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SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)

SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)
Autoren: Marliss Melton
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können«, warnte er sie vor.
    »Lassen Sie mich los!«, tobte sie. Der Gedanke, dass sie Miguel nun, genau wie ihr Baby, womöglich für immer verloren hatte, entfachte ihre Wut.
    McGuire blieb abrupt stehen. »Sie wollen, dass ich Sie absetze?«, fragte er mit eisigem Blick.
    »Ja.«
    »Na schön.« Er ließ eine Hand sinken und gab damit ihre Beine frei. Ihre Stiefel trafen auf den von der Sonne aufgewärmten Zement. Sofort entwand sie sich ganz aus seinem Griff und sank – zu ihrer Verblüffung – einfach in sich zusammen. Blitzschnell schlang er einen Arm um sie, fing sie ab und stellte sie wieder auf die Füße.
    »Fassen Sie mich nicht an«, fauchte sie und löste sich aus seiner Umklammerung, fest entschlossen, auf eigenen Beinen zu stehen.
    Um ihr zu signalisieren, dass er es aufgab, hob er beide Hände und sah dabei zu, wie sie auf der Stelle umkippte. Diesmal machte er keine Anstalten, sie aufzufangen.
    »Uff.« Jordan landete auf der Hüfte, Schmerz durchzuckte vom Becken ausgehend ihren ganzen Körper.
    Der Senior Chief wandte sich kopfschüttelnd ab und ging weiter.
    Zwei der anderen SEAL s beeilten sich, ihr aufzuhelfen. »Alles klar, Ma’am?«, fragte der Dunkelhaarige mit den braunen Augen, der ihr eine Spritze mit wer weiß was darin verpasst hatte. Auf einmal gab er sich ganz besorgt.
    Jordan konnte nicht antworten. Ob alles klar war? Für sie würde nie wieder alles klar sein.
    Aus seinen blauen Augen funkelte der glatzköpfige SEAL den sich zurückziehenden Senior Chief missbilligend an. Die behutsame Art, wie er sie berührte, verriet Anteilnahme.
    »Hoch mit Ihnen«, sagte der erste SEAL , und die beiden Männer halfen Jordan auf, sie in der Mitte. Automatisch bewegte sie die Beine, bemerkte jedoch verwundert, dass sie den Asphalt unter ihren Füßen nicht spürte. Seltsam.
    Ein afroamerikanischer SEAL hielt ihnen die Tür auf und führte das Trio sowie Schwester Madeline aus Hitze und Wind hinein ins Gebäude.
    Klimaanlage
, registrierte der eigenständig arbeitende Teil von Jordans Verstand. Es war Monate her, dass ihr dieser Luxus zuteil geworden war. Von einer weiter hinten gelegenen Essensausgabe wehte der Duft von Kaffee und Ahornsirup zu ihr herüber.
    Ihre beiden Begleiter setzten sie auf eins der sechs Sofas in einem Bereich, der offenbar ein Gate des Flughafens darstellte. Während der kahle SEAL umgehend davonstakste, ging der jüngere vor Jordan in die Hocke, um ihre Vitalwerte und Pupillen zu checken. »In ein paar Stunden werden Sie sich besser fühlen«, versicherte er ihr. »Wie wär’s mit einem Becher Orangensaft?«, fragte er dann, als würde er ihr einen Jungbrunnen anbieten.
    Sie schaute ihn nur stumm an. Wie sollte sie irgendetwas zu sich nehmen, wenn sie doch wusste, dass Miguel ohne sie vermutlich Hunger und Durst litt und schreckliche Angst hatte?
    Der Mann verzog mitleidig das Gesicht, erhob sich und ging zu den anderen.
    Jordan kippte auf dem mit einem Überwurf abgedeckten Sofa zur Seite und schloss die Augen. Sonnenlicht fiel warm auf ihr Gesicht.
    Miguel
. Sie hatte mit ihm gespielt, ihn gehalten und ihn zwei Sommer nacheinander aufblühen sehen. Er war ebenso Teil ihres Lebens geworden wie das Baby, das sie unter dem Herzen getragen hatte. Nun, da er fort war, fühlte sie sich genauso unvollständig wie nach ihrer Fehlgeburt.
    Unter den geschlossenen Lidern stiegen ihr heiße Tränen in die Augen, traten zwischen ihren Wimpern hervor und benetzten das Kissen unter ihrem Kopf. Da fiel ein Schatten über sie und entzog ihrem Gesicht die Wärme.
    Als sie blinzelnd hochschaute, sah sie Senior Chief McGuire über sich aufragen, in einer Hand hielt er einen Becher und in der anderen ein halb eingewickeltes Brötchen. Sie machte die Augen wieder zu. »Verschwinden Sie.«
    »Hinsetzen«, sagte er, ohne auf sie einzugehen.
    »Lassen Sie mich in Ruhe.«
    Doch statt sie allein zu lassen, fasste er sie bei den Schultern und zerrte sie in eine aufrechte Sitzposition. »Sie müssen essen«, meinte er und ließ sich auf dem sonnenbeschienenen Teil des Sofas nieder, dort, wo sie mit dem Kopf gelegen hatte. Dann hob er ihr Frühstück vom Boden auf.
    »Sagt wer?«
    »Sage ich.« Damit drückte er ihr den Becher in die Hand.
    Plötzlich fiel ihr auf, dass ihr Mund wie ausgedörrt war. Mit zitternden Fingern nahm sie den Becher entgegen. Das Gefühl, wie der Saft über ihre Zunge und kühl ihre Kehle hinabrann, veranlasste sie, erneut die Augen zu schließen.
    Vorsichtig biss
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