hervor. » Wenn es dazu kommt, müssen sie gegen mich kämpfen. Und ich garantiere dir, das wird ihnen nicht bekommen.«
    Im Haus der Bruderschaft bemerkte Wrath die Traurigkeit seiner Königin, sobald sie durch die Tür in sein Arbeitszimmer trat. Ihr köstlicher Duft war mit einer scharfen, ätzenden Note durchsetzt: Kummer.
    » Was ist los, meine Lielan ?«, fragte er und breitete die Arme aus.
    Obwohl er sie nicht sehen konnte, erschuf seine Erinnerung ein Bild davon, wie sie über den Aubusson-Teppich auf ihn zukam, groß und athletisch mit geschmeidigem Gang, das dunkle, lange Haar lose über die Schultern fallend, das hübsche Gesicht angespannt.
    Natürlich wollte der gebundene Vampir in ihm die Ursache für ihre Sorgen auf der Stelle jagen und zur Strecke bringen.
    » Hallo, George«, begrüßte sie seinen Hund. Dem Klopfen in Bodenhöhe nach zu schließen, bekam der Retriever als Erster seine Portion Liebe ab.
    Und dann erst war das Herrchen dran.
    Beth krabbelte auf seinen Schoß, so leicht, als wöge sie fast nichts. Sie war warm und lebendig, als er die Arme um sie schloss und sie erst rechts auf die Wange küsste, dann links und schließlich auf den Mund.
    » Scheiße«, knurrte er, als er fühlte, wie angespannt sie war. » Du bist wirklich verstört. Was ist denn nur los?«
    Verdammt, sie zitterte. Seine Königin bebte!
    » Sag was, Lielan «, drängte er und streichelte ihren Rücken. Er machte sich bereit, auf der Stelle seine Waffen zu packen und am helllichten Tag loszumarschieren, wenn es verdammt noch mal nötig war.
    » Na ja, du weißt doch von der Sache mit Layla«, sagte sie mit belegter Stimme.
    Ach, das. » Ja. Phury hat mir davon erzählt.«
    Als sie den Kopf an seine Schulter legte, verlagerte er sie auf seinem Schoß und schmiegte sie an seine Brust– und das war gut. Es gab Zeiten– nicht oft, aber immer mal wieder–, da fühlte er sich aufgrund seiner Blindheit in seiner Männlichkeit beeinträchtigt: Einst war er ein Krieger gewesen, jetzt saß er hinter seinem Schreibtisch fest. Früher konnte er gehen, wohin er wollte, jetzt war er auf einen Hund angewiesen. Er hatte seine Unabhängigkeit verloren und war nun hilfsbedürftig.
    Nicht gerade zuträglich für das Ego eines Vampirs.
    Aber in Momenten wie diesem, wenn diese sagenhafte Frau mit ihrem Kummer zu ihm kam– und zwar nur zu ihm–, um Trost und Beistand zu finden, fühlte er sich stark wie ein ganzer Berg. Gebundene Vampire verteidigten ihre Shellans bis aufs Blut, und trotz seines königlichen Erbes und diesem Thron, auf dem er hocken musste, war er im Kern doch immer noch der Hellren seiner Beth.
    Sie stand für ihn an erster Stelle, noch vor dem ganzen Königsscheiß. Beth war das Herz in seiner Brust, das Mark in seinen Knochen, seine Seele.
    » Es ist einfach nur traurig«, sagte sie. » So verdammt traurig.«
    » Warst du bei ihr?«
    » Gerade eben. Sie ruht sich aus. Ich meine… irgendwie kann ich kaum glauben, dass man nichts dagegen unternehmen kann.«
    » Hast du mit Doc Jane gesprochen?«
    » Sobald sie aus der Klinik zurück waren.«
    Als seine Shellan leise weinte, fuhr der frische Regengeruch ihrer Tränen wie ein Messer in seine Brust. Und ihre Reaktion überraschte ihn nicht. Er hatte schon gehört, dass Vampirinnen zutiefst betroffen reagierten, wenn eine Artgenossin ein Kind verlor– und wie sollte es auch anders sein? Er selbst konnte sich schließlich auch nur zu gut in Qhuinns Lage versetzen.
    Verfluchte Scheiße… sich vorzustellen, Beth könnte so leiden müssen? Oder schlimmer noch, wenn sie ein Kind austrüge und…
    Na toll. Jetzt zitterte er auch noch.
    Wrath vergrub das Gesicht in Beths Haar, atmete tief ein, beruhigte sich. Das Gute war, dass sie niemals ein Kind bekommen würden, also brauchte er sich darum nicht zu sorgen.
    » Es tut mir leid«, flüsterte er.
    » Mir auch. Es ist schrecklich, was die beiden durchmachen
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