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Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13
Autoren: Yasmine Galenorn
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stieß ein lautes Wiehern aus, und Blut spritzte aus der Wunde und befleckte sein milchweißes Fell. Mistelzweig kreischte und verstreute Pixie-Pulver auf dem Boden.
    Ein Dunstschleier stieg zwischen uns und den Dämonen auf. Verzweifelt blickte ich mich in der Höhle um und suchte nach irgendetwas außer dem Schwert, das ich als zusätzliche Waffe benutzen könnte.
    Jassamin brach durch den Schleier, obwohl ihre Augen tränten. Sie hatte den Säbel verloren, griff mich aber dennoch an. Ich stolperte und versuchte, ihr auszuweichen, doch von da, wo ich stand, konnte ich mich nirgendwohin flüchten. Statt über mich herzufallen, packte Jassamin mich am Handgelenk und zerrte mich zu sich heran. Ihre Kraft war ungeheuerlich; ich hatte keine Chance, mich ihr zu entwinden.
    »Nein!« Ich versuchte trotz allem, die Kraft der Mondmutter durch mich zu kanalisieren, aber es war, als wollte ich einer leeren Leitung Wasser entlocken. Ich hatte einfach nicht mehr genug Energie, um Blitze herabzurufen. Nicht einmal ein Fünkchen.
    »Gut, sehr gut«, lobte Karvanak, als Jassamin mich in seine Arme stieß. Er grinste mich unverschämt an. »Erst das Siegel ...«
    »Bitte nicht... Überlegt doch einmal, was ihr damit anrichtet. Wollt ihr wirklich zwei Welten zerstören? Jeder, der bei klarem Verstand ist, muss doch ...« Seine Faust, die gegen meinen Kiefer krachte, ließ mich verstummen, und ich stöhnte und schmeckte Blut auf der Zunge.
    Er lachte, schob die Hand in meinen Ausschnitt und fummelte in meinem BH herum.
    Das Glitzern in seinen Augen, während er nach dem Siegel tastete, gefiel mir gar nicht. Ich erstarrte und betete um irgendein Wunder, doch seine Finger fanden es schließlich zwischen meinen Brüsten, und er schloss die Hand um das Geistsiegel.
    »Wenn wir mehr Zeit hätten«, flüsterte er und presste mich an sich, »würde ich dich fressen, ja, das würde ich. In jeder Hinsicht, und dann auf den Opfertisch mit dir. Aber ich habe einen straffen Zeitplan ...«
    Ich hörte Chase brüllen, wandte den Kopf und sah, dass er mit Jassamin rang. »Chase, nein! Lass sie. Sie wird dich töten!«
    Karvanak lachte bellend und so primitiv, dass mir übel wurde. »Glaubst du wirklich, wir würden euch am Leben lassen? Dummes Mädchen. Du hattest deine Chance weiterzuleben, und du hast sie nicht genutzt. Wenn Schattenschwinge diese Welt überrennt, wenn wir die Macht übernehmen und die Herden menschlicher Schafe versklaven, dann wird deine Seele vielleicht aus den Tiefen der Hölle heraus zusehen in dem Wissen, dass du eine ganz besondere Rolle dabei gespielt hast, ihm zum Sieg zu verhelfen.«
    Ich wehrte mich gegen seinen Griff. Er würde mich ohnehin töten. Da starb ich lieber im Kampf. »Du kannst mich töten. Du kannst meine Freunde töten. Aber es gibt noch andere, die bis zum Schluss gegen dich kämpfen werden. Es sind noch sechs Geistsiegel übrig. Du hast keine Chance, sie alle zu finden.«
    Karvanak zuckte mit den Schultern. »Sollen sie doch kommen. Von mir aus in Scharen. Jassamin, Vanzir, tötet diese Narren. Ich gehe jetzt und überreiche Lord Schattenschwinge unser Geschenk.« Er polierte den Edelstein an seiner Brust und betrachtete ihn mit einem Glitzern in den Augen.
    »Ach, und Vanzir«, fügte Karvanak an den anderen Dämon gewandt hinzu, »dies ist deine letzte Chance. Wenn du es wie der vermasselst, schicke ich dich rüber zum Rasierer. Und du weißt ja, was der mit dir machen wird.«
    Damit schleuderte er mich dem Traumjäger entgegen und wandte sich dem Höhleneingang zu. Er war kaum zwei Schritte weit gekommen, als vom Eingang her Lärm erscholl. »Scheiße.« Binnen Sekunden hatte Karvanak sich verwandelt und glich nun Chase aufs Haar. Er rannte auf den Eingang zu.
    »Sie sind da drin, die Dämonen sind hier, und sie töten Camille!« Seine Stimme klang genauso wie Chases, und er verschwand durch den Felsspalt nach draußen.
    Ehe ich mich aufrappeln konnte, platzte Smoky herein, gefolgt von Delilah und Menolly. Morio erschien dicht hinter ihnen.
    »Das war nicht Chase, das war Karvanak unter einem Illusionszauber.« Ich schwankte, schaffte es aber, mich auf den Beinen zu halten. »Er hat das Siegel. Haltet ihn auf!«
    Smoky warf sich sofort herum und rannte hinaus, und Menolly, Feddrah-Dahns und Mistelzweig liefen ihm nach. Morio eilte an meine Seite, und dann entdeckte Delilah den echten Chase.
    »Chase!« Sie raste über den Kristallboden der Höhle.
    Ich drehte mich um und sah Chase, über und über
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