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Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13
Autoren: Yasmine Galenorn
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Wahl blieb. Blutige Krieger, blutige Schwerter, blutige Zeiten.
    Kein Wunder, dass es mir wie ein Traumurlaub vorkam, die Nächte draußen bei Smoky zu verbringen. Dort war ich sicher geborgen in einem Traum aus Rauch und Nebel, der aber auch Wirklichkeit war, der Zuflucht versprach.
    Trillians Bild stand mir ständig vor Augen, doch ich hatte nicht einmal mehr eine Träne übrig. Ich war leer geweint. Er war dort drüben und stand Goblins gegenüber; ich war hier und wartete auf Dämonen. Vielleicht hatte er sogar die bessere Überlebenschance. Machte er sich Sorgen um mich? Vermutlich, aber Trillian würde sich seiner Angst stellen und tun, was nötig war. Und ich ebenfalls. Ich würde ihn nicht enttäuschen. Ich würde dafür sorgen, dass er und mein Vater stolz auf mich sein konnten.
    Als ich die Schultern straffte, lenkte eine weitere Bewegung meine Aufmerksamkeit auf den Eingang. Der Duft von Jasmin und Orangen und Vanillezucker zog durch die Luft. Sie waren hier.
    Karvanak betrat die Höhle, gefolgt von Vanzir und Jassamin. Ich schluckte gegen den Kloß der Angst an, der mir den Hals hochstieg. Sie sahen menschlich aus, doch das war bloße Illusion. Sie waren erbarmungslose Killer, die nach dem Geistsiegel gierten, und es war meine Pflicht, dafür zu sorgen, dass sie es nicht bekamen.
    Ich reckte das Schwert. »Kommt nicht näher. Ihr seid hier nicht willkommen.
    Verschwindet von hier, und wir lassen euch am Leben.«
    Karvanak schnaubte verächtlich. Er legte allmählich seine menschliche Gestalt ab, wie eine Schlange, die sich häutete, und ich starrte nun den nackten Körper eines Mannes mit einem Tigerkopf an. Er kniff die Augen zusammen, bleckte die Zähne und fauchte mich an.
    »Wir haben dir genug Zeit gegeben«, sagte Jassamin. Die Dschinniya baute sich neben ihrem Herrn auf. »Du hast dich dafür entschieden, unsere Warnung zu ignorieren.«
    Vanzir erschien an seiner anderen Seite. »Gib uns jetzt das Siegel, und wir machen es dir leichter.« Irgendetwas in seiner Stimme - ein Zögern, ein Stocken - brachte mich dazu, ihn mit einem langen Blick zu mustern. Er fing meinen Blick auf und hielt ihn fest, wie auf dem Parkplatz, und ich hatte das Gefühl, dass er mir damit etwas sagen wollte. Doch ich war zu müde, um ihn zu verstehen.
    »Ihr wisst genau, dass ich es euch nicht geben kann. Ich werde nicht zulassen, dass ihr es bekommt. Schattenschwinge darf die Siegel nicht brechen.« Ich hielt ihnen stand, um uns möglichst viel Zeit zu verschaffen. Wenn ich die geringste Angst zeigte, würde es vorbei sein, ehe ich noch einmal Luft holen konnte.
    Der Raksäsa stieß ein Knurren aus und gab Jassamin einen Wink. Sie nickte und rückte vor. Sie trug einen hautengen Lack-Catsuit und weit über kniehohe Stiefel, und ich schwor mir: Wenn sie starb und ich das hier überlebte, würde ich ihr diesen Anzug ausziehen. Sie warf den Kopf zurück und lachte.
    »Dschinn gegen Mondhexe. Wie passend. Aber du siehst mir ziemlich schmuddelig und zerzaust aus. Müde, Süße?« Mit diesen Worten legte sie los und schleuderte mir einen Windstoß entgegen.
    Ich wappnete mich und versuchte, einen Schutzschild heraufzubeschwören. Der Luftstoß traf mich frontal, doch statt mich durch die Luft zu wirbeln und mir sämtliche Knochen zu brechen, teilte er sich wenige Augenblicke bevor er mich berühren konnte und fauchte zu beiden Seiten an mir vorüber.
    Was zum ... ?
    »Ich bin hier. Wir alle werden unser Möglichstes tun, um Euch zu schützen, obgleich wir Euch keine Kraft mehr für Eure Zauber geben können.«
    Der Herr der Winde! Die Elementare versuchten, mir zu helfen. Jassamin fuhr zurück und starrte mich verwundert an. Ich nutzte ihre Verwirrung, sprang sie an und hieb mit dem Schwert nach ihr. Das Silber ritzte ihre Haut, und sie heulte auf, als die Klinge bei der Berührung zischelte. Offenbar mochten Dschinniyas kein Silber. Jedenfalls diese hier.
    »Miststück«, fauchte sie und schlug mir mit dem Handrücken ins Gesicht. Dieser Schlag saß, und ich flog rückwärts und landete neben Feddrah-Dahns.
    Das Einhorn stimmte einen Singsang an, in einer Sprache, die ich nicht erkannte.
    Chase packte meine Hand und zog mich hoch. Kaum war ich wieder auf den Beinen, da griff Jassamin uns erneut an, und nun hatte sie einen rasiermesserscharfen Krummsäbel in der Hand. Sie ließ ihn durch die Luft sausen und verfehlte mich nur knapp, doch dafür fuhr die Klinge in Feddrah-Dahns' Schulter, ehe das Einhorn ausweichen konnte. Er
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