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Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13
Autoren: Yasmine Galenorn
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Aber in letzter Zeit bedeutet das Beste anscheinend, dass wir ziemlich oft Prügel einstecken müssen. Und einige unserer Freunde haben die bittere Erfahrung gemacht, dass ihre Freundschaft mit uns zu schweren Verletzungen führen kann … oder zum Tod. Wir tun, was wir können, aber eines Tages werden wir unser Glück überstrapazieren.
    Bestenfalls dürfen wir hoffen, dass wir doch irgendwie siegen werden. Im schlimmsten Fall hoffen wir, dass unser Ende zumindest so schnell und schmerzlos wie möglich sein wird, denn offen gestanden, je tiefer wir selbst sinken müssen, desto pessimistischer werden wir. Aber solange wir nicht wissen, in welche Richtung das Pendel ausschlagen wird, treten wir so vielen Dämonen wie möglich in den Arsch, und wenn wir untergehen, werden wir möglichst viele von ihnen mitnehmen. Denn wir haben die Gewissheit, dass wir auf der richtigen Seite kämpfen. Und das ist eine Menge wert in dieser kalten, herzlosen Welt.
     
    Auf dem Rückweg zur Bar dachte ich über Chase’ Fall nach. Ein Vampir-Serienkiller stellte ein gewaltiges Problem dar. Ich galt bei den Vampiren, die sich überhaupt dafür interessieren könnten, als Persona non grata. Für diejenigen, die so einen Perversen noch anfeuern würden, war ich Erzfeind Nummer eins. Was bedeutete, dass ich praktisch nirgends mehr dazugehörte.
    Sassy Branson – eine Society-Lady, die zur Vampirin geworden war und sich um die einzige Tochter kümmerte, die ich je verwandelt hatte – würde mir vielleicht helfen. Allerdings hatte Sassy selbst so ihre Probleme, und die machten sich immer stärker bemerkbar. In letzter Zeit vertraute ich ihr nicht mehr voll und ganz. Aber Wade, der Leiter der Anonymen Bluttrinker, und seine Schar von Anhängern hatten unmissverständlich klargemacht, dass ich nicht mehr willkommen war.
    Im Wayfarer war mächtig was los, als ich in die Bar zurückkam, doch Derrick wurde mit der Menge der Gäste offenbar spielend fertig. Ich winkte ihm zu und ging weiter in mein Büro.
    Chrysandra steckte den Kopf durch den Türspalt. »Ich soll dir von Nerissa ausrichten, dass sie schon gegangen ist. Sie ruft dich nachher an.«
    »Danke, Süße«, sagte ich und grübelte weiter darüber nach, wer uns in dieser Sache helfen könnte. Delilah war vorgeblich Privatdetektivin, aber das war eher ihre AND-Tarnung, obwohl sie schon sehr geschickt darin war, Informationen auszugraben. Auf gar keinen Fall würde ich sie auf die Suche nach irgendwelchen Informationen über Vampire schicken. Das konnte nicht gutgehen. Nein, wir brauchten Unterstützung von der untoten Seite.
    Zögerlich griff ich nach einer Einladung auf cremefarbenem Papier und starrte wieder einmal darauf. Ich hatte sie noch nicht beantwortet – na ja, nur mit einem Vielleicht. Doch der Mann, der sie mir geschickt hatte, konnte uns womöglich helfen. Genau genommen war er nicht nur ein Mann. Er war ein Vampir, aber ich war äußerst vorsichtig, wenn es darum ging, auch nur in seine Nähe zu kommen.
    Seufzend griff ich zum Telefon und wählte die angegebene Nummer.
     
    Sowohl Kätzchen als auch Camille waren auf, als ich nach Hause kam. Ich hatte angerufen und sie gebeten, sich noch mal aus dem Bett zu schwingen, weil wir dringend etwas besprechen mussten und ich nicht bis morgen Abend warten wollte.
    Camille nippte an einer Tasse dampfendem Tee. Sie trug ein hauchdünnes schwarzes Nachthemd, hatte sich einen gemütlichen Fleecebademantel um die Schultern gelegt und sah umwerfend aus. Ihr rabenschwarzes Haar schien noch länger gewachsen zu sein, und ihre Kurven füllten das Nachtgewand genau richtig aus. Ein Glück, dass wir Schwestern sind, sonst könnte ich den Blick nicht mehr von ihr losreißen, dachte ich.
    Delilah hingegen trug einen rosafarbenen Flanell-Schlafanzug mit einem Kätzchen vorne drauf, dazu flauschige Pantoffeln, die mich an Tribbels erinnerten. Sie hatte ein Glas warme Milch vor sich und knabberte Kekse.
    Ich zog mir Stiefel und Jacke aus und setzte mich im Schneidersitz in den großen Sessel, den Smoky für unser Wohnzimmer gekauft hatte – als Ersatz für einen, der draufgegangen war, als die Dämonen unser Haus verwüstet hatten. Eigentlich waren fast alle Möbel neu, und an manchen Innenwänden waren noch Krater zu sehen, wo die Treggarts Löcher in die Gipskartonplatten geschlagen hatten.
    Die Jungs hatten die Schäden außen am Haus schon komplett repariert, arbeiteten sich jetzt durch das Innere und kümmerten sich auch um
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