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Schwimmen fuer Kinder

Schwimmen fuer Kinder

Titel: Schwimmen fuer Kinder
Autoren: Lilli Ahrendt
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Treppensteigen). Sie können mit den Armen wechselnd oder gleichzeitig unter Wasser vor dem Kopf stützen (Pedalo oder kreisend in der Puddingschüssel), seitlich paddeln (Seehund) oder unter Wasser kraulen (Hundeln). Entscheidend ist, dass sie anfangs den Kopf noch viel ins Wasser halten, damit sie durch die noch geringen Bewegungen aus den Armen und Beinen mit der flachen Körperlage besser vorankommen. Auch die Rückenlage mit Wechselbeinschlag und Stütz-, Paddelbewegungen der Hände unter Wasser kann von Kindern dieser Altersgruppe gut erlernt werden, wird jedoch von ihnen wegen der etwas schwierigeren Orientierungsmöglichkeit nicht so gern ausgeführt.

    Schwimmtechnik der 3- bis 5-Jährigen – Vorform des Kraul-, Brust- und Rückenschwimmens

3.1 PÄDAGOGISCHE ASPEKTE
    Im Kindergarten nehmen vielfältiges Bewegen sowie Spiele einen breiten Raum ein. Bewegungsantriebe im Frühlernbereich sind dynamische, durch Handlung motivierte Impulse, die sich prägend auf die spätere Lernmotivation auswirken. Sowohl im frei gewählten Bewegungsspiel als auch in der Bewegungserziehung (im organisierten Sportangebot) erprobt das Kind Fertigkeiten, wird kreativ, improvisiert, wird fähig, Kontakte herzustellen und entwickelt soziale Verhaltensweisen. Die Lehrperson unterstützt das Verhalten durch Hinweise und bestärkt die Kinder hin zur Selbstständigkeit und zur bewussten Selbstkontrolle. In diesen Lernprozessen setzen sie sich mit ihrem Können und ihren Grenzen auseinander und gewinnen durch Üben und Wiederholen an Selbstsicherheit und Ausdauer – mit dem nützlichen Effekt, dass z. B. leichtfertige Unfälle vermieden werden. Die selbst gemachten Primärerfahrungen prägen die Kinder und bewirken, dass sie ihr Verhalten entsprechend ändern.
    Die Grundfertigkeiten, also das Gehen, Laufen, Hüpfen, Springen, Hängen, Klettern oder auch das Stützen im Wasser, stellen für ein Kind neu zu probende Reize dar. Hinzu kommen weitere Aufgaben, nämlich die schwimmerischen Grundfertigkeiten , Ausatmen ins Wasser, Tauchen und Steuern, Schweben und Gleiten, Springen sowie Antreiben und Fortbewegen, im Wasser umzusetzen. Gleichgewichtsempfinden, Haltung, Geschicklichkeit,Kraft, Konzentration, Reaktion und Ausdauer wirken im Wasser anders als an Land. Die Erziehung im Wasser ist sehr vielschichtig: Da sind Temperatur-(Kälte-)Reiz, Auftrieb, Druck und Widerstand sowie verschiedene Sinnesreize zu erfahren (z. B. Wasser auf Augen, Ohren, Nase und Mund), die Schwimmbewegungen sind zu lernen.
    Vor allem müssen Zutrauen und Vertrauen in Form von Zuwendung und Hilfestellung seitens der Lehrperson aufgebaut werden. In diesem Lernprozess, der stets auch von Stimmungen und Gefühlen mitbestimmt ist, wächst das Kind innerlich wie äußerlich in seinen Fähigkeiten, eigenständig zu handeln und zu entscheiden. Wie eng eine Lehrperson den kindlichen Werdegang begleitet und fördert, wird durch den wasserbedingt intensiven Hautkontakt, die Kommunikation auf Augenhöhe mit den Kindern und die den Kindern stets helfende Hand deutlich. Sie ist Vorbild. Durch eigenes praktisches Beispiel und anschauliche Sprache bildet sie wortwörtlich vor ( = Vorbild! ) und ermuntert die Kinder zum Nachahmen und spornt sie an.
    Der Unterricht ist pädagogisch auf Ermutigung ausgerichtet, um die Kinder im Ich kann zu bestärken. In diesem praktischen, körperlich anspruchsvollen Lernen probieren sie aus, beobachten, vergleichen und vollziehen nach, indem sie häufig und variierend wiederholen, – und das heißt: Üben – üben – üben.

3.2 KÖRPERLICH WACHSEN UND SICH MOTORISCH ENTWICKELN
    Mit dem Alter von 3 Jahren verändern sich das kindliche Gesicht (Babyspeck verschwindet) und die körperlichen Proportionen. Der Kopf wächst wenig, die Stirn wird flacher, der Hals streckt sich, die Arme und Beine werden länger, womit der Körperschwerpunkt abwärts in Richtung des Beckens rutscht. Damit lässt sich das Gleichgewicht günstiger halten. Dass Körpergröße (97-120 cm) und Körpergewicht (12-23 kg) von 4- bis 5-Jährigen mitunter stark variieren, ist dabei weniger von Bedeutung.
    Sind die Entwicklungen der Sinnesorgane und des Nervensystems mit drei Jahren nahezu abgeschlossen, werden nun deren Strukturen und Funktionen verfeinert und differenziert. Das Herz- und Kreislaufsystem arbeitet ökonomischer,
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