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Scream Street - Das Herz der Mumie

Titel: Scream Street - Das Herz der Mumie
Autoren: PeP eBooks
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Sarg und Deckel gleiten und zog. Der Sarkophag öffnete sich mit einem lauten Knarzen, weil er so lange nicht benutzt worden war.
    Da baute sich Cleo vor Luke auf und knallte den Deckel wieder zu.
    »Was soll das?«, protestierte Luke.
    »Tut mir leid«, antwortete sie. »Das kann ich einfach nicht zulassen!«
    »Ich habe aber keine andere Wahl«, sagte Luke. »Ich brauche alle sechs Relikte der Gründer, um einen Ausweg aus der Scream Street zu finden.«
    »Das verstehe ich«, entgegnete Cleo. »Und ich kann es auch nachvollziehen, echt. Aber wir können nicht einfach so in diesem Sarkophag rumfuhrwerken! Euch mag das vielleicht wie blöder Aberglaube vorkommen, aber ich glaube daran.«

    Rhesus seufzte. »Das haben wir doch schon alles durchgesprochen. Heru hat sein Herz extra hinterlassen, damit es von jemandem benutzt werden kann, der es wirklich braucht.«
    »Ich weiß«, sagte Cleo.
    »Was ist dann das Problem?«, fragte Luke.
    »Heru war ein Mitglied des Königshauses.«
    »Was? Er war also ein König oder was?«
    Cleo nickte. »Ein Pharao.«
    Rhesus blickte sie überrascht an. »Und das hast du bisher nur deshalb noch nicht erwähnt, weil …?
    »Ich hab’s ja gerade eben erst selbst rausgefunden«,
erklärte Cleo. »Das steht in den Hieroglyphen.«
    Luke betrachtete die Zeichen auf dem Sarkophag. »Die kannst du lesen?«
    »Das ist doch kinderleicht«, erklärte Cleo und zeigte auf eine Bilderreihe. Man sah einen sich verbeugenden Mann, einen Fluss, ein Auge und einen Adler. »Die bedeuten, dass er für seine Mildtätigkeit und seine Weisheit verehrt wurde. Wir müssen auf die Knie fallen und ihn anbeten.«
    Rhesus kicherte. »Bist du sicher? Für mich sieht das mehr danach aus, als hätte er Unterwasser-Yoga-Stunden bei einer einäugigen Krähe genommen!«
    »Ach ja?«, sagte Cleo eingeschnappt. »Und was bedeutet es in der Vampirkultur, wenn man ein falsches Gebiss tragen muss, weil man nur ein Normalo ist?«
    Luke seufzte. »Wenn ihr euch beide gegenseitig
fertiggemacht habt, können wir dann bitte die Kiste öffnen, sodass ich mit dem Herz nach Hause kann?«
    »Aber er ist ein Pharao …«
    »Jetzt nicht mehr«, widersprach Rhesus. »Den Titel hat er in dem verstaubten Speicher eingebüßt.«
    »Was, wenn wir uns vor ihm verbeugen, wenn wir den Deckel aufmachen?«, fragte Luke mit mühsamer Beherrschung, kurz vor dem Platzen. »Wäre das in Ordnung?«
    »Mag sein.«
    »Gut«, sagte er erleichtert. »Dann auf den Boden und helft mir beim Aufmachen.«
    Die drei fielen auf die Knie, die Augen vom Sarkophag abgewandt, und öffneten den Deckel. Als dieser gegen die Wand stieß, rieselte der Staub und fiel mit einem Knistern in die Fackelflamme.
    Im Sarkophag wurde ein Paar umwickelter
Füße sichtbar. Dann kam eine eindrucksvolle Gestalt auf die Füße, noch halb im Schatten verborgen.
    Cleo stupste Luke an.
    »Was ist?«
    »Sag was!«, zischte Cleo.
    »Wieso ich?«, flüsterte Luke, die Augen noch immer von der Gestalt vor ihnen abgewandt.
    »Weil du derjenige bist, der sein Relikt haben will!«
    »Also gut«, sagte Luke und räusperte sich. »Äh … Wie heißt der gleich noch mal?«
    »Heru«, murmelte Rhesus.
    »Ach ja, genau!«, sagte Luke. Das lief leider nicht so gut, wie er gehofft hatte. »Mächtiger Heru, wir verehren Eure Wichtigkeit und bitten um die Gabe, die Ihr der Scream Street als Gründer gewidmet habt …«
    Die Worte verklangen, und es wurde still
im Speicher. Einen Augenblick lang geschah nichts, dann fasste eine bandagierte Hand nach Lukes Schulter und eine Stimme rief: »Ich hab dich!«

5. Kapitel
    Die Gabe

    Luke gähnte. Gemeinsam mit Rhesus und Cleo hatte er die letzte halbe Stunde mit dem mächtigen Heru Fangen gespielt -
auch wenn der Pharao darauf bestanden hatte, dass man ihn nicht abschlagen könne, da er diplomatische Immunität genieße.
    Rhesus ließ sich neben seinen Freund gegen den Balken sinken. »Ob die Hieroglyphen in Wirklichkeit bedeuten, dass er die Reife eines Vierjährigen hat?«
    Luke warf einen Blick auf Cleo, die gerade so tat, als wäre sie mit ihren Bandagen an einem Nagel hängen geblieben, damit sie den feixenden Heru nicht erwischte.
    »So viel Spaß hatte ich nicht mehr, seit ich befohlen habe, dass dreihundert Sklaven ausgepeitscht werden, weil sie über meine Sandalen gelacht haben«, kicherte Heru und ließ seine losen Bandagenenden wirbeln.
    Rhesus zwang sich zu einem Lächeln. »Klingt wunderbar, Eure Majestät.«
    Heru schlug sich die Hand vor den
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