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Schwarz und Weiss (German Edition)

Schwarz und Weiss (German Edition)

Titel: Schwarz und Weiss (German Edition)
Autoren: Sam Carey
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gefolgt.
    „Sollen wir ihnen folgen?“, flüsterte Livian Tony zu. Ihre blauen Augen waren vor Aufregung geweitet.
    Tony zögerte kurz. „Nein“, sagte er dann, „wir warten, vielleicht sagen sie etwas...“
    Kaum, dass er zu Ende gesprochen hatte, hörte er, wie Yuastan anfing, zu sprechen.
    „Ich wusste, dass du mir folgen würdest.“
    Tony konzentrierte sich auf die Stimme, um nichts zu verpassen.
    Yuastan ließ Solyce keine Zeit, etwas zu erwidern.
    „Ich habe es gewusst“, sagte er gedehnt, „das alles hier hat mir gezeigt, auf welcher Seite du stehst.“
    Solyce, was tust du da? dachte sich Tony besorgt.
    „Du weißt gar nichts.“ Das war Solyce' Stimme.
    Livian starrte Tony an. „Warum hat er uns verlassen?“, fragte sie leise.
    Tony schüttelte den Kopf, um ihr zu verstehen zu geben, dass er es nicht wusste.
    Er fand es merkwürdig, Solyce sprechen zu hören, nachdem er sie vor so langer Zeit verlassen hatte und wer weiß wo gewesen war. Hatte er sich verändert, seitdem Eorsén ihn aus Crealor mitgenommen hatte? Wo steckte Eorsén überhaupt?
    Tony zwang sich dazu, sich auf das zu konzentrieren, was in der Gegenwart geschah und diese Fragen auf später zu verschieben.
    „Ich weiß mehr als die meisten“, hörte er Yuastan sagen.
    Eine Zeit lang herrschte Stille, bis Solyce mit eindeutigem Entsetzen sagte: „Woher hast du das?“
    Yuastan lachte, leise und bedrohlich.
    „Ich sagte doch, dass ich mehr weiß als die meisten.“
    „Gib es her.“ Tony fiel zu seiner Verwirrung auf, dass Solyce' Stimme zitterte.
    Worüber sprechen sie?
    „Es muss schon viel passieren, damit ich es hergebe“, knurrte Yuastan.
    Und so einer ist Oberster? fragte sich Tony verachtend.
    „Was willst du von mir?“, fragte Solyce.
    „Deine Loyalität.“
    „Nur über meine Leiche.“
    Yuastan seufzte hörbar. „Das ist wirklich bedauerlich. Du wärst sehr hilfreich.“
    „Ich werde dir niemals helfen.“
    „Genau deswegen habe ich dich in diese Situation gebracht“, sagte Yuastan boshaft.
    „Ich weiß, dass du und Nezeera uns gegeneinander ausgespielt habt“, sagte Solyce wütend.
    „Aber das weiß sonst niemand. Außerdem hat der Oberste gar nichts damit zu tun. Er weiß gar nichts.“
    Tony sah zu Livian, die Gedanken überschlugen sich in seinem Kopf. Wenn Solyce Recht hatte, waren sie alle hierher gelockt worden. Und zwar wegen Yuastan. Er wollte, dass sie glaubten, Solyce hätte die Seiten gewechselt?
    „Und deine Unentschlossenheit hat allen gezeigt, dass sie dir nicht trauen können“, fuhr Yuastan fort, „und zwar allen. Du kannst nirgendwo hin.“
    Solyce schwieg lange Zeit.
    Worüber denkst du nach? Tonys Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
    „Du hast die Wahl, Yuastan“, sagte Solyce dann und Tony hörte sofort die Kälte in seiner Stimme. „Entweder, du gibst mir das Buch, oder du stirbst.“
    Das Buch? Tony riss die Augen auf. Yuastan konnte Solyce nur ein Buch gezeigt haben. Ein Buch, das er ständig bei sich tragen würde. Woher kennt Solyce dieses Buch?
    Tony war klar, dass er und Livian dieses Buch in die Hände bekommen mussten. Sie alle mussten wissen, wie sich die Geschichte fortsetzte, und was sie Yuastan bedeutete.
    „Hat er gerade wirklich gesagt, dass er Yuastan töten will?“, flüsterte Livian plötzlich entsetzt.
    Tony hatte nur den Teil mit dem Buch gehört. „Ich weiß nicht“, sagte er leise.
    Livian sah aus, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen. Aber sie blieben aus.
    „Was ist denn los?“, fragte Tony verwirrt.
    „Glaubst du wirklich, dass er noch derselbe ist?“, fragte sie.
    Tony antwortete nicht. Hätte der Solyce, den er kannte, jemanden ohne weiteres umgebracht? Er rief sich in Erinnerung, dass er Solyce höchstens ein paar Monate gekannt hatte. Er wusste gar nichts über ihn. Was könnte ihn dazu veranlassen, Yuastan zu töten?
    „Du hast die Wahl“, wiederholte Solyce.
    „Versuch doch, es mir abzunehmen“, war Yuastans Antwort.
    „Das können wir nicht zulassen!“, zischte Livian aufgebracht.
    Tony wusste, dass sie Recht hatte. „Warte hier“, sagte er, „ich rufe dich, wenn du kommen sollst.“ Er hatte nicht vergessen, was Caez ihm aufgetragen hatte. Er sollte aufpassen, dass Livian, eine der Sieben, in Sicherheit war. Er würde nicht zulassen, dass sie Yuastan in die Hände fiel.
    Livian nickte und Tony betrat die Halle.
     
    Solyce hatte Yuastan genug Zeit gelassen und der hatte sich entschieden, Solyce das Buch nicht zu
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