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Schwangerschaft und Geburt

Schwangerschaft und Geburt

Titel: Schwangerschaft und Geburt
Autoren: Heidi Murkoff , Sharon Mazel
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    Egal, was Sie empfinden – und angesichts Ihrer Situation werden Ihre Gefühle ziemlich extrem sein –, lassen Sie sich Zeit. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es Ihnen allmählich besser gehen.
    Schwangerschaftsreduktion
    M anchmal offenbart eine Ultraschalluntersuchung, dass einer (oder mehrere) der Föten bei einer Mehrlingsschwangerschaft nicht überleben kann oder so stark missgebildet ist, dass die Überlebenschancen außerhalb des Mutterleibs minimal sind – und schlimmer noch, dass der kränkelnde Fötus möglicherweise das/die andere(n) gesunde(n) Kind(er) gefährdet. Oder es sind so viele Föten, dass das Risiko für die Mutter und ihre Babys sehr hoch ist. In solchen Fällen kann Ihr Arzt eine Schwangerschaftsreduktion empfehlen. Es kann unerträglich sein, über diese Prozedur nachzudenken – es könnte den Anschein haben, als würde man ein Kind opfern, um das andere zu beschützen –, und vielleicht werden Sie deshalb von Schuldgefühlen und Zweifeln geplagt. Möglicherweise fällt Ihnen die Entscheidung leicht, oder aber es wird ein qualvoller Entscheidungsprozess.
    Es wird keine leichten Antworten geben, und bestimmt gibt es keine perfekte Lösung, aber Sie werden Ihr Möglichstes tun, um letztlich mit Ihrer Entscheidung leben zu können. Besprechen Sie die Situation mit Ihrem Arzt, und holen Sie eine zweite, dritte oder sogar vierte Meinung ein, bis Sie mit Ihrer Wahl einigermaßen zufrieden sind. Vielleicht möchten Sie Ihre Gefühle mit engen Freunden teilen, vielleicht möchten Sie diese persönliche Entscheidung aber auch für sich behalten. Falls Religion in Ihrem Leben eine wichtige Rolle spielt, werden Sie vielleicht geistlichen Beistand suchen. Aber sobald Sie eine Entscheidung getroffen haben, sollten Sie sie im Nachhinein nicht mehr anzweifeln: Akzeptieren Sie, dass es die beste Entscheidung ist, die Sie unter diesen schwierigen Umständen treffen konnten. Belasten Sie sich auch nicht mit Schuldgefühlen, ganz gleich, wie Sie sich entschieden haben. Denn Sie haben an all dem keine Schuld, und es gibt keinen Grund, sich schuldig zu fühlen.
    Falls Sie letztendlich eine Schwangerschaftsreduktion vornehmen lassen, können Sie davon ausgehen, dass Sie dieselbe Trauer empfinden werden wie Eltern, die ein oder mehrere Babys verloren haben.
Ein erneuter Versuch
    E s ist nicht immer leicht, sich nach dem Verlust eines Kindes für eine erneute Schwangerschaft zu entscheiden, und es ist definitiv nicht so leicht, wie die Menschen in Ihrer unmittelbaren Umgebung annehmen. Es handelt sich dabei um eine sehr persönliche Entscheidung, die überaus schmerzlich sein kann. Folgende Punkte sollten Sie beachten, wenn Sie sich entschieden haben, noch einmal schwanger zu werden:
     
    Es erfordert Mut, nach dem Verlust eines Kindes (oder mehrerer Kinder) noch einmal den Versuch zu wagen, ein gesundes Baby zu bekommen. Zollen Sie sich die nötige Anerkennung, und klopfen Sie sich auf die Schulter, wenn Sie sich erneut auf diesen Prozess einlassen.
    Trauerphasen
    G anz gleich, ob Sie Ihr Baby zu Beginn der Schwangerschaft, kurz vor dem errechneten Geburtstermin oder bei der Geburt verlieren, Sie werden wahrscheinlich viele unterschiedliche Gefühle und Reaktionen erleben. Auch wenn Sie diese nicht wegwünschen können, sie zu verstehen wird Ihnen helfen, mit Ihrem Verlust fertig zu werden. Viele Menschen, die einen Verlust erleiden, durchlaufen während des Heilungsprozesses mehrere Trauerphasen. Die Reihenfolge der ersten drei Phasen kann variieren, ebenso wie die Gefühle.
Schock und Verleugnung des Geschehenen. Es herrschen Benommenheit und Fassungslosigkeit angesichts des Verlusts, das Gefühl, »so was kann mir doch gar nicht passieren«. Dieser geistige Mechanismus soll die Seele vor dem Trauma des Verlusts bewahren.
Schuldgefühle und Wut. Bei der verzweifelten Suche nach einem Schuldigen für diese sinnlose Tragödie geben Sie sich letztlich selbst die Schuld (»Ich muss etwas falsch gemacht haben, deshalb ist es zu der Fehlgeburt gekommen« oder »Hätte ich mich mehr über die Schwangerschaft gefreut, würde das Baby noch leben«). Oder Sie geben anderen die Schuld – Gott, weil er es geschehen ließ, oder Ihrem Arzt (auch wenn es dafür keinen Grund gibt). Vielleicht sind Sie wütend oder neidisch auf diejenigen in Ihrer Umgebung, die schwanger sind oder Kinder haben, und möglicherweise empfinden Sie manchmal sogar Hass.
Depression und Verzweiflung. Möglicherweise sind Sie meistens
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