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Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm

Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm

Titel: Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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Penetrationsbomben – Flugkörper so schwarz und fast so kalt wie der sie umgebende Weltraum, und nur von der eigenen trägen Masse angetrieben – boten ein kaum fassbares Ziel. Die meisten überstanden das Sperrfeuer unbeschadet. Zwei Sekunden vor dem Aufprall sprangen kleine Schubaggregate im Heck der Bomben an und trieben sie mit noch größerer Geschwindigkeit in ihr Ziel, wo sie sich tief in den kargen Boden bohrten.
    Nach kurzem Zögern, während noch die Staubwolken des Aufpralls aufstiegen, explodierten die Bomben. Den Detonationsblitz verdeckte das Antlitz des Mondes, aber die Schockwelle breitete sich nach allen Seiten durch das Felsgestein aus und ließ mit Plastahl verstärkte Mauern wie Streichhölzer brechen und unterirdische Kavernen wie Eierschalen zersplittern. Mächtige graue Staubfontänen schössen aus den Startschächten, ehe das Erdreich über dem ehemaligen Haupthangar einbrach.
    Im Augenblick der Explosion startete Esege Tuketu an der Spitze einer aus achtzehn Schiffen bestehenden Formation, die den Kreuzern zum Alphamond gefolgt war. »Große Mutter des Chaos«, keuchte er ehrfürchtig, als er das Vernichtungswerk in der Tiefe sah, und löste einen Augenblick lang die Hände vom Steuer seines K-Flügel-Bombers und senkte die Stirn auf die gekreuzten Handgelenke – eine Geste, mit der die Narvath sich dem alles verzehrenden Feuer ergeben.
    Aus dem Copilotensitz von Tuketus K-Flügler war ein ehrfürchtiges »Wow!« seines Waffentechnikers zu hören. »Da kann man sagen, was man will«, fügte er hinzu, »das habe ich gespürt.«
    »Geht mir nicht anders, Skids«, entgegnete Tuketu.
    »Und wir hatten die besten Plätze.«
    Vorsichtig hielten sie mit ihren Periskopen und Passivscannern Ausschau in Flugrichtung. Aber von dem verborgenen Stützpunkt stiegen keine Jagdmaschinen mehr auf. Wo einmal Abwehrbatterien gestanden hatten, kündeten jetzt nur noch ausgeglühte Metallreste von ihrer Existenz.
    Doch die bereits gestarteten Jagddrohnen kämpften weiter, auch wenn sie jetzt nicht mehr vom Boden aus gelenkt wurden. Intern einprogrammierten Kampfprotokollen folgend, stürzten sie sich auf die größten Ziele, die sich ihnen boten: die Kreuzer. Doch so flink die Drohnen auch waren, sie hielten nicht lange stand, denn ihre schwache Panzerung erlaubte es den Kreuzern, sie wie Insekten zu vernichten.
    »Guter Schuss!«, rief Tuketu. Niemand von den anderen Crews der Formation hörte ihn. Es war strenges Sprechverbot angeordnet. Und dazu gehörte auch strikte Komstille, ungeachtet der engen Formation und des kritischen Zeitplans der bevorstehenden Operation.
    »Es wird klappen!«, rief der Waffentechniker hoffnungsvoll. »Oder?«
    »Das muss es«, antwortete Tuketu und dachte dabei an das, was vor ihnen lag.
    Der Flotte drohte jetzt nur noch eine echte Gefahr: die große Hypergeschwindigkeitskanone auf der Rückseite des Alphamondes, der auf seiner Bahn um Bessimir wie ein flinker Wachposten auf Streife bald einen Punkt erreichen würde, von dem aus die HG-Kanone sich ihre Ziele in der Flotte nach Belieben würde aussuchen können.
    Nach den Erkenntnissen der Aufklärungsdroiden der Neuen Republik war die Batterie sowohl gegen Strahlen als auch gegen Partikelbeschuss gesichert. Außerdem waren die Energieversorgung und der Schildgenerator der Waffe so tief im Felsgestein eingegraben, dass sie mit Leichtigkeit einen Angriff von der Art überstehen konnte, der die Jägerbasis vernichtet hatte. Falls Etahn A’baths Schiffe sich auf einen Schusswechsel mit dieser Kanone einlassen mussten, würde das Fünfte Geschwader ohne Zweifel einige Schiffe verlieren. Tuketus achtzehn Bomber sollten verhindern, dass es dazu kam.
    »Zum Kurswechsel bereit halten!«, sagte Skids, nachdem er einen Blick auf die Einsatzuhr und dann auf die gezackte Oberfläche des Alphamondes geworfen hatte, die ihnen entgegenraste.
    »Ich bin bereit«, entgegnete Tuketu.
    »Das wollte ich dir auch raten«, kam die gereizte Antwort. »Meine Mama möchte nämlich, dass ich etwas anderes mit meinem Leben anfange als irgendwo, wo es schon viel zu viele Löcher gibt, ein weiteres Loch in den Boden zu stanzen.«
    »Wendemanöver in zehn Sekunden«, ließ sich Tuketu vernehmen. »Verständige die anderen! Wendemanöver in fünf…« Im Cockpit ertönte ein schriller Alarm. Die Oberfläche des Mondes war zum Erschrecken nahe. »Wenden!«
    Das Raumschiff erbebte, als die Bremsdüsen aufheulten und die Nase des K-Flüglers in die Höhe
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