Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarzer Rauch

Schwarzer Rauch

Titel: Schwarzer Rauch
Autoren: Stefanie Hasse
Vom Netzwerk:
Darian, »gefährlich werden könnte. Darüber bin ich mehr als glücklich.« Dann holte sie tief Luft und mit einem »ich gebe dann mal den anderen Bescheid« schneite sie aus dem Raum.
    Wir anderen sahen uns nur an und zuckten beinahe synchron mit den Schultern.

Bestimmung
     
    Aurelia
     
    Ich hatte große Mühe damit, das, was ich gesehen hatte, zu verbergen. Insbesondere vor Victoria. Sie konnte mit einer Leichtigkeit meine Barrieren durchbrechen.
    Um zu vermeiden, dass sie selbst ihre prophetische Gabe nutzen würde, erzählte ich ihr, dass die Gefahr gebannt wäre. Darians Erklärung zu den Vorfällen kam mir da gerade recht. Ich platzte also mitten in das Gespräch der drei jungen Leute und versuchte, weitere Überlegungen zu unterbinden.
    Sie wussten nicht, dass ich bereits mit Elrics Familie gesprochen hatte oder dass sie meine Meinung nicht teilten. Die Elfen unter ihnen, die Krieger, waren der festen Überzeugung, dass es nun genau der richtige Zeitpunkt wäre, einen Schlag gegen diesen mächtigen Zirkel und das Urböse, das ihn anführte, zu wagen.
    Sie ignorierten die Warnungen, die ich aussprach. Ich hatte gesehen, wie viele von ihnen diesen Angriff mit ihrem Leben bezahlen würden.
    Ich war egoistisch. Indirekt. Schließlich wollte ich nicht, dass eine der Hauptpersonen in diesem Jahrhundertkampf bei diesem persönlichen Kreuzzug der Familie umkam.
    Zu viele unterschiedliche Visionen hatte ich bereits von seinem Tod. Und diese Person war wichtiger für die Zukunft als der gesamte Stammbaum von Elric.
    Er war ein Teil von Victoria, der Auserwählten, von der mir Sofia schon kurz nach meiner Wiedergeburt erzählt hatte. Meine Schülerin, die die Kinder des Mondes in eine neue Ära führen sollte.
    Mein Schützling, für den ich eines Tages mein Leben lassen würde.

Die Zukunft
     
    Aurelia verbarg etwas vor mir. Ich konnte es spüren. Aber ich war zu glücklich darüber, dass wir Sina retten konnten, um länger darüber zu grübeln.
    Der Kampf würde nicht stattfinden. Ich würde Darian nicht verlieren und nicht zu einem tödlichen Racheengel ohne Gewissen mutieren. Das Grimoire musste nicht mehr bewacht werden, Darians Vater war gezwungen, sich eine neue Seherin zu besorgen.
    Nun saßen wir hier alle zusammen. Eine Ansammlung der außergewöhnlichsten Talente, die die Gemeinschaft zu bieten hatte:
    Darian von Steinbach, Sohn eines Hexenmeisters, Teil der schwarzen Magie, dem unser Gott persönlich verziehen hatte und der die unglaubliche Gabe besaß, die alten Mächte zu rufen.
    Sina Wagner, meine beste Freundin seit Kindertagen, die jetzt so reine Gedanken wie die eines Säuglings besaß und noch vor ihrem Ruf zur Fee vereidigt worden war.
    Dann noch meine Person. Telepathin, Prophetin, zukünftige Weiße und Trägerin des Wissens des Grimoire Lunaris . Nicht zu vergessen meine Unterhaltung mit Diana.
    Unser Gott hatte etwas mit uns vor, das wusste ich, spürte es in jeder Ader meines Körpers. Doch für den Moment genoss ich einfach das Beisammensein mit meinem Freund und meiner besten Freundin.
    Die Zeit dehnte sich ins Unendliche, bis ich das Gefühl hatte, dass sich die Umgebung veränderte. Der Raum um uns wurde immer transparenter, meine Freundin wurde leiser und leiser, bis ich sie kaum mehr hören konnte.
    Darian, der direkt neben mir saß, drückte mir einen Kuss auf die Lippen, den ich nur zu gern erwiderte. Doch mit einem Male hing der Kuss in der Luft.
    Darian war verschwunden.
    Und mit ihm alles andere.

Epilog
     
    Verwirrt sehe ich mich um. Ich stehe in einem Garten, in meinem Garten, bin um Jahre gealtert und umgeben von rotem Licht.
    Eine süße Stimme dringt zu mir, noch ehe ich den blutroten Mond am Himmel erblicke: »Willkommen zurück, Tochter des Mondes!« Das frohe Lachen von Dianas Stimme bleibt mir noch lange im Ohr.
    Eine Bewegung neben mir holt mich wieder in die Realität zurück.
    »Bringen meine Küsse dich nun schon zur Ohnmacht?«, grinst mich Alex an.
    Alex ...
    Wo ist Darian?
    Ich sehe mich beinahe panisch um. Dann ziehen Bilder der letzten Wochen durch meinen Kopf. Ich hatte Träume. Wachte immer wieder schweißgebadet auf. Träumte von Darian. Betrachtete den Blutmond.
    Ich sehe nach oben. Die Mondfinsternis beginnt sich gerade zu lösen. Als ich zur Seite schaue, steht Alex immer noch mit einem fragenden Blick neben mir.
    Hat er tatsächlich von alldem nichts mitbekommen? Von der prickelnden Atmosphäre des Blutmondes, der mich mit seinem Segen getränkt hat, der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher