Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarzer Mond: Roman

Schwarzer Mond: Roman

Titel: Schwarzer Mond: Roman
Autoren: Dean R. Koontz
Vom Netzwerk:
Wasser einschlagen, nachdem die Meere 70% der Erdoberfläche bedeckten. In diesem Fall würde nur geringer Schaden entstehen, es sei denn, er schlüge dicht am Ufer ein und löste eine Flutwelle aus, die einen Hafen verwüsten könnte. Schlimmstenfalls könnte er aber auch in einer dicht besiedelten Wohngegend einschlagen.
    »Stellen Sie sich nur einmal einen Klumpen aus Nickel und Eisen von der Größe eines Busses vor, der mit einer Geschwindigkeit von dreitausend Stundenkilometern im Herzen von Manhattan einschlägt!« sagte Miles. »Diese entsetzliche Vorstellung brachte uns dazu, über Maßnahmen zu seiner Vernichtung oder Ablenkung nachzudenken.«
    Knapp sechs Monate zuvor waren die ersten Satelliten des nationalen SDI-Projekts unter strengster Geheimhaltung gestartet und auf ihre Umlaufbahnen gebracht worden. Allerdings waren es erst weniger als 10% des insgesamt vorgesehenen Systems, und im Falle eines Atomkrieges hätten sie noch nicht viel ausrichten können. Aber dank der weitblickenden Planer verfügte jeder dieser Satelliten über große Manövrierfähigkeit, die es ihm erlaubte, seine Waffen auch nach außen zu richten und dann als Schutz vor einer Bedrohung wie diesem herabsausenden Stück Abfall aus dem All zu dienen. Eine in letzter Zeit aufgestellte Theorie besagte, dass die Dinosaurier von einschlagenden Kometen oder Asteroiden ausgerottet worden waren, und kluge Planer hielten es deshalb für vernünftig, das SDI-Projekt nicht nur zur Vernichtung sowjetischer Raketengeschosse, sondern auch zur Vernichtung von Gesteinsbrocken aus dem Universum einzusetzen. Deshalb wurde die Position eines dieser Satelliten geändert, während der angebliche Meteorit sich der Erde näherte, und es wurde beschlossen, alle Abwehrraketen des Satelliten auf den Eindringling abzufeuern. Obwohl keines der Geschosse mit nuklearen Sprengköpfen versehen war, wurde doch angenommen, dass die kombinierten konventionellen Sprengköpfe genügen würden, um den Meteoriten in so viele kleine Teile zu spalten, dass diese beim Aufprall auf die Erde keinen Schaden mehr anrichten konnten.
    »Und dann«, berichtete Miles, »wenige Stunden vor dem geplanten Angriff auf den Eindringling, deutete eine Analyse der letzten Fotos auf eine auffallend symmetrische Form hin. Und spektographische Abtastungen, die der Satellit durchführte, bestätigten, dass es etwas viel Außergewöhnlicheres als ein Meteorit sein könnte.«
    Er war beim Reden zwischen den Zeugen auf und ab gegangen, und nun legte er eine Hand auf das Raumschiff, das ihn sogar nach über achtzehn Monaten intensiver Arbeit immer von neuem mit ehrfürchtigem Staunen erfüllte.
    »Alle zehn Minuten wurden neue Fotos angefordert. In der darauffolgenden Stunde wurden die Umrisse immer deutlicher erkennbar, bis die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um ein Raumschiff handelte, so groß war, dass niemand mehr seine Vernichtung riskieren wollte. Wir hatten die Sowjets über das Flugobjekt und unsere Absicht, es zu zerstören, nicht informiert, um ihnen keine Aufschlüsse über den Stand unserer SDIForschung zu geben. Und nun begannen wir, die Radarsysteme der Sowjets in der oberen Atmosphäre auf jede nur erdenkliche Weise zu stören, damit sie das sich nähernde Raumschiff nicht ausmachen konnten. Zuerst glaubten wir, es würde auf eine Umlaufbahn um die Erde abschwenken. Erst sehr spät erkannten wir dann, dass es direkt auf die Erde zuflog, genau wie ein Meteorit es getan hätte: allerdings wurde es offensichtlich gesteuert. Unsere Abwehrcomputer meldeten uns mit einem Zeitvorsprung von achtunddreißig Minuten, dass es hier im Elko County landen würde.«
    »Diese Zeitspanne reichte gerade noch aus, um die I-80 zu sperren«, konstatierte Ernie Block, »und um Falkirk und seine DERO-Männer herbeizurufen, wo auch immer sie sich damals aufgehalten haben mögen.«
    »In Idaho«, sagte Miles. »Sie führten Übungsmanöver im Süden Idahos durch, waren also zum Glück ganz in der Nähe. Oder auch unglückseligerweise -das hängt vom jeweiligen Standpunkt ab.«
    »Ihren Standpunkt kenne ich natürlich, Dr. Bennell«, sagte Leland Falkirk, der soeben eingetreten war.
    Die Magnum drückte gegen Mile's Magen, aber sie erschien ihm plötzlich so nutzlos wie ein Blasrohr.
    Als Ginger Colonel Falkirk zum erstenmal zu Gesicht bekam, war sie erstaunt darüber, wie wenig Ähnlichkeit er mit dem Zeitungsfoto hatte. Er sah wesentlich besser und imposanter aus als im >Sentinel< -und irgendwie noch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher