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Schwarzer Mond: Roman

Schwarzer Mond: Roman

Titel: Schwarzer Mond: Roman
Autoren: Dean R. Koontz
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damals nicht genau, was in mir war. Vermutlich hätte es einige Zeit gedauert, bis ich es begriffen und gelernt hätte, mit der Kraft richtig umzugehen. Aber bevor ich eine Chance dazu hatte, wurden wir gefangengenommen.«
    »Noch am Leben ...«, murmelte Bennell überwältigt. »Nun ja, der Zustand der acht Körper ... zwei waren buchstäblich zu Staub zerfallen ... zwei weitere waren sehr stark verwest ... offensichtlich weil ihre Behälter nach ihrem Tod zugefallen waren. Vier waren in viel besserem Zustand ... zwei davon schienen völlig unversehrt zu sein. Aber wir dachten nicht einmal im Traum daran, dass ...«
    »Ja«, sagte Dom, der sich jetzt deutlicher erinnerte. »Sie lebten kaum noch, aber sie hielten durch, um ihre Gabe weiterreichen zu können. Ich dachte natürlich, man würde mich befragen, mir eine Chance geben zu erzählen, was mir im Schiff widerfahren war. Aber die Regierung war so übereifrig bemüht, die menschliche Gesellschaft vor dem Schock dieses Ereignisses zu bewahren, sie hatte solche Angst vor dem Unbekannten ... Ich hatte nie die Gelegenheit, etwas zu erzählen.«
    »Bald werden wir es der Welt mitteilen können«, erklärte Bennell.
    »Und die Welt verändern können!« fügte Brendan hinzu.
    Ginger blickte in die Gesichter der Tranquility-Familie, betrachtete Parker und Bennell und spürte deutlich das enge Band, das bald alle Männer und Frauen miteinander verknüpfen würde; eine unglaubliche Nähe, die aus ihrem plötzlichen gemeinsamen Aufstieg auf der Evolutionsleiter in Richtung einer besseren Welt resultieren würde. Die Menschen würden sich nicht mehr fremd sein, nirgendwo auf der Erde. Bisher hatte die Menschheit immer in Finsternis gelebt, und jetzt stand sie an der Schwelle einer Morgendämmerung. Ginger blickte auf ihre kleinen Hände hinab, die Hände einer Chirurgin, und sie dachte an das jahrelange angestrengte Studium, dem sie sich mit solcher Hingabe gewidmet hatte, in der Hoffnung, Menschenleben retten zu können. Und jetzt würde diese ganze Ausbildung vielleicht überflüssig gewesen sein. Aber das machte ihr nichts aus. Die Aussicht auf eine Welt, die Medizin oder Chirurgie nicht brauchte, erfüllte sie mit Freude.
    Sie würde Dom bitten, die Gabe an sie weiterzugeben, und bald würde sie imstande sein, allein durch die Berührung zu heilen. Was aber noch wichtiger war - nur durch ihre Berührung würde sie die Heilkraft anderen weitergeben können. Die menschliche Lebensspanne würde sich über Nacht dramatisch verlängern - auf dreihundert, vierhundert, sogar fünfhundert Jahre. Abgesehen von Unfällen, würde der Tod in weite Ferne gebannt sein. Die Annas und Jacobs auf dieser Welt würden nicht mehr ihren Kindern entrissen werden, die sie brauchten und liebten. Ehemänner würden nicht mehr trauernd an den Totenbetten ihrer jungen Frauen sitzen müssen. Nie mehr, Baruch ha-Shem , nie mehr.

    *   *   *   *   *   *   *
        E   N   D   E

epub-Version Dezember 2012 erstellt von einem Schalke-Fan, Glück auf!
    Grüße an SPIEGELBEST und die Hörspiel-Scene
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