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Schwarzes Feuer: Die Herren der Unterwelt (German Edition)

Schwarzes Feuer: Die Herren der Unterwelt (German Edition)

Titel: Schwarzes Feuer: Die Herren der Unterwelt (German Edition)
Autoren: Gena Showalter
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über die Schultern. Noch immer sah sie ihn aus diesen glänzenden, wundervollen Augen an.
    Bevor sie in sein Leben getreten war, hatte er nichts als Eintönigkeit gekannt, war verloren gewesen in einer unwirtlichen, endlosen Wüste. Jeder Augenblick ohne sie war … nun, die Hölle gewesen.
    „Danke, mein geliebter Geryon. Aber selbst wenn die Mauer wieder aufgebaut werden könnte und die Dämonen irgendwie eingefangen; ich fürchte, den Göttern würde es nicht gelingen, sie hier zu halten.“ Sie seufzte. „Sie sind jetzt auf den Geschmack gekommen. Sie wissen, wie es ist, frei zu sein.“
    „Die Götter finden eine Lösung“, versicherte er ihr. „Das tun sie immer.“ Er streckte die Hände nach ihr aus, um sie an sich zu ziehen, doch seine Arme glitten einfach durch sie hindurch, und verwirrt runzelte er die Stirn. Seine vorherige Freude wurde von plötzlicher Niedergeschlagenheit überschattet. Sie zu berühren war eine Notwendigkeit; wie sollte er ohne ihre Wärme leben, ohne ihre Weichheit?
    Immer noch besser, darauf verzichten zu müssen, als auf sie .
    „Nun verstehst du“, sagte sie traurig. „Wir können niemals wieder zusammen sein. Nicht auf diese Weise.“
    „Das ist mir egal.“
    „Aber mir nicht.“ Ihre Augen begannen feucht zu glänzen. „Nach allem, was du durchgemacht hast, verdienst du mehr als das hier. So viel mehr.“
    „Ich will nur dich.“
    Sie fuhr fort, als hätte sie ihn nicht gehört.
    „Ich werde von hier fortgehen und allein auf der Erde umherstreifen.“ Entschlossen schüttelte sie den Kopf. Die Tränen stoben in feinen, durchsichtigen Tröpfchen durch die Luft. „Ich weiß, Göttern steht die Entscheidung frei, an welchem Ort sie sich nach ihrem Tod niederlassen möchten, aber ich verspüre kein Verlangen danach, in den Himmel zurückzugehen. Oder in der Hölle zu bleiben.“
    Während sie sprach, kam ihm ein Gedanke. Ein verrückter Gedanke, doch er tat ihn nicht ab, sondern klammerte sich daran wie an einen Strohhalm.
    Hast du wirklich vor, das zu tun?
    Er sah sie an, ihre Blicke trafen sich, und er beschloss: Ja, ich habe wirklich vor, das zu tun.
    „Als ich die Bindung mit dir eingegangen bin, Kadence, sollte sie für immer und ewig sein. Ich werde dich nicht aufgeben.“
    „Aber du wirst mich nie wieder berühren können. Du wirst niemals …“
    „Oh doch. Vertrau mir.“ Und mit diesen Worten rammte er sich seine tödlichen Krallen in die Brust.
    Er spürte, wie das Gift sich in seinem Inneren ausbreitete, ihn verätzte, sich durch seine Eingeweide fraß. Mit einem markerschütternden Schrei schwankte er, sank auf die Knie. Ihm wurde schwarz vor Augen.
    Er starb.
    Als der Schmerz nachließ, verschwand auch die Schwärze. Und dahinter war … nichts. Leere.
    Nein, nicht ganz. In der Ferne schimmerte ein Licht. Er lief darauf zu, schnaufend und keuchend, und es kam näher, näher, beinahe … Geschafft.
    Seine Lider flatterten. Er schlug sie auf und sah, dass sein Körper zu einem Haufen Asche geworden war. Doch sein Geist schwebte neben dem von Kadence. Ihr Mund stand offen, und mit weit aufgerissenen Augen starrte sie ihn an.
    So viele Male in den vergangenen Jahrhunderten hatte er daran gedacht, seinem Dasein ein Ende zu bereiten. Doch er hatte es nicht getan, hatte an seinem Leben festgehalten, so trist es auch sein mochte. Wegen Kadence. Um sie zu sehen, sich vorzustellen, wie er sie im Arm hielt, und darauf zu hoffen, dass sich dieser Wunsch irgendwann einmal erfüllen würde.
    Und das hatte er getan. Aus dem Traum war Realität geworden.
    „Du bist … Geryon … du bist …“
    Er blickte an sich hinunter. Alles an ihm war wie vorher. Klauen, Fell, Hufe.
    „Bist du enttäuscht?“
    „Wie bitte? Ich könnte nicht glücklicher sein! Ich liebe dich genau so, wie du bist, und würde dich niemals anders haben wollen. Aber du hättest dein Leben nicht für mich aufgeben dürfen“, sprudelte es unter Tränen aus ihr hervor – begleitet von einem breiten Lächeln, das sie nicht unterdrücken konnte.
    „Jetzt bin ich wirklich frei“, sagte er. „Ich kann mit dir zusammen sein. Und ich würde es jederzeit wieder tun.“ Er legte die Arme um sie und drückte sie fest an sich. Endlich. Endlich konnte er sie wieder fühlen. Sie war nicht so warm wie vorher, ihnen beiden haftete nun eine vage Kühle an, doch mit dieser unwesentlichen Veränderung kam er zurecht. Hauptsache, er spürte sie. Seine Kadence.
    „Ich liebe dich so sehr“, sagte sie und
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