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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion
Autoren: Steven Erikson
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hören, die aus dem Dorf herankamen; sie schnauften laut. »Ich glaube«, sagte Barathol zur Antwort auf Kulats Frage.
    »Werden sie Ärger machen?«
    Jhelim trat in sein Blickfeld, mühte sich mit dem Gewicht der doppelklingigen Axt ab, deren Schaft mit Eisenstreifen umhüllt war; eine Kette war um den beschwerten Knauf geschlungen, und die geschliffenen Schneiden aus Arenstahl glänzten silbern. Aus der Spitze der Waffe ragte ein dreizinkiger Dorn, scharf wie die Spitze eines Armbrustbolzens. Der junge Mann starrte sie an, als wäre sie das Zepter des alten Imperators.
    Neben Jhelim war Filiad, der die mit Eisenschuppen besetzten Handschuhe, einen Rundschild und den mit einer Brünne und einem Gesichtsgitter versehenen Helm trug.
    Barathol nahm die Handschuhe und legte sie an. Die geriffelten Schuppen reichten über seine Unterarme bis zu einer drehbaren Ellbogenschale, und die Handschuhe wurden mit Riemen gleich oberhalb des Gelenks an Ort und Stelle gehalten. An der Unterseite der Manschetten befand sich ein einzelner Eisenstab, der schwarz und eingekerbt war und vom Handgelenk bis zum Ellbogenschutz reichte. Dann nahm er den Helm und machte ein finsteres Gesicht. »Ihr habt die gesteppte Polsterung vergessen.« Er gab ihn zurück. »Gebt mir den Schild – befestige ihn an meinem Arm, verdammt, Filiad. Fester. Gut.«
    Schließlich griff der Hufschmied nach der Axt. Jhelim brauchte beide Arme und all seine Kraft, um die Waffe hoch genug zu heben, dass Barathol seine rechte Hand durch die Kettenschlaufe schieben konnte. Er zwirbelte die Kette zweimal um sein Handgelenk, ehe er die Finger um den Schaft schloss und Jhelim die Waffe anscheinend ohne Anstrengung abnahm. »Verschwindet«, sagte er zu den beiden.
    Kulat blieb. »Sie kommen jetzt näher, Barathol.«
    Der Hufschmied hatte den Blick die ganze Zeit nicht von den Gestalten abgewandt. »So blind bin ich auch wieder nicht, alter Mann.«
    »Du musst es sein, wenn du hier stehen bleibst. Du sagst, du kennst den Stamm – sind sie vielleicht deinetwegen gekommen? Irgendeine alte Blutrache?«
    »Es ist möglich«, gab Barathol zu. »Wenn dem so ist, sollte euch nichts passieren. Wenn sie mit mir fertig sind, werden sie verschwinden.«
    »Warum bist du dir so sicher?«
    »Ich bin mir überhaupt nicht sicher.« Barathol hob die Axt, um bereit zu sein. »Wenn’s um T’lan Imass geht, kann man sich nie sicher sein.«

 
    Buch Eins
     

     
    Der tausendfingrige
    Gott

Ich schritt den gewundenen Pfad hinunter ins Tal,
    Wo niedrige Steinmauern Höfe und Güter trennten
    Jede wohlüberlegte Einheit ein Teil des Ganzen
    Das alle wohl verstanden, die dort lebten,
    Es leitete ihre Reisen und Rufe bei Tage
    Und reichte ihnen in der dunkelsten Nacht eine vertraute Hand
    Führte sie zurück zur Tür des Hauses und den herumtollenden Hunden.
    Ich schritt dahin, bis ich von einem alten Mann aufgehalten wurde,
    Der seine Arbeit unterbrach und mich herausfordernd ansah;
    Um seiner Einschätzung und Beurteilung zu entgehen,
    Bat ich ihn lächelnd, mir alles zu sagen, was er wusste, Über die Länder im Westen, jenseits des Tales,
    Und erleichtert antwortete er, dass dort Städte waren,
    Riesengroß und von allen möglichen Merkwürdigkeiten wimmelnd,
    Mit einem König und sich bekämpfenden Priesterschaften, und einmal,
    So sagte er, habe er eine Wolke aus Staub aufsteigen gesehen
    Vom Vorbeiziehen einer Armee, unterwegs zu einer Schlacht
    Irgendwo im kalten Süden, da war er sich sicher,
    Und so nahm ich alles, was er wusste, viel war es nicht, Denn jenseits des Tales war er nie gewesen, seit seiner Geburt
    Bis jetzt hatte er nichts gewusst und war,
    Um die Wahrheit zu sagen, nie gewesen, denn so
    Gestaltet sich das Ganze für die Niederen
    An allen Orten zu allen Zeiten und die Neugier ruht ungeschärft
    Und löchrig, obwohl er genug Atem hatte, um zu fragen Wer ich war und wie ich hergekommen war und wo ich hinwollte.
    Und so antwortete ich mit einem verblassenden Lächeln, Dass ich zu den wimmelnden Städten unterwegs war, doch zuerst
    Hier vorbeikommen musste, und ob er schon bemerkt hatte,
    Dass seine Hunde reglos auf dem Boden lagen,
    Denn ich hatte die Erlaubnis, versteht ihr, zu antworten,
    dass ich gekommen war,
    Die Herrin der Pest, und dies war – leider – der Beweis
    Für ein sehr viel größeres Ganzes.
     
    Poliels Erlaubnis
    F ISHER KEL T ATH

Kapitel Eins
     
    Auf den Straßen wimmelt es in diesen Tagen von Lügen.
     
    Hohemagier Tayschrenn bei der Krönung
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