Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarze Schilde

Schwarze Schilde

Titel: Schwarze Schilde
Autoren: John Maddox Roberts
Vom Netzwerk:
stehen bereit, und ich weiß, wo sich alle Maschinen und notwendigen Geräte befinden.«
    »Hervorragend. Haels Armee wird in Kürze hier sein. Bereite die Mauern und Tore auf eine Belagerung vor.«
    »Wie mein König befiehlt«, sagte Kousla. »Hoheit, ich weiß“ dass ihr alles Holz für den Bau der Schiffe braucht, aber ich glaube, wir müssen Schilde aus starken Holzplatten auf den Wehrgängen errichten. Die Männer, die dort oben stehen, müssen vor den Pfeilen geschützt werden, von denen Ihr eben gesprochen habt.«
    »Eine gute Idee«, erklärte der König. »Nimm dir alle Arbeiter, die du brauchst, und brecht Häuser und Tempel ab. Wenn das Holz nicht ausreicht, könnt ihr zu den Werften gehen.«
    »Mein König«, meldete sich ein überheblich aussehender Krieger zu Wort, »Ihr könnt doch nicht wollen, dass wir in einer Stadt hocken, während draußen Soldaten stehen, die uns das Leben schwermachen.«
    Diesmal kam das Lachen des Königs von Herzen. »Nein, das habe ich nicht vor. Eines ist gewiss: Berittene Bogenschützen sind beim Angriff auf eine Festung nutzlos. Wir werden die Wehrgänge mit Nevanern bemannen, die uns dienen. Sie kennen diese Art der Kriegführung. Das Verbarrikadieren der Stadt gibt mir nur einfach mehr Zeit.«
    Der König lehnte sich auf dem Sofa zurück und nahm Larissas Hand. Sie hatte ihre schlechte Stimmung überwunden und lächelte ihn an. »Häuptlinge, als wir hierherkamen, waren wir unwissend. Wir ahnten nichts vom Reichtum des Festlandes, von den vielen Menschen und Königreichen, die nur darauf warten, von uns erobert zu werden. Diese kleine Stadt ist recht nett, aber es gibt viel, viel mehr. Wir sind nicht wie die Könige dieses Landes, die immer an einem Fleck leben, dem Land einen Namen geben und seine Grenzen als bindend betrachten. Alles Land gehört uns, und es ist unser Recht, dorthin zu ziehen, wohin wir wollen, und uns zu nehmen, was wir wollen: Götter und Gebäude, Sklaven und Vieh!« Lauter Beifall ertönte, und die Krieger wurden wieder einmal von der Macht seiner Worte mitgerissen, auch wenn ihnen die Bedeutung nicht ganz klar war.
    »Geht jetzt!« befahl Gasam. »Bereitet euch auf die Belagerung vor, auch wenn es keine Kampfart ist, mit der ihr Krieger euch beschäftigen solltet. Ich bin euer König, und ich werde euch anführen, die Welt zu erobern!«
    Nachdem sie gegangen waren, dachte der König lange Zeit nach. Larissa streichelte seinen Rücken, und Shazad dachte an die bevorstehende Belagerung. Jetzt bereute sie ihre früheren Fluchtversuche. Mit der nevanischen Armee vor den Mauern der Stadt wäre ihre Chance zu entkommen ungleich größer, aber nun war sie beständig mehrfach angekettet. Wie sollte sie diesmal die Flucht wagen?
    »Was hast du vor, mein Gebieter?« erkundigte sich Larissa.
    »Wir müssen mehr über diese Tiere herausfinden.« Er wandte sich an Dunyaz. »Mädchen, bist du schon auf Cabos geritten?«
    »Jede Person adliger Herkunft erlernt das Reiten. In Neva ist die Zucht und das Reiten den Edelleuten vorbehalten.«
    »In Haels Reich scheint das anders zu sein«, meinte der König. »Wo findet man diese Tiere in größerer Zahl?«
    »Ich hörte, dass der König von Chiwa riesige Herden besitzt.«
    Wieder lächelte Gasam. »Sehr gut. Ich muss meinen Bruderkönig Diwaz den Neunten unbedingt besuchen.«
     
    König Pashir persönlich reiste nach Norden, um den Befehl über die Belagerung zu übernehmen. Der Sieg an den Ufern des Echsenflusses hatte sein öffentliches Ansehen und die Zuversicht der Bevölkerung wiederhergestellt. Jetzt konnte er die Stadt wieder verlassen, ohne einen Umsturz befürchten zu müssen. Hael war gerne bereit, dem König diesen Teil des Kampfes zu überlassen, da er weder Erfahrung noch Freude an einer Belagerung hatte.
    König Pashir dagegen genoss die Aufgabe. »Das ist der Grund, warum wir am Ende doch immer gegen die Barbaren gewinnen. Versagen wir auf dem Schlachtfeld, können wir uns immer noch in unsere Festungen und geschützten Städte zurückziehen. Die Wilden brauchen Aufregung. Sie mögen die schwierige und langwierige Arbeit einer Belagerung nicht auf sich nehmen. Nach einer Weile wird es ihnen zu langweilig, und sie ziehen sich zurück.«
    Die Arbeit war in der Tat überwältigend. Haels Armee war vom Echsenfluss zur Stadt gezogen und lagerte vor ihren Toren, außer Reichweite der Katapulte auf den Wehrgängen. Sie konnten die Stadt nicht angreifen, verhinderten aber, dass irgendjemand sie verließ
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher