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Schwingen der Nacht

Schwingen der Nacht

Titel: Schwingen der Nacht
Autoren: Lori Foster
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alte, unwichtige Geschäftsunterlagen vom vorherigen Besitzer.
    In weniger als einer Stunde hatten die Feuerwehrmänner ihre Arbeit beendet. Der Regen hatte nachgelassen, und die Sonne mühte sich, durch die grauen Wolken zu dringen.
    Harris nahm seinen Helm ab und wischte sich Ruß, Regen und Schweiß vom Gesicht. Er ließ gerade das Chaos auf sich wirken, das durch den umgeworfenen Müllcontainer und die Feuerschäden entstanden war, als Ethan – ein Kollege und einer seiner besten Freunde – plötzlich einen Pfiff ausstieß. Harris drehte sich um und sah, wie sein Kumpel einen Schuhkarton aus dem Müll durchwühlte. Mit hochgezogenen Augenbrauen betrachtete Harris ihn. Für gewöhnlich war dieser entrückte Gesichtsausdruck seiner Frau Rosie vorbehalten. Harris ging zu ihm, um nachzusehen, was los war.
    “Was hast du da?”
    Ohne aufzublicken, erwiderte Ethan: “Fotos von einer nackten Frau.”
    “Kein Witz?” Für den Moment vergaß Harris seine Erschöpfung und drängte sich neben Ethan. Ja, das war tatsächlich eine nackte Frau. Und zwar eine sehr sexy nackte Frau. “Wow.”
    Harris nahm ein Bild in die Hand, auf dem sie auf dem Bauch auf einem breiten Bett lag. Ihr zerwühltes Haar war lang genug, um ihr Gesicht zu verdecken. Doch wen kümmerte schon ihr Gesicht, wenn sie eine so hübsche nackte Rückseite präsentierte? Harris versuchte es, aber er konnte nicht wegsehen.
    “Schau dir das an.” Ethan reichte ihm ein anderes Foto.
    Der Figur nach zu urteilen, war es dieselbe Frau, während sie gerade in die Dusche stieg. Wieder hatte sie das Gesicht abgewendet, als sie den Duschvorhang zur Seite schob, doch diese Aufnahme zeigte ihren gesamten Körper im Profil. Brüste, Bauch, lange, schlanke Beine. Harris atmete langsam aus. “
Hallo
, Süße.”
    “Ich frage mich, ob sie hier in der Gegend wohnt”, sagte Ethan. “Vielleicht war sie ja die Letzte, die das Gebäude genutzt hat.”
    “Der letzte Mieter war ein Typ. Ich hab ihn nie persönlich kennengelernt, aber ab und zu hab ich ihn gesehen.” Harris beäugte den Schuhkarton, den Ethan noch immer in der Hand hielt. “Sind da noch mehr Fotos drin?”
    “Noch eins – darauf zieht sie ihr Höschen an.” Ethan lachte. “Man kann ihr Gesicht noch immer nicht erkennen, aber es ist eine verdammt gute Aufnahme von ihrem Hintern.”
    Ohne einen Grund dafür nennen zu können, fühlte Harris sich plötzlich, als müsste er seinen Besitz verteidigen. Er nahm Ethan das Foto aus der Hand. “Gib mir das.”
    “Hey, ich wollte das behalten.”
    “Auf keinen Fall. Du würdest es nur Buck und Riley zeigen.”
    Ethan zog die Augenbrauen hoch. “Na und? Wie kommt’s, dass du es dir ansehen darfst und wir nicht?”
    “Es ist dir vielleicht entfallen, aber du und Riley seid mittlerweile verheiratet.”
    “Ich genieße noch immer mein Eheglück, also wie könnte ich das vergessen?” Er grinste, als er das sagte.
    “Dann überleg mal, was Rosie tun wird”, murmelte Harris, während ihm immer heißer wurde, als er das Bild betrachtete, “wenn sie dich dabei erwischt, wie du eine fremde nackte Frau anglotzt.”
    “Sie würde mich wahrscheinlich umbringen”, entgegnete Ethan mit erschrockenem Gesicht. “Hier.” Er drückte Harris den Schuhkarton in die Hände. “In dem Karton sind auch Notizen und so was. Vielleicht findest du ja eine Adresse, wenn du schon so interessiert bist. Und so allein.”
    Harris zuckte zusammen. “Sag nicht, dass du jetzt auch bei diesen Aktionen mitmachst, um mich in den Hafen der Ehe zu bringen?”, erwiderte er.
    “Nein, dazu hab ich Frauen zu gern.”
    “Haha.”
    “Aber Rosie möchte, dass du und Buck auch schnell eine Ehefrau findet, damit ich nicht länger mit euren alleinstehenden Freundinnen herumhänge.” Zufrieden fügte Ethan hinzu: “Sie ist ein eifersüchtiges kleines Ding.”
    “Sie vertraut dir.”
    “Klar. Allerdings vertraut sie den Frauen nicht, mit denen ihr euch trefft.” Damit ging Ethan davon und rief seinen Kollegen einige Anweisungen zu.
    Harris machte sich nicht die Mühe, auf diese Provokation einzugehen. Buck mochte vielleicht noch erfolgreich sein, doch Harris hatte sich in letzter Zeit mit
niemandem
getroffen. Was das betraf, konnte Rosie also ruhig schlafen.
    Die Frau auf den Fotos … Wenn er sie tatsächlich ausfindig machen könnte, wäre er vermutlich nicht abgeneigt. Harris schlenderte zu der hinteren Mauer der Gasse, um sich anzulehnen, klemmte seinen Helm unter den Arm und
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