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Schwarzer Rauch

Schwarzer Rauch

Titel: Schwarzer Rauch
Autoren: Stefanie Hasse
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geheimnisvollen Erwachsenen wahnsinnig unheimlich.« Sina nahm meine Hand und drückte sie. »Was hat man dir alles erzählt, nachdem du dazu gestoßen bist? «
    »Nicht sonderlich viel.« Ich schaute griesgrämig in Maltes Richtung. »Nur, was wir sind und eine kurze Geschichtsstunde darüber. Was hat man dir erzählt?«
    »Heute wird die Wiedergeburt stattfinden. So nennen sie das Aufnahmeritual für die Kinder des Mondes. Bei der Zeremonie werden wir unsere Kräfte erhalten, besondere Fähigkeiten, die wir im Laufe unserer Ausbildung vertiefen und trainieren. Mir wurde aber auch nur kurz erklärt, welche Art von Kräften man unterscheidet. Es gibt welche, die können sich schnell wie der Blitz bewegen, andere können das Wasser beherrschen. Es gibt zahlreiche verschiedene Fähigkeiten und bei jedem Menschen treten sie in anderer Form auf. Also müssen wir uns wohl überraschen lassen.«
    »Mir scheint, du hattest mit Lorena etwas mehr Glück mit dem Fragen-Beantworten und Erklärungen-Bekommen.« Ich konnte mir ein Seufzen nicht verkneifen.
    Sina schaute mich an, als könnte auch sie meine Gedanken lesen. »Sobald geprüft wurde, welche Gabe wir erhalten haben, bekommen wir unsere Ausbilder zugewiesen. Der Ausbilder sollte dasselbe Talent wie der Schützling haben. Also wenn du nicht gerade so schnell rennen kannst wie ein Pfeil, bist du Malte los.«
    Wir waren während unseres Gespräches etwas langsam geworden und hatten Malte und Lorena aus den Augen verloren.
    Ich sah mich suchend um, bis ich Lorena zwischen einer ankommenden Gruppe Menschen erkannte. Sie deutete uns mit einem Winken an, ihr zu folgen. Sie ging erstaunlich schnell für das Kleid und die hohen Schuhe und wir hatten Mühe, mit ihr Schritt zu halten.
    Lorena durchquerte die Parkanlage und steuerte das Zentrum an. Mittlerweile waren hier noch mehr Menschen versammelt. Alle trugen entweder weiße oder schwarze Kleidung. Weiß dominierte, was mich sofort an Filme von Partys in Miami erinnerte. Es sah fantastisch aus.
    Ich warf einen Blick auf Sina. Auch sie trug ein weißes Kleid. Dann sah ich an mir hinab. Aus irgendeinem Gefühl heraus hatte ich mich heute ebenfalls für einen weißen Vintage-Rock und eine passende weiße Bluse entschieden. Was für ein Zufall. Oder hatte es irgendwas mit dieser Gedankengeschichte und den eingepflanzten Erinnerungen zu tun?
    Wir gingen an ein paar Männern in weißen Anzügen vorbei und traten direkt auf den Platz rund um die Mondskulptur. Aus der Nähe sah sie noch besser aus, was ich mir eigentlich gar nicht mehr vorstellen konnte. Ich war wie verzaubert von dieser atemberaubenden Ausdruckskraft und der Magie, die sie ausstrahlte.
    Nun versammelten sich alle auf dem weißen Platz und reihten sich in einem Kreis um den Mond. Ich erkannte, dass außer Sina und mir noch zwei Jungs unter den vielen Erwachsenen waren. Ich versuchte, mich zu erinnern, ob ich einen von ihnen kannte, konnte aber kein Anzeichen hierfür entdecken. Nur die Anspannung und die Neugier, die von ihnen ausging, kamen mir bekannt vor. Genauso fühlte ich mich auch. Die beiden waren demnach ebenfalls Neulinge und wie meine beste Freundin und ich voller Erwartung auf das, was kommen mochte.
    Eine etwas ältere Dame trat aus dem Kreis heraus und positionierte sich neben dem Mond. »Älter« war wohl der falsche Ausdruck. Sie sah ebenso jung aus wie Lorena oder auch Malte, hatte aber dieses besondere Etwas. Sie strahlte Weisheit aus. Und auch Macht. Wenn sie einen Raum betrat, konnten alle nur ehrfürchtig hinter ihr her starren und die meisten würden sicherlich alles für sie tun, obwohl sie sie nicht kannten. Sie trug ein schulterfreies, knöchellanges weißes Kleid im Empire-Stil. Ein silberfarbener Gürtel verlief knapp unter ihrer Brust und raffte das Kleid zusammen, damit es in weichen Wellen wieder nach unten fallen konnte. Ihre dunkelblonden Haare waren ebenso hochgesteckt wie die von Lorena, jedoch zusätzlich mit weißen Perlen geschmückt. Sie sah aus wie eine Braut.
    »Seid gegrüßt, Kinder des Mondes. Wir haben uns heute hier zusammen gefunden, um neue Mitglieder in unsere Gemeinschaft aufzunehmen. Für die vier Neulinge unter euch: mein Name ist Selena.« Sie sah uns Vieren nacheinander in die Augen.
    »Die Leiterin einer jeden Mondstätte und somit unsere Anführerin wählt beinahe immer den Namen Selena«, flüsterte mir Malte von hinten ins Ohr.
    »Im alten Griechenland trug ich den Beinamen Göttin des Mondes «, sprach Selena
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