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Seelenfinder

Seelenfinder

Titel: Seelenfinder
Autoren: Rita H. Naumann
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getrennt hatte.
    Ein Barmann in weißer Jacke gab Dornbusch einen Drink . W ährend er das zweite Mal daran nippte, hörte er plötzlich direkt neben sich Pieters Lachen.
    „Hallo, Markus! Wie nett von dir, dass du gekommen bist. Warum hast du Melanie nicht mitgebracht?“
    „Melanie ist leider verhindert. Ich möchte dir für die Blumen und den Champagner danken, Pieter. Es war sehr freundlich und liebenswürdig von dir."
    „Reden wir nicht davon. Du kennst mich gut genug, um zu wissen, dass ich weder freundlich noch liebenswürdig bin.“
    Er hielt ein Glas Champagner in der Hand . S eine Stirn war übersät mit Schweißperlen.
    „Markus, ich will ehrlich sein. Ich hatte einen Hintergedanken bei meiner Einladung. Ich möchte gern, dass du mir einen Gefallen tust.“
    „Um was handelt es sich denn, Pieter?“
    „Du wirst es rechtzeitig erfahren", sagte er . „Um Himmels willen, ich glaube, Nadja trinkt wieder zu viel. Ich möchte wetten, in ein paar Minuten wird sie versuchen, sich auszuziehen." 
    D ornbusch wollte Pieter fragen, ob er den Notar Fredy Kaufmann kenne , a ber er hatte keine Gelegenheit mehr dazu. Ganz plötzlich bemerkte er, dass auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes Fanny Bergholz stand. Er winkte ihr zu, aber sie sah ihn nicht. Er versuchte, sich hinter Pieter hi n durchzuzwängen.
    „Entschuldige mich“, sagte er. „Ich habe zufällig jemand gesehen, den ich unbedingt sprechen muss. Bin gleich wieder zurück sein.“
    Dornbusch ging langsam durch den Raum, der voll Zigarettenqualm war. Fanny ging mit schnellen Schritten davon und auf die Halle zu. Dornbusch folgte ihr so schnell, wie es im Gedränge möglich war. Erst am Ende des Korridors hatte er sie eingeholt. Er nahm ihren Arm, und sie blickte erstaunt auf. Ihre Augen waren glasig, und sie war blass unter dem Make-up.
    „Hallo, Fanny, ich möchte gerne mit Ihnen sprechen.“
    Sie versuchte sich, von ihm loszureißen und verlor das Gleichgewicht. Sie wäre gestürzt, wenn Dornbusch sie nicht aufgefangen hätte.
    „Fanny“, sagte er. „Sie sehen nicht besonders gut aus. Vielleicht sollten Sie sich ein wenig ausruhen.“
    Er sah sich um, erblickte den Fahrstuhl und führte sie dorthin.
    „Ich werde Sie jetzt in irgendein Bett verfrachten“, sagte er . „Und dann werden wir uns mal aussprechen.“
    Fanny murmelte irgendetwas Unverständliches.
    Er drückte einen Knopf, und der Fahrstuhl begann zu steigen. Sie fuhren hinauf zum dritten Stock. Ihre Beine schienen völlig gelähmt zu sein.
    „Fräulein, Fräulein, Sie haben ganz schön getankt." Er fasste sie um die Taille und zog sie aus dem Fahrstuhl heraus durch die teppichbelegte Halle. Die erste Tür, die er öffnete, war ein Wäscheschrank. Die Zweite war eine Toilette und die Dritte ein großes Zimmer. Es war ein anheimelndes Schla f zimmer. Ein Holzfeuer brannte in einem schönen marmornen Kamin.
    Dornbusch legte Fanny aufs Bett, ging zurück, schloss die Tür und sperrte sie nach kurzem Überlegen ab. Er ging zum Fenster und öffnete es weit. Die frische Luft würde ihr gut tun.
    Fanny lag ganz still. Sie war sehr blass und gefiel ihm ganz und gar nicht. Als er sie schüttelte, reagierte sie nicht. Er tätschelte ihre Wange.
    „Hallo, Fanny, kommen Sie zu sich! Reißen Sie sich zusammen!" Sie r e agierte nicht. Dornbusch wurde unruhig. Er blickte sich um, sah das angre n zende Bad. Rasch nahm er ein Glas aus dem Schrank, füllte es mit eiskaltem Wasser, ging zu ihr zurück und benetzte ihre Schläfen und Wangen. Sie reagierte immer noch nicht. Kurz entschlossen nahm er sie hoch und trug sie ins Bad, setzte sie auf den Fußboden und betätigte den Kaltwasserhahn der Brause . Er zog sein Jackett aus. Dann öffnete er den langen Reißverschluss an ihrem Kleid. Mit Mühe gelang es ihm, das hautenge Kleid von Armen und Schultern abzustreifen. Indem er sie von hinten unter den Achselhöhlen hielt, zog er sie unter die Brause. Sie war schwer wie Blei . Sie hustete, keuchte und jappte, als das kalte Wasser sie traf.
    Als er sie unter der Brause fortzerrte, ging ihr Atem in kurzen, schweren Stößen. Ihre Knie beugten sich, und er ließ sie auf den Boden gleiten. Er ging zum Medizinschrank und nahm eine Dose mit Natron heraus, schüttete etwas in ein Glas und füllte es mit Wasser auf. Er ging neben ihr in die Knie, barg ihren Kopf in seinen linken Arm und zwang ihr zwei Schlucke von dem warmen Natronwasser hinunter. Als sie sich übergeben musste, lehnte er ihren Kopf über
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