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Schwimmen fuer Kinder

Schwimmen fuer Kinder

Titel: Schwimmen fuer Kinder
Autoren: Lilli Ahrendt
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fortschreitende Hilfe für junge Menschen während ihrer Entwicklung. Anlässlich von Schuluntersuchungen bei der Einschulung im Alter von 5 bis 6 Jahren wurde bereits seit geraumer Zeit festgestellt, dass jedes vierte Kind Mängel bei koordinierten Bewegungen seines Körpers aufweist. Diese Tendenz hätte wohl bereits bei zeitlich früheren Vorsorgeuntersuchungen (U8, U9) festgestellt werden können, doch wurde dieser Tatsache in seiner Tragweite lange nicht die erforderliche Bedeutung beigemessen. Mit den nun seit einigen Jahren eingeführten Standarderhebungen für Sprache für Kinder im Alter zwischen 3 und 4 Jahren sollen Defizite erkannt und im Kindergarten bis zur Einschulung möglichst abgebaut werden. Mit diesem Ansatz wird der Lernprozess Bilden frühzeitiger in den spielerischen Bereich hineingetragen.
    Schwimmen sollte im Kindergartenalter als spielerische und vielfältige Eigentätigkeit im Bewegungsfeld Wasser verstanden werden mit dem Ziel, „Freund mit dem Wasser zu werden“ und „ …das Wasser zu bewältigen, was bis zur Brust reicht“ (Lewin, 1975). Auch das brusttiefe Wasser bewältigen zu können, verlangt bereits Vertrautheit und Selbstrettungsfähigkeit in dem Element.
    Das Wasser fordert insbesondere einen Nichtschwimmer emotional stark heraus. Er muss sich den veränderten Körper-, Lage- und Sinneseindrücken sowie den Erfordernissen der Atemregulation stellen. Es stellt schon eine Überwindung dar, den Kopf samt Augen, Nase, Mund und Ohren ins Wasser einzutauchen. Man hört weniger, sieht verschwommen, muss den Atem anhalten bzw. durch Mund und Nase bewusst ausblasen, um sich nicht zu verschlucken. Wenn die Füße den Boden verlieren, muss man sich – je nach Wassertiefe – wieder ohne Armstütz aufzurichten lernen und beim Schweben und Schwimmen sich zutrauen, die Füße durch den Auftrieb vom Boden abheben zu lassen. Gelingen und erteilte Anerkennung machen das Kind stark und selbstbewusster und helfen, sein Selbstvertrauen zu stärken. Überwundene Schwierigkeiten verdoppeln die Freude. Mit der Methode der kleinen Schritte wird für jedes Kind die passende Herausforderung bereitgehalten.
    Die Lehrperson ist die entscheidende Bezugs- und Vertrauensperson. Sie muss diesen sensiblen Lernprozess behutsam nach der Montessori-Pädagogik, „Hilf mir, es selbst zu tun“, motivieren und begleiten. Bedingt durch das Alter der Kinder und deren eingeschränkte Fähigkeiten zur Selbstrettung, sind Lehrperson und Helfer beim Schwimmen stark gefordert. Am und im Wasser sind je nach Tiefe, Körpergröße und motorischem Können der Kinder viel Aufmerksamkeit, Hilfestellung und Verhaltenshinweise vonnöten, um einen sicheren Ablauf zu gewährleisten. Lehrperson und Helfer müssen retten können und die fachlichen Kenntnisse für diese Aufgabe besitzen.
    Hilfe von Eltern bei An- und Abfahrt, den Wegen, dem Aus- und Ankleiden, dem Toilettengang, dem Duschen und Föhnen ist vorteilhaft. Nicht zu unterschätzen sind diese Tätigkeiten als Lerngelegenheiten für die Kinder, um selbstständiger und sicherer im Verkehr, in der Hygiene und Körperpflege zu werden. Wichtig ist, ausreichend Zeit dafür einzuplanen.

    An Land zeigt ein Kind die Lauf- und Tretbewegungen beim Laufrad-, Fahrrad-, Tretautofahren, beim Rollschuh- und Schlittschuhlaufen. Von daher ist der Wechselbeinschlag – ähnlich dem Laufen – ein bekanntes Bewegungsmuster. Die Arme werden häufig nur zum Halten des Gleichgewichts eingesetzt, sodass sie weder rhythmisch noch großräumig, noch exakt gleichzeitig oder wechselseitig stützen und ziehen. Nun gilt es im Wasser also, über das aufrechte Laufen zum Hundeln in schräger Wasserlage bei erhobenem Kopf bis hin zum Kraulen in der Waagerechten zu gelangen. In die sich steigernden Übungen wird der Atemrhythmus in die Armbewegungen eingeflochten. Auch unterstützende Hilfsmittel, wie Schwimmflossen, werden eingesetzt. Nach und nach erwächst dem Kind mehr Kraft und Ausdauer, sodass es eine 10-m-Strecke für den Pinguin und später die 25-m-Strecke für das Seepferdchen bewältigen kann.
    Da Schwimmen in hohem Maße in rhythmischen Bewegungen verläuft, werden hier die Bewegungsübungen mit handlungsorientierten Sing- und Sprechversen spielerisch begleitet. Das Schwimmen von 3- bis 5-Jährigen kann entwicklungsbedingt
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