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Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei

Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei

Titel: Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei
Autoren: Fritz Leiber
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Legion.

Karten
Der Kontinent Nehwon

Die Stadt Lankhmar

Einführung
    Durch Zeit und fremde Dimensionen von uns getrennt, träumt die alte Welt Nehwon vor sich hin – jenes Zauberland mit seinen turmbewehrten Städten, seinen Schätzen und Schwertkämpfern. Das Zentrum bildet das Binnenmeer, das im Norden vom wilden Land der Acht Städte, im Osten von der Steppe mit ihren Mingol-Reiterstämmen und im Süden durch die Perle aller Länder, Lankhmar, begrenzt wird, Kornkammer Nehwons, mit seiner gleichnamigen Hauptstadt. Befestigt wie keine zweite Stadt, herrscht ein abenteuerliches Durcheinander von Dieben, Priestern, Zauberern und Händlern im Labyrinth der Gassen.
    In dieser Welt sind unsere Helden zu Hause – Fafhrd, geschmeidig, großgewachsen, dem Typ nach ein Barbar aus der Eisöde des hohen Nordens. Sein Freund, der Graue Mausling, ist dagegen klein und gedrungen, kleidet sich vornehm in mausgraues Leder und trägt eine Kapuze, die ein flaches dunkles Gesicht beschattet. Wie die Kämpfer, so auch die Waffen: Fafhrd bevorzugt ein Langschwert, der Mausling dagegen ein kurzes Rapier.
    Ihre Taten sind Legion; seit Jahren streifen sie in Nehwon herum und reisen auch in völlig unbekannte Lande, ihre Abenteuer werden an manchem Kamin erzählt.
    Und noch immer locken die Rätsel ihrer Welt ...

I. Die besten Diebe von Lankhmar
The Two Best Thieves In Lankhmar (1968)
    Durch die Straßen und Gassen der großen Stadt Lankhmar huschten die ersten Vorläufer der Nacht, deren sternenbesetzter schwarzer Mantel sich noch nicht völlig um ihre Gebäude geschlungen hatte – ein Mantel, auf dem noch die hellen, hochaufragenden Strahlen des Sonnenuntergangs nachwirkten.
    Die Drogen- und Alkoholhändler, die sich am Tage nicht auf den Straßen sehen lassen durften, hatten ihr Glöckchenläuten und ihre Lockrufe noch nicht aufgenommen. Die roten Laternen waren noch dunkel, und die Freudenmädchen ließen sich noch nicht blicken. Bravados, Gesetzlose, Erpresser, Spione, Zuhälter, Betrüger und die anderen Übeltäter der Stadt gähnten und rieben sich den Schlaf aus den Augen. Die meisten, die sich in der Nacht betätigen würden, waren noch beim Frühstück, während die Tagmenschen beim Abendessen saßen. Dies rief auf den Straßen eine Stille hervor, die der Nacht den Weg ebnete. Und mit Einbruch der Dunkelheit entstand an der Kreuzung der Silberstraße mit der Straße der Götter eine dunkle Stelle, an der sich die jüngeren Kräfte und die erfahrenen Fachleute der Diebeszunft zu treffen pflegten; auch die wenigen freischaffenden Diebe, die der Zunft zu widerstehen wagten, und die Handvoll aristokratischer Diebe trafen sich dort, zuweilen brillante Amateure, die von der Zunft geduldet wurden, weil ihre vornehme Herkunft dem sonst vielgeschmähten Stand doch etwas Ansehen verlieh.
    Dort, wo diese dunkle Kreuzung am dunkelsten war, an einer Mauer, an der niemand das Gespräch mithören konnte, kamen ein großer und ein etwas zu kurz geratener Dieb zusammen und begannen flüsternd zu beratschlagen.
     
    Fafhrd und der Graue Mausling hatten den Stardock bestiegen, einen hohen Gipfel im Hinterland der Eis-Öde – ein Abenteuer, von dem an anderer Stelle berichtet wird. Ihre Suche nach dem sagenhaften Schatz der Sterne – unsichtbare Juwelen, die in der Nacht funkelten – war erfolgreich gewesen, und sie hatten sich mit schwerer Last auf den Heimweg gemacht.
    Doch unterwegs war ein gewisser Unfriede zwischen den Freunden entstanden. Sie waren einfach zu lange zusammen gewesen – ein Gefühl, das sich in immer heftiger werdenden Streitigkeiten über die unsichtbaren Juwelen entlud. Sie wußten sich nicht zu einigen, wo sie sie absetzen sollten. Es war schließlich soweit gekommen, daß sie die Juwelen aufgeteilt hatten. In Lankhmar angekommen, waren sie auseinandergegangen, hatten sich getrennte Unterkünfte gesucht und auch getrennte Anstrengungen unternommen, einen Juwelier, Hehler, oder privaten Interessenten zu finden. Durch diese Trennung war ihre Freundschaft auf die Probe gestellt worden, ohne allerdings ihre gegenseitige Wertschätzung wirklich ins Wanken zu bringen.
     
    »Sei gegrüßt, mein Kleiner«, knurrte Fafhrd jetzt. »Du willst deinen Anteil also an Ogo den Blinden verkaufen oder ihm deine Schätze wenigstens zeigen – wenn man das bei einem Blinden überhaupt sagen kann.«
    »Woher weißt du das?« fragte der Mausling erregt.
    »Ist doch ganz klar«, erwiderte Fafhrd etwas herablassend. »Es geht darum, die
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