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Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm

Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm

Titel: Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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ruckte, dem Horizont entgegen. Tuketu und Skids wurden in ihre Andruckliegen gepresst, während der Mond in schwindelerregendem Tempo unter ihnen wegrotierte. Der heftige Andruck des Manövers ließ sie kaum noch Luft bekommen.
    Als das Schiff schließlich zu vibrieren aufhörte und die Piloten wieder normal atmen konnten, fegte Tuketus Schiff, nur noch von zwei weiteren Bombern gefolgt, über die Oberfläche des Alphamondes. Die K-Flügler hatten sich in sechs Gruppen aufgeteilt, von denen jede das Ziel in einer anderen Richtung ansteuerte. Mit etwas Glück sollten sie sich wieder über der Mündung der elektromagnetischen Kanone treffen.
    »Entschuldigung, aber weiß jemand, wo mein Verstand ist?«, fragte Skids mit Fistelstimme. »Gerade eben war er noch da.«
    Tuketu lachte. »Hat doch Spaß gemacht, oder?«
    »Spaß?« Skids schüttelte den Kopf. »Wenn einem ein Zentnergewicht im Schoß sitzt? Sir, tut mir leid, aber ich muss Sie des Kommandos entheben, und zwar sofort, weil Sie offensichtlich verrückt geworden sind. Bitte, geben Sie das Steuer frei und folgen Sie mir unauffällig!«
    Tuketu lächelte, griff nach oben und schob den Trimmhebel ein Stück nach vorne.
    »Wir haben den ersten Checkpoint mit Verspätung erreicht. Ich werde ein wenig Tempo zulegen. Sorg dafür, dass die anderen mitkommen!«
    »Verstanden, Tuke«, erwiderte Skids und drehte den Kopf zuerst nach links und dann wieder nach rechts. »Beim Juwel von Haarkan, wenn man einen K-Flügler mit so viel Artillerie vollpackt, wird der Vogel ganz schön träge.«
    »Hoffen wir, dass wir nicht alles brauchen«, sagte Tuketu darauf wie zu sich selbst.
     
    Nach den Berichten, die der Flottennachrichtendienst den Einsatzplanern geliefert hatte, konnte die Hypergeschwindigkeitskanone von Bessimir einhundertzwanzig Projektile pro Minute abfeuern – allerdings in Intervallen von zehn Sekunden. Um die auf Höchstgeschwindigkeit beschleunigten Projektile nicht abzulenken, war der Partikelschild, der den Linearbeschleuniger schützte, mit der Feuerkontrolle so synchronisiert, dass sich der Schild für jedes abgefeuerte Geschoss öffnete, während der Strahlenschutz die ganze Zeit in Funktion blieb und damit die Anlage gegen Beschuss aus der Ferne sicherte.
    Auf, zu, auf, zu… wie das Blinzeln eines Auges oder ein Geschicklichkeitsspiel. Wer den richtigen Augenblick erwischte, hatte gewonnen. Zwei der drei K-Flügler in jeder Gruppe waren als Penetratoren konfiguriert und mit keinerlei Energiewaffen ausgestattet – nur mit ganz gewöhnlichen Kanonen und einer ungewöhnlich großen Zahl von Bolzengeschossen. Wenn nur ein einziger Schuss, ein einziges Explosivgeschoss durchschlüpfte und sein Ziel fand…
    Aber um diese verschwindend geringe Chance zu nutzen, mussten sie ganz nahe heranfliegen und zugleich irgendwie dafür Sorge tragen, dass die Kanoniere im richtigen Moment auf sie feuerten. Für das Irgendwie war der Sternzerstörer Resolve verantwortlich.
    Mit speziellen Mehrfachschilden ausgestattet, in die die ganze Energie der Aggregate geleitet werden konnte, tauchte die Resolve im Zentrum des Schussfeldes der Kanone aus dem Hyperraum auf. Dicht an den schroffen Felsvorsprüngen der Mondoberfläche entlangfegend, näherten sich die K-Flügler dem Rand der Schildzone.
    A’bath beobachtete gespannt das Geschehen; er konnte das reflexartige Zucken der stacheligen Vorsprunge an seinen Schultern nicht unterdrücken. Nur noch wenige Augenblicke, und die anfliegenden Bomber würden entdeckt und als Bedrohung erkannt werden. »Schießt!«, flüsterte er. »Kommt schon! Nehmt den Köder an!«
    Esege Tuketu, der zusah, wie seine Penetratoren auf die rote Linie auf seinem Lagedisplay zurasten, spannte alle Muskeln an, als müsse er selbst das Hoch-G-Abbruchmanöver fliegen, das den K-Flüglern bevorstand.
    Ein Herzschlag dehnte sich zur Ewigkeit.
    Impulsiv drückte Tuketu den Komschalter mit dem Daumen nieder und brach die Funkstille. »Führer Rot an Rot Zwei, Rot Drei! Am Turm bleiben!«
    »Was hast du vor?«, wollte Skids wissen.
    Tuketu schüttelte den Kopf. »Wir müssen unser Spiel unter Dach und Fach bringen, ehe es zu regnen anfängt.«
    Rot Drei kippte plötzlich nach rechts ab, weg von seinem Ziel, versuchte der unsichtbaren Mauer vor ihm zu entkommen. Aber Rot Zwei ließ den Fluchtpunkt hinter sich und eröffnete das Feuer. Zwei Ströme aus silbrigglänzenden Geschützen schössen unter den Flügeln hervor und rasten auf den wuchtigen Turm mit dem
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