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Schwarze Sonne Afrika

Titel: Schwarze Sonne Afrika
Autoren: Leo Frobenius
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eine gerade oder ungerade ist. Wenn die linke Hand eine ungerade Zahl faßt, so werden zwei senkrechte Striche gezogen. War die Zahl eine gerade, so ergibt sich ein einzelner Strich, der mit dem Finger der rechten Hand auf dem Brett ausgeführt wird. Viermal wird geworfen und die Zeichen untereinander geschrieben. Die so entstehende Figur aus vier Zeichen wird als »Medji« oder »Paar« bezeichnet. Achtmal wird dieses Verfahren wiederholt, und zwar werden immer zwei Medji nebeneinander, also viermal zwei untereinander, gezeichnet. Die niedergeschriebenen Zahlen sind die Odus, die dem Tagesorakel vorstehen. Abgelesen wird das auf dem Brett in das Mehl gemalte Bild von rechts nach links. Jedes der Medji repräsentiert ein Odu, dieses wiederum besteht aus 16 Odus, von denen jedes aus weiteren 16 Odus zusammengesetzt ist. 16 x 16 x 16, also 4096 verschiedene Odus sind es insgesamt, und jedem werden bestimmte Weisheitssprüche zugeordnet. Die Odus sind die eigentlichen geistigen Faktoren in dem Orakel der Yoruba.
    Der Priester, der das Orakel liest, wendet sich stets mit dem Gesicht nach Osten und legt das Brett immer in derselben Weise vor sich auf den Boden. Auf jedem Brett ist ein Antlitz dargestellt, auf das der betende Priester schaut, so daß er es zwischen sich und der Sonne hat. Dieses Antlitz heißt Edschu-ogbe; es entspricht genau dem Odu Nr. 1.
Übersicht der West- und Mittelafrikanischen Staaten
    Äquatorial-Guinea , frühere Kolonie Spanisch-Guinea, unabhängig seit 1968; ca. 350 000 Einwohner, davon 240 000Fang (Bantu), 30 000 Bubi; Hauptstadt Malabo (40 000 Einw.)
    Benin , früheres Königreich Dahome (seit 1774) mit Hauptstadt Abomey, ab 1898 französische Kolonie, unabhängig seit 1960; ca. 3,4 Mio Einwohner, davon 450 000 Fon und Adia, 160 000 Yoruba; Hauptstadt Porto Novo (100 000 Einw.)
    Elfenbeinküste , frühere französische Kolonie (seit 1893) und Teil der Föderation Französisch-Westafrika, unabhängig seit 1960; ca. 7,5 Mio Einwohner, davon 1,2 Mio Akan, 800 000 Kru, 700 000 Malinke, 500 000 Mande; Hauptstadt Abidjan (380 000 Einw.)
    Gabun , ab 1888 zum »Congo Francais« gehörig, ab 1910 Teil der Förderation Französisch-Äquatorialafrika, unabhängig seit 1961, ca. 600 000 Einwohner, davon 120 000 Fang (Bantu); Hauptstadt Libreville (250 000 Einw.)
    Gambia , frühere britische Kolonie Senegambia (1695-1783, zus. mit Senegal), ab 1888 brit. Kronkolonie, unabhängig seit 1965; ca. 550 000 Einwohner, davon 220 000 Mandingo, 75 000 Fulbe, 68 000 Wolof; Hauptstadt Banjul (50 000 Einw.)
    Ghana , frühere britische Kolonie Goldküste (Süd-Ghana mit Accra ab 1874, Aschanti und Nordregion ab 1896); als erstes schwarzafrikanisches Land unabhängig, seit 1957; der Name Ghana wurde von dem alten Reich Gana (700-1200 n. Chr.), das nie bis zur Goldküste reichte, entlehnt; ca. 11 Mio Einwohner, davon 5 Mio Akan, 1,4 Mio Ewe; Hauptstadt Accra (700 000 Einw.)
    Guinea , frühere französische Kolonie (seit 1850) und Teil der Föderation Französisch-Westafrika, unabhängig seit 1958; ca. 4,5 Mio Einwohner, davon 1,2 Mio Fulbe, 650 000 Malinke; Hauptstadt Conakry (200 000 Einw.)
    Guinea-Basso und Kap Verdische Inseln , portugiesische Kolonie seit Ende des 15. Jahrhs., de jure ab 1885, unabhängig seit 1973 (Guinea-Bissao) und 1975 (Republik Cabo Verde); ca. 530 000 bzw. 300 000 Einw., davon auf G-B. 160 000 Balante, 100 000 Fulbe; Hauptort Bissao (75 000 Einw.), kl. Hauptstadt Boé
    Kamerun , seit 1884 unter deutschem Protektorat, nach dem Ersten Weltkrieg zu 80% französisch, 20% britisch (West-Kamerun), unabhängig seit 1961; ca. 6,5 Mio Einwohner, meist Bantu-Gruppen; Hauptstadt Jaunde (180 000 Einw.)
    Kongo , seit 1880 unter französischem Protektorat, ab 1910 unter der Bez. »Mittelkongo« Teil der Föderation Französisch-Äquatorialafrika, unabhängig seit 1960 (»Kongo-Brazzaville«); ca. 1,4 Mio Einwohner, meist Bantu-Gruppen; Hauptstadt Brazzaville (170 000 Einw.)
    Liberia , erhielt 1847 als »Commonwealth of Liberia« die Unabhängigkeit, ausgestattet mit einer den USA gleichenden Verfassung; ca. 1,75 Mio Einwohner, davon 350 000 Kpelle, 260 000Bassa; Hauptstadt Monrovia (100 000 Einw.)
    Mali , seit 1892 französische Kolonie(»Sudan«), ab 1960 zusammen mit Senegal als Mali-Föderation unabhängig; der Name Mali wurde gewählt, um den Bezug zur eigenen Geschichte (Königreich Mali 1200-1500 n. Chr.) herzustellen; ca. 5,8 Mio Einwohner, davon 1,7 Mio Bambara,
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