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Seelenfinder

Seelenfinder

Titel: Seelenfinder
Autoren: Rita H. Naumann
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Bemerkung.
    „Sie investierte also so viel Geld. Es gelang Pieter, sie dazu zu bringen, das Geld für d as Skript herzugeben, ohne dass sie es überhaupt zu sehen bekam. Er sagte ihr, das Werk sei noch nicht ganz fertig, und Kornhagen lehne es ab, das noch nicht vollständige Manuskript zu zeigen. Pieter garantierte ihr jedoch, dass d as Skript eine erstklassige weibliche Hauptrolle abgeben wü r de, wenn er zur Verfilmung käme. Pieter erzählte ihr, dass sie dafür b e stimmt einen Os c ar bekommen würde.
    Das Geschäft wurde also abgeschlossen. Sie wissen wohl, was Ehrgeiz ve r mag, er kann zur Krankheit werden. Als sie dann erfuhr, dass es überhaupt keinen neue s Kornhagen skript gab, da zerriss etwas in ihr. Es war ja nicht wegen des Geldes. Das meiste erhielt sie ohnehin wieder zurück. Es lag überall im Zimmer verstreut herum, als sie ihn erschoss. Nein, das war nicht der Grund. Aber sie kannte jetzt keine Hemmungen mehr. Wenn kein Skript da war, nun dann musste eben eine s geschrieben werden. Nichts hielt sie mehr zurück. Kornhagen musste sein Leben lassen, da er ihren Plänen nichts mehr nutzen konnte, im Gegenteil, sogar im Wege stand. So nahm alles se i nen Lauf. Bis dann Fanny Bergholz auftauchte, um mich zu erpressen. Ich gab ihr ein paar Scheine, um sie ruhig zu halten. Dann ging sie zu Sarah und sagte ihr, dass sie alles wüsste, was geschehen sei. Und da hätten Sie Sarah sehen müssen. “ Kaufmann griff sich wieder an die Schulter.
    „Sie ist verrückt.“
    Dornbusch schüttelte den Kopf. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sarah zu einem Mord fähig ist. Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, was ich glauben soll.“
    „Sprechen Sie mit ihr. Wenn Sie mir nicht glauben, sprechen Sie mit ihr selbst.“
    Dornbusch ging benommen zur Tür.
    „Einen Moment noch“, sagte Fredy.
      Dornbusch blieb stehen.
    Fredy deutete mit dem Kopf zu de r Pistole, die bei ihm auf dem Teppich lag.
    „Nehmen Sie sie mit, für den Fall, dass ich recht habe.“
    Dornbusch zögerte, doch dann steckte er die Waffe ein.
      Sarah lag genau so auf dem Bett, wie Dornbusch sie verlassen hatte. Ihr Atem ging leicht und regelmäßig. Ihr Gesicht war ganz entspannt.
    Dornbusch ging zum Telefon und nahm den Hörer ab, drückte aber gleic h zeitig auf den kleinen Knopf, sodass die Verbindung unterbrochen war. Er wählte drei Nummern. Alle Hausverbindungen bei Pieter waren dreistellige Nummern.
    „Ist dort Pieter Pfahl? “, sagte er in den Hörer. „Ja, gut, ich werde warten."
    Dornbusch blickte ihr Gesicht an, während er sprach. Ihre Augenlider b e wegten sich nicht. Nicht das kleinste Flattern war zu sehen. Sie hätte wir k lich tief schlafen können.
    Leise legte er den Hörer wieder in die Gabel zurück. Dann setzte er sich unten auf die Kante des Bettes und wartete darauf, dass sie die Augen öffn e te. Die Waffe hielt er nach vorn gerichtet.
    Er saß da und beobachtete sie.
    „Hallo, Pieter, hier ist Markus. Ich bin bei Sarah im Zimmer. Sie schläft gerade. Pieter, es gibt da ein paar Dinge, die mir Kummer machen. Eine Frage: Hältst du es für möglich, dass Sarah Rolf Kornhagen umgebracht hat? Und wie ist es mit Fanny Bergholz? Und meinst du, dass sie auch ve r sucht hat, Fredy Kaufmann zu ermorden? Traust du ihr das zu? Du musst wissen, ich habe die ganze Geschichte mit Kaufmann durchgesprochen. Er sitzt gleich hier nebenan mit einer Kugel in der Schulter. Er behauptet, S a rah habe auf ihn geschossen.“
    Sarah schlug langsam ihre Augen auf. Sie sah, dass er keinen Telefonhörer in der Hand hatte, sondern eine Pistole. Aber nichts in ihren Gesichtszügen deutete darauf hin, dass sie überhaupt etwas wahrnahm.
    Dornbusch sprach weiter: „Ich denke, sie hat Fanny auf deine Party gelockt und ihr Gift in ihren Drink gemischt. Sie nahm fest an, dass Fanny, sobald sie die Wirkung des Giftes spürte, nach Hause fahren und dort sterben wü r de. Wenn man sie dann am anderen Tag fand, würde man annehmen, dass sie eine Überdosis Schlaftabletten zu sich genommen habe, und damit wäre die Sache erledigt gewesen. Nur klappte alles nicht programmgemäß, weil nämlich ich dazwischenkam und den ganzen Plan zunichte machte . Ihr blieb nichts anderes übrig, als Fanny und mir zu folgen. Sie rief mich dann von einem der gegenüberliegenden Zimmer an, wobei sie Fredy Kaufmanns Stimme imitierte. Und als ich dann aus dem Zimmer trat, schlug sie mich nieder. Ach so, ja, du möchtest wissen, wer Fanny denn mit der Lampe auf den Kopf
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