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Schwur des Blutes

Titel: Schwur des Blutes
Autoren: Madea Stephanie
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deshalb genoss Sam die kurze Zeit, die ihnen allein blieb, nachdem sie sich ausgeschlafen und
Unmengen von Fast Food vertilgt hatte. Ihre körperlichen Wunden waren dank Timothys Blut verheilt und der Angst, die er um sie hegte, vor eventuellen negativen Auswirkungen seines Blauen Blutes, wollte sie keinen Raum gewähren.
    Sam kuschelte sich für den Augenblick zufrieden an Timothys warme Brust und sog tief die frische Luft, die abendliche Ruhe und die Nähe des Vampirs ein, den sie liebte. In den vergangenen Tagen waren so viele unglaubliche Dinge passiert, dass sie noch Wochen brauchen würde, um alles zu verarbeiten und sich an einiges zu gewöhnen. Sie hatte ihre leibliche Mutter gefunden. Wenn die Gefahr vorüber war, würden sie sich hoffentlich besser kennenlernen und verlorene Zeit nachholen. Bereits jetzt wusste sie, dass Cira sie nicht aus freien Stücken weggegeben hatte, was erleichternd wirkte. Außerdem trug sie das Erbe einer Sternträgerin, was sie ewig an Jonas und Cira band, wie auch immer die Zukunft aussehen würde. Und zu guter Letzt hatten Timothy und sie nach einigen Umwegen zueinandergefunden. Ihr selbstvergessener Blick in den frühen Nachthimmel hinterließ ein verheißungsvolles Gefühl.
    „Sam?“
„Hm?“ Sie spürte, dass Timothy seine Worte mit Bedacht wählte und horchte auf.
„Ich möchte dich mit jemandem bekannt machen.“
Sam stutzte überrascht, doch da hatte er sie schon auf seine Arme gehoben und tilgte ihre Skepsis vor etwas Neuem und
    Unbekanntem mit einem langen und intensiven Zungenkuss, der ihr wie Lava durch die Glieder floss. Nach Luft japsend befreite sie sich spielerisch aus Timothys heißem Kuss.
„Du gehörst verboten“, schnurrte sie, biss ihm in den Hals und sonnte sich in seinem tiefen Knurren.
Während er wie der Wind die Serpentinen des Hügels hinablief, weidete sie sich an dem geborgenen Gefühl, das seine geschmeidig arbeitenden Muskeln hervorriefen, die sie sicher an ihn pressten. Eher grob als zärtlich knabberte sie mit geschlossenen Augen an seinem Ohrläppchen und rieb ihre Nase in dem Streifen Stoppel, die er bei der Rasur am seitlichen Kinn hatte stehen lassen.
„In der Höhle im Canyon habe ich deinen Duft zum ersten Mal wahrgenommen. Dann auf der ‚Lisa‘, als du verhindert hast, dass Jonas mir die Erinnerungen nimmt. Und als wir uns liebten.“ Sie grinste, während sie hinter seinem Ohr tief sein Aroma einatmete, das sich bei ihren Worten intensivierte. „Vorher habe ich nichts gerochen.“
Timothy lief ein wenig langsamer durch die nächtlichen Straßen und sah lächelnd auf sie herab. „Ich hatte meinen Vampirduft im Laufe meiner Gefangenschaft verloren, so wie das Vertrauen zu mir selbst. Du gabst mir beides zurück.“
Sein Kuss glühte vor überschwänglicher Liebe, die nicht heißer zu ihr überfließen könnte. Timothys stets gezügelte Kraft machte sie tierisch an und sein betörender Duft nach Vanillemandeln und Mokka, der sich wandelte und verstärkte, je nachdem, was er empfand, berauschte sie ein ums andere Mal intensiver. Er roch, gab und bewegte sich einfach unwiderstehlich männlich. Am liebsten hätte sie ihm zugeflüstert, dass er sie gleich hier an der nächsten Hauswand nehmen sollte.
„Wart’s ab, kleine Raubkatze“, knurrte er rau nah an ihrem Ohr, als er sie an seinem Körper hinuntergleiten ließ, wohl wissend, dass sie über seine riesige Erektion rutschte. Winzige Fünkchen erhitzten ihre Mitte, aber Timothy schob sie von sich und sie spürte, dass dieser Jemand, den sie kennenlernen sollte, wichtig für ihn war. Also sah sie sich um.
Sie standen vor einem grauen Gebäudekomplex und betraten die leere Eingangslobby. Fragend sah sie zu Timothy auf, doch er lenkte sie einfach weiter die Flure entlang bis zu einer Tür und klopfte an.
Nach einer Weile ertönte eine heisere, leise Stimme, die sie hereinbat.
Sie traten in das dunkle Zimmer, das nur der Schein der Straßenlaternen erhellte. Das Dämmerlicht fiel auf ein einsames Bücherregal. Weder Bilder an den Wänden noch Blumen schmückten den Raum. Sam zuckte zusammen, als die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel. Sie fühlte sich unwohl, vor allem, weil sie den Mann in dem Rollstuhl neben dem Bett nicht kannte und Timothy keinerlei Anstalten machte, sie einander vorzustellen.
Das blasse Gesicht ihres Gegenübers verzog sich zu einer erschreckten Miene, als sie einen Schritt auf ihn zumachte. Sie hatte wirklich nicht vor, ihn zu ängstigen, deshalb blieb sie stehen
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