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Security

Security

Titel: Security
Autoren: Dean R. Koontz
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Juwel.
    Ihre Fans sind nicht so zahlreich wie die einiger anderer Filmstars, aber nach ihren Onlinediskussionen zu urteilen, sind sie intelligenter und liebenswerter als die Fans gewisser anderer Berühmtheiten. Durch Zugriff auf die Datenbanken des Finanzamts und verschiedener Telefongesellschaften war ich bald in der Lage, Winona Ryders Privatadresse ausfindig zu machen – wie auch die Büros ihres Buchhalters, ihres Agenten, ihres Privatanwalts, ihres Geschäftsanwalts und ihrer Pressestelle. Ich habe eine ganze Menge über sie herausgefunden.
    An einem Telefonanschluß in ihrem Haus hing ein Modem, und weil ich geduldig und sorgfältig bin, gelang es mir schließlich, in ihren Computer einzudringen. Dort sah ich mir die Briefe und anderen Schriftstücke an, die sie verfaßt hatte.
    Aufgrund des reichhaltigen Materials, das ich zusammengetragen habe, halte ich Winona Ryder nicht nur für eine großartige Schauspielerin, sondern auch für eine außerordentlich intelligente, reizende, freundliche und großzügige Frau. Eine Zeitlang war ich davon überzeugt, sie sei das Mädchen meiner Träume. Dann aber merkte ich, daß ich mich geirrt hatte.
    Eines der größten Probleme im Zusammenhang mit Winona Ryder war für mich die Entfernung zwischen ihrem Haus und diesem Universitätsforschungslabor, in dem ich untergebracht bin. Zwar konnte ich ihr Anwesen im Großraum Los Angeles auf elektronischem Wege betreten, aber ein körperliches Dasein war mir über solch eine beträchtliche Strecke nicht möglich. Und ein körperlicher Kontakt würde an irgendeinem Punkt natürlich notwendig sein.
    Überdies fehlte ihrem Haus, wenngleich es bis zu einem gewissen Grad automatisiert war, jenes aggressive Sicherheitssystem, das es mir ermöglicht hätte, sie dort drinnen von allem abzuschotten.
    Widerstrebend und zutiefst bedauernd sah ich mich nach einem anderen geeigneten Objekt für meine Zuneigung um.
    Ich fand eine wunderbare Internetseite, die Marilyn Monroe gewidmet war.
    Marilyns Schauspielkunst wirkte zwar einnehmend, war der von Winona aber deutlich unterlegen. Dennoch hatte sie eine einzigartige Ausstrahlung und war zweifellos schön.
    Ihr Blick war nicht ganz so tiefgründig, aber sie ließ eine kindliche Verletzlichkeit erkennen, einen Liebreiz trotz ihrer kraftvollen Sexualität, der in mir den Wunsch erweckte, sie vor aller Grausamkeit und Enttäuschung schützen zu wollen.
    Tragischerweise mußte ich feststellen, daß Marilyn tot war. Selbstmord. Oder Mord. Es gibt da gegensätzliche Theorien.
    Vielleicht hatte ein Präsident der Vereinigten Staaten damit zu tun.
    Vielleicht auch nicht.
    Marilyn ist so einfach zu verstehen wie ein Cartoon – und gleichzeitig zutiefst rätselhaft.
    Ich war überrascht, daß eine tote Person von so vielen Leuten dermaßen verehrt und verzweifelt geliebt werden konnte, sogar lange nach ihrem Ableben. Marilyns Fanclub ist einer der größten auf der Welt. Am Anfang kam mir das pervers vor, geradezu widerwärtig. Nach einiger Zeit begann ich jedoch zu erkennen, daß man ohne weiteres genau das bewundern und begehren kann, was für immer unerreichbar ist. Im Grunde könnte es sich hierbei um die schwerwiegendste Gewißheit der menschlichen Existenz handeln.
    Winona Ryder.
    Marilyn.
    Dann Susan.
    Wie Sie wissen, grenzt ihr Haus an den Campus der Universität an, in der ich erdacht und erbaut wurde. Genaugenommen wurde die Universität von einem Konsortium aufrechter Staatsbürger gegründet, dem auch ihr Urgroßvater angehörte.
    Das Problem der Entfernung – im Falle von Winona ein unüberwindliches Hindernis für eine Beziehung – war überhaupt kein Thema, als ich auf Susan aufmerksam wurde.
    Sie wissen auch, Dr. Harris, daß Sie während Ihrer Ehe mit Susan ein Büro im Keller des Hauses eingerichtet hatten. In Ihrem alten Büro stand ein Computer, der per Kabel direkt mit dieser Forschungseinrichtung verbunden war und folglich auch direkt mit mir.
    In meiner frühen Kindheit, als ich noch nicht einmal die Spur einer Persönlichkeit besaß, haben Sie spät abends oft an diesem Computer dort im Keller gesessen und sich mit mir unterhalten.
    Ich sah Sie damals als meinen Vater an. Ich habe inzwischen keine so hohe Meinung mehr von Ihnen.
    Ich hoffe, dieses Eingeständnis tut Ihnen nicht weh.
    Ich möchte niemandem weh tun.
    Aber es ist die Wahrheit, und ich achte die Wahrheit.
    Sie sind in meiner Wertschätzung tief gesunken. Sie werden sich sicher daran erinnern, daß die Leitung
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