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Scream Street - Das Hexenblut

Titel: Scream Street - Das Hexenblut
Autoren: PeP eBooks
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und seinen ganzen Inhalt verteilte. In null Komma nichts hatten sich die Ratten über das Essen hergemacht.
    Sir Otto wendete schneller, als Luke vorhergesehen hatte, und ließ das Fleischerbeil mit Wucht niedersausen. Der Werwolf zog gerade noch rechtzeitig seine Tatze weg, doch die Klinge durchtrennte ihm die Enden seiner langen Krallen, bevor sie auf die Arbeitsplatte hieb.
    »Luke, pass auf!«, schrie Cleo.
    Der Werwolf stürzte mit schnappenden Kiefern auf Sir Otto zu. Der Verwalter sprang
zurück, blieb mit dem Fuß an einem Stuhlbein hängen und ging krachend zu Boden, sodass das Fleischerbeil über den gefliesten Boden davonschlitterte.
    Mit entblößten Eckzähnen sprang Luke Sir Otto an. Der Mann drückte mit der Hand gegen die Schultern des Wolfes und versuchte, ihn so weit wie möglich von sich wegzuschieben, während dem Werwolf der Geifer aus dem Maul tropfte. Zischend traf der Speichel auf die Spitze der brennenden Zigarre.
    Mit aufblitzenden Augen schob Sir Otto sein Gesicht vor und drückte das glühende Ende seiner Zigarre in Lukes Maul. Der Werwolf jaulte auf und wich zurück, bevor der heiße Tabak ihm die Zunge verbrannte.
    Sir Otto, der sich jetzt wieder Bewegungsfreiheit verschafft hatte, robbte durch die Küche, um sich das Fleischerbeil wiederzuholen. Dann richtete er sich auf und suchte mit
den Augen den Raum nach dem Werwolf ab. Luke hockte auf einem der Öfen und ließ ein tiefes, kehliges Knurren hören.
    »Es ist noch nicht vorbei!«, brüllte Sir Otto. Wieder stürmte er los und rannte mit hoch erhobenem Fleischerbeil durch die Küche. Doch der Werwolf machte einen Sprung zur Seite, und der Verwalter raste geradewegs in den Herd hinein, unfähig, rechtzeitig anzuhalten. Pfannen fielen scheppernd zu Boden.
    Mit einem frustrierten Brüllen versuchte Sir Otto, sich umzudrehen und neu anzugreifen. Doch er steckte mit dem Fuß unter dem schweren Ofen fest und konnte sich nicht bewegen.
    »Ah, nachdem Sie anscheinend ein kleines Päuschen machen«, sagte Rhesus provozierend, »kann ich ja dasselbe tun! Zeit, was Nettes zu lesen …« Er hob die Finger in die Luft.
Blaues Licht leuchtete aus Sir Ottos Jacke, als Stolpersteins Geschichten aus der Scream Street aus seiner Tasche flog und quer durch die Küche in die Hand des Vampirs sauste.
    »Alles in Ordnung mit Ihnen, Mr Stolperstein?«, fragte Rhesus.
    Der Autor nickte. »Vielen Dank«, sagte er leise. Rhesus ließ das Buch in seinen Umhang gleiten.
    Mit einem Wutschrei schaffte es Sir Otto, seinen Fuß freizubekommen, und wandte sich wieder Luke zu. Der Werwolf sprang durch den Raum, als der Verwalter das Fleischerbeil in seine Richtung warf.
    »Es wird ihn treffen!«, schrie Cleo Rhesus zu. »Los, tu was!«
    Rhesus hielt seine zitternde Hand hoch. Blaue Funken knisterten, als der Zauber darauf wartete, losgelassen zu werden. Aber was, wenn er das Fleischerbeil, statt von ihm weg,
nur noch näher auf Luke zu schob? »Das kann ich nicht riskieren!«, rief Rhesus.
    Alles schien sich wie in Zeitlupe zu bewegen, als das Fleischerbeil auf Lukes ungeschützten Bauch zuwirbelte. Irgendwie gelang es dem Werwolf, sich so zu drehen, dass er den Kontakt mit der glänzenden Klinge vermied und zu Boden sackte, als sich die Klinge in der Tür einer Gefrierkammer versenkte.
    Rhesus stürmte zu Luke. Der Werwolf war benommen, aber unverletzt. »Hol das Fleischerbeil!«, rief er Cleo zu. »Das Ganze muss aufhören, bevor Luke noch verletzt wird!«
    Die Mumie raste zur Gefrierkammer und zog so fest am Griff des Fleischerbeils, wie sie konnte. Es war tief im Holz vergraben, und sie musste einen Fuß gegen die eiskalte Tür stemmen, um das Beil loszubekommen.
    »Ich hab’s!«, rief sie, als das Beil freikam.

    »Nein«, donnerte eine Stimme hinter ihr. » Ich hab’s!« Sir Otto packte Cleo und nahm ihr das Beil aus der Hand. »So«, schrie er und hielt der Mumie die Waffe an die Kehle. »Wenn ihr nicht wollt, dass ich aus eurer Freundin hier Hackfleisch mache, schlage ich vor, dass ihr Monster mir mein Buch zurückbringt.«
    »Macht’s nicht!«, brüllte Cleo und kämpfte gegen den Griff des Verwalters an.
    Wütend sprang Luke auf, doch Rhesus hielt den Werwolf am Nackenfell fest.
    »Lass ihn los, Rhesus!«, befahl Cleo.
    Der Vampir sah von Cleo auf die Klinge des Fleischerbeils, die nur Zentimeter von ihrem Hals entfernt war. »Ich kann nicht …«
    Cleo blickte Rhesus fest an. »Vertrau mir. Lass ihn los.«
    Rhesus lockerte seinen Griff. Sofort raste der
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