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Schwangerschaft und Geburt

Schwangerschaft und Geburt

Titel: Schwangerschaft und Geburt
Autoren: Heidi Murkoff , Sharon Mazel
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mit dem Stillen oder Abpumpen auf der Neugeborenenintensivstation begonnen haben).
    Falls Ihr Baby im Uterus oder bei der Geburt gestorben ist, erhalten Sie unmittelbar nach der Geburt Medikamente, die die Milchbildung stoppen. Es kommt in der Regel zu keinem Milcheinschuss mehr.
    Wenn Ihr Baby gestorben ist, nachdem Sie bereits mit dem Stillen oder Abpumpen der Milch begonnen haben (was auf der Neugeborenenintensivstation passieren kann), bitten Sie die Schwestern im Krankenhaus, Ihre Hebamme oder eine Stillberaterin um Hilfe. Wahrscheinlich wird man Ihnen raten, genügend Milch abzupumpen oder von Hand auszudrücken, um den Druck in den Brüsten zu reduzieren, aber sie nicht vollständig zu entleeren und damit die Produktion wieder anzuregen. Häufigkeit und Dauer des Abpumpens sind von Frau zu Frau verschieden; sie hängen davon ab, wie viel Milch Sie produziert und wie oft Sie gefüttert haben und wie viel Zeit seit der Geburt des Kindes vergangen ist, aber im Allgemeinen sollten die Abstände zwischen dem Ausdrücken und Abpumpen allmählich länger werden. Auch hier ist eine medikamentöse Behandlung möglich, sie dauert aber nun bis zu 14 Tage. Seien Sie sich dessen bewusst, dass es ganz normal ist, wenn auch noch Wochen oder sogar Monate, nachdem das Stillen und/oder Abpumpen eingestellt wurde, ab und zu ein paar Tropfen Milch auslaufen.
Stehen Sie der Welt nicht allein gegenüber. Wenn Sie beim ersten Besuch im Supermarkt oder in der Reinigung die vielen freundlichen Menschen fürchten, die sich nach Ihrem Baby erkundigen, nehmen Sie einfach eine gute Freundin mit, die für Sie antworten kann. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Arbeitskollegen, die Mitarbeiter in Ihrer Kirche und in anderen Organisationen, in denen Sie vielleicht tätig sind, schon vor Ihrer Rückkehr Bescheid wissen, damit Sie nicht mehr erklären müssen, als absolut notwendig ist.
Stellen Sie sich darauf ein, dass manche Freunde und Verwandte vielleicht nicht recht wissen, wie sie sich Ihnen gegenüber verhalten sollen. Einige fühlen sich in Ihrer Gegenwart vielleicht derart unbehaglich, dass sie sich während der Trauerphase zurückziehen. Andere sagen vielleicht Dinge, die mehr schaden als nützen: »Ich weiß, wie du dich fühlst« oder »Ach, du kannst ja noch mal ein Baby bekommen« oder »Wenigstens ist das Kind gestorben, ehe du dich richtig daran gewöhnt hast«. Obwohl sie es bestimmt gut meinen, begreifen sie vielleicht nicht, dass keiner, der nicht schon einmal ein Kind verloren hat, wissen kann, wie man sich dabei fühlt, dass ein anderes Baby niemals den Platz des toten Kindes einnehmen kann oder dass Eltern bereits lange vor der Geburt eine Beziehung zu dem Baby aufbauen. Wenn Sie sich öfter solche Kommentare anhören müssen, bitten Sie eine enge Freundin oder Verwandte, den anderen Ihre Gefühle zu erklären und ihnen mitzuteilen, dass es Ihnen lieber wäre, wenn sie einfach nur sagen würden, wie leid ihnen der Verlust tut.
Holen Sie sich Unterstützung von anderen. Vielleicht kann Ihnen eine Selbsthilfegruppe Kraft geben. Es gibt auch Selbsthilfegruppen im Internet, die Trost spenden können. Aber benutzen Sie solch eine Gruppe nicht dazu, an Ihrer Trauer festzuhalten. Falls Sie auch nach einem Jahr noch Probleme haben, mit dem Verlust fertig zu werden, machen Sie eine individuelle Therapie (wenn Sie Mühe haben, im Alltag zu funktionieren, sollte das schon früher geschehen).
Achten Sie auf sich. Angesichts des großen Seelenschmerzes sind Ihre körperlichen Bedürfnisse vermutlich das Letzte, woran Sie denken. Das sollte nicht so sein. Eine gesunde Ernährung, genügend Schlaf und Bewegung sind nicht nur wichtig für Ihre Gesundheit, sondern auch für Ihre Erholung. Bemühen Sie sich, sich bei den Mahlzeiten hinzusetzen, auch wenn Ihnen nicht nach Essen zumute ist. Nehmen Sie vor dem Zubettgehen ein warmes Bad, oder machen Sie Entspannungsübungen, um abschalten und besser schlafen zu können. Versuchen Sie in Ihren Tagesablauf ein paar körperliche Aktivitäten einzubauen, und sei es nur ein Spaziergang vor dem Abendessen. Und gönnen Sie sich beim Trauern hin und wieder eine Pause. Sehen Sie sich einen Film an, nehmen Sie eine Einladung bei Freunden an, verbringen Sie ein Wochenende auswärts – und genießen Sie es, ohne sich dabei schuldig zu fühlen. Schließlich geht das Leben weiter.
Das Gedenken an Ihr Baby sollte so privat oder so öffentlich sein, wie Sie es möchten. Was die Trauerfeier angeht, tun Sie, was Sie
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