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Schwarze Sonne

Schwarze Sonne

Titel: Schwarze Sonne
Autoren: Marco Sonnleitner
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niedrigen Leitplanke eingefasst, hinter der offenbar ein Abhang lag. Jedenfalls standen dort vorne keine Bäume am Fahrbahnrand. Nur der blanke Himmel war zu sehen. Und am Eingang der Kurve stand ein Schild: Haarnadelkurve!
    »Gott steh uns bei!« Mrs Hopkins schloss die Augen.

Schwarz und Weiß
    Der Taxifahrer stieg aus und kam auf sie zu. Bob brauchte noch einen kleinen Moment, dann öffnete auch er die Tür. Aber aussteigen konnte er nicht. Seine zittrigen Beine hätten ihn nicht getragen.
    »Ist alles klar bei euch?« Der Mann, ein südländisch aussehender Typ mit einem struppigen Schnurrbart und pechschwarzen Haaren, steckte seinen Kopf in den Wagen und sah sie besorgt an.
    »Ja«, keuchte Justus, »ja. Vielen Dank!«
    »Danke!«, brachte auch Peter hervor.
    »Mam?«
    »Ich … ich danke Ihnen vielmals«, wisperte Mrs Hopkins. »Mir geht es gut, ja.«
    »Und Ihr Wagen?« Bob nickte nach vorne. »Wie geht es dem?«
    Der Taxifahrer schaute auf das Heck seines Autos. Wie festgeklebt stand der Käfer direkt dahinter. »Na ja, ein paar Beulen und Kratzer wird’s schon gegeben haben. Aber die Kiste ist ohnehin uralt. Das fällt kaum auf.« Er zeigte auf die Haarnadelkurve, die wenige Meter vor seinem Fahrzeug begann. »Das war knapp, oder?«
    »Ohne Sie und Ihren heldenmutigen Einsatz lägen wir jetzt wohl irgendwo da unten.« Justus deutete vage nach vorne. So genau wollte er gar nicht hinsehen.
    »Was ist denn mit eurer Kutsche los? Die Bremsen?«
    Bob nickte abermals. »Vorhin funktionierten sie noch einwandfrei. Aber auf einmal ging nichts mehr.«
    Der Taxifahrer ging um die Tür herum, kniete sich hin und sah unter den Wagen. Plötzlich stieß er einen leisen Pfiff aus. »Das wundert mich nicht«, sagte er und stand wieder auf. »Die Bremsleitungen sind glatt durchgeschnitten. Da mag euch wohl jemand nicht besonders.«
    Justus’ Blick verriet, dass er sich so etwas Ähnliches schon gedacht hatte. »Und ich kann mir auch denken, wer dafür verantwortlich ist«, sagte er mit einem grimmigen Unterton.
    Peter und Bob nickten ihm zu. Auch ihnen war völlig klar, wem sie das zu verdanken hatten.
    Der Taxifahrer deutete mit dem Daumen auf seinen Wagen. »Soll ich euch irgendwo hinbringen? Mit eurer Mühle war’s das ja wohl erst mal. Ich kann euch ja nicht mal abschleppen ohne Bremsen.«
    »Das wäre sehr nett«, erwiderte Justus. »Wir müssten dringend zum Police Department von Rocky Beach.«
    »Gute Idee. Steigt ein.« Mit einer einladenden Geste wies der Taxifahrer auf sein Auto. »Legt aber vorher noch ein paar Hölzer oder Steine vor die Räder, damit euch das gute Stück nicht doch noch flöten geht. Und einen Zettel für die Polizei hinter die Windschutzscheibe. Ich bin übrigens Julio.«
    Ein paar Minuten später machten sie sich auf den Weg nach Rocky Beach. Mrs Hopkins war fürs Erste nicht in der Lage, irgendetwas zu sagen. Sie schaute nur schweigend aus dem Fenster, atmete flach und hielt sich verkrampft am Sitz fest. Der Schock saß ihr immer noch tief in den Gliedern. Die drei ??? und Julio ließen sie daher weitgehend in Ruhe und unterhielten sich über Autos, das Wetter und sonstige Belanglosigkeiten. Einmal hielten sie kurz an und kauften der alten Dame an einer Tankstelle eine Flasche Mineralwasser.
    Doch in den drei Jungen brodelte die Ungeduld und sie konnten es kaum erwarten, in Rocky Beach anzukommen. Die Zeit drängte, die Geheimnisse mussten gelüftet werden, wenn sie dem Schurken noch das Handwerk legen wollten.
    Justus informierte Cotta schon einmal per Handy, dass sie gleich bei ihm wären und dass sie ihm Wichtiges mitzuteilen hätten. Als Julio sie schließlich vor dem Police Department absetzte, verabschiedeten sich alle von ihm und bedankten sich noch einmal aufs Herzlichste für ihre Rettung. Dann liefen sie auf das Polizeigebäude zu.
    Cotta war in seinem Büro. Als die drei ??? und Mrs Hopkins eintraten, stand er gerade vor seinem Humphrey-Bogart-Poster und schlürfte aus einer Kaffeetasse.
    »Inspektor.« Justus nickte ihm zu und auch Peter und Bob begrüßten ihn. »Das ist Mrs Hopkins.« Er wies auf die alte Dame, und Peter schob ihr einen Stuhl vor den Schreibtisch.
    »Mrs Hopkins. Jungs.« Cotta grüßte zurück, stellte seine Tasse ab und setzte sich. »Was kann ich für euch tun?«
    Die drei Detektive erzählten Cotta, warum sie zu Mrs Hopkins gefahren waren und was sich danach zugetragen hatte. Erst hörte der Polizist nur mit einem halben Ohr zu, doch dann änderte sich
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